Der russische Fußballverband hat auf den Abbruch des Spiels in der EM-Qualifikation zwischen Montenegro und der Sbornaja reagiert. Verbandsboss Nikolai Tolstych kündigte in der Zeitung Sport Express an, dass man bei der UEFA Protest einlegen werde.
Skandalspiel: Aytekin in der Kritik
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"Das Spiel hätte aus unserer Sicht in der ersten Minute beendet werden müssen", begründete Tolstych.
Die Partie in Podgorica hatte bereits in der zweiten Minute für rund eine halbe Stunde unterbrochen werden müssen, da der russische Nationaltorhüter Igor Akinfejew von einer Leuchtrakete am Kopf getroffen worden war und anschließend lange wegen Verbrennungen behandelt wurde.
Russlands Nationaltrainer äußerte indirekt Kritik an der Leitung des Spiels durch den deutschen Schiedsrichter Deniz Aytekin. "Das Spiel hätte nicht fortgesetzt werden dürfen, nachdem Akinfejew von dem Feuerwerkskörper getroffen wurde", sagte Fabio Capello.
Aytekin brach das Spiel erst nach weiteren Vorfällen in der 67. Minute ab.
Montenegros Trainer entschuldigt sich
Der Coach der montenegrinischen Nationalmannschaft verurteilte die Vorfälle. "Ich entschuldige mich bei den russischen Spielern und Teammitgliedern dafür, was hier passiert ist. Es ist völlig klar, dass das Spiel nach dem zweiten Zwischenfall abgebrochen werden musste", sagte Branko Brnovic dem Fernsehsender RTCG.
Zudem rechnet er mit einer harten Strafe für den Gastgeber: "Es ist ja nicht nur so, dass wir nun keine Chance mehr auf die Qualifikation haben. Wir werden auch mit einem langwierigen Zuschauerausschluss bestraft werden." Seine Spieler seien nach dem Spiel sprachlos in der Kabine gesessen und waren bestürzt über die Geschehnisse.
Das Spiel dürfte für Montenegro mit 0:3 als verloren gewertet werden. Möglicherweise erhält der Verband noch weitere Sanktionen in Form einer Platzsperre für künftige Heim-Länderspiele.
Rudelbildungen nach Elfmeterpfiff von Aytekin
Aytekin hatte die Begegnung in der 67. Minute letztendlich wegen schwerer Zuschauerausschreitungen sowie Auseinandersetzungen zwischen den Spielern beider Mannschaften auf dem Platz abgebrochen.
Nachdem der russische Keeper kurz nach Anpfiff von Pyrotechnik getroffen und lange behandelt worden war, musste Akinfejew beim WM-Gastgeber von 2018 gegen Ersatzkeeper Juri Lodigin ausgetauscht werden, ehe Aytekin in Absprache mit dem UEFA-Delegierten zunächst die Partie fortsetzte.
Akinfejew meldete sich inzwischen zu Wort: "Ich möchte mich bei denen bedanken, die mich unterstützt haben. Leider passieren solche Dinge im Fußball, aber ich hoffe, dass so etwas in Montenegro oder in einem anderem Land nicht wieder geschieht."
Nach 66 Minuten wurde erneut ein russischer Spieler von einem Gegenstand getroffen, zudem bekamen sich die Spieler und Ersatzspieler in die Haare.
Vorangegangen war eine Strafstoßentscheidung Aytekins zugunsten der Russen, für die Roman Schirokow aber verschoss.
Nach erneuten Rudelbildungen brach der deutsche Referee das Spiel endgültig ab.