Uli Hoeneß sorgte zuletzt für eine Überraschung.
Hoeneß: Müller muss bei EM spielen
Der ehemalige Bayern-Präsident wird für drei Partien der deutschen Nationalmannschaft TV-Experte beiRTL.
"Anfangs dachte ich, nein. Nach längerem Überlegen habe ich mir dann gedacht, warum eigentlich nicht. Mich reizen Herausforderungen", sagte Hoeneß der dpa: "Ich habe so etwas noch nie gemacht, und die, die es gemacht haben, habe ich belächelt."
Joachim Löw blühe keine Abteilung Attacke: "Wer glaubt, dass ich alles in Schutt und Asche rede, der täuscht sich."
Hoeneß: "Da brechen im Moment viele Dämme"
In den Gesprächen mit dem Bundestrainer vor und nach dem Spiel "werde ich sagen, was ich gesehen habe. Ich werde mich sicherlich auch mit der aus meiner Sicht schwierigen Situation beim DFB beschäftigen."
Denn er "sehe es als großes Problem an, was da im Moment passiert".
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Hoeneß wolle auch "über den Nachwuchsfußball nach der Pandemie sprechen. Da brechen im Moment viele Dämme. Jugendliche treten aus den Vereinen aus, weil sie keine Möglichkeit mehr haben, Fußball zu spielen".
Hoeneß: Meine Frau hat den Kopf geschüttelt
Der 69-Jährige betonte, er will die Spiele der Nationalmannschaft "gerne positiv begleiten, weil ich sehr daran interessiert bin, dass der deutsche Fußball vorankommt. Denn die Bundesliga lebt von der Nationalmannschaft - zumindest war das lange so".
Hoeneß weiter: "Es muss darüber gesprochen werden, was man tun kann, um die Attraktivität der Nationalmannschaft zu verbessern und ihr wieder den Stellenwert in der Gesellschaft zu geben, den sie verdient."
Er verriet auch, wie seine Frau auf seine neue Aufgabe reagierte. "Die hat ein bisschen den Kopf geschüttelt und gesagt, ob mir langweilig sei", sagte Hoeneß: "Aber sie kennt mich ja! Ich habe manchmal verrückte und auch spontane Ideen. Mich reizt das jetzt ungemein."
Hoeneß sprach mit Kahn
Im Vorfeld habe er mit Vorstandsmitglied Oliver Kahn gesprochen. Der Ex-Bayern-Keeper war jahrelang beim ZDF als Experte im Einsatz (Service: Tabelle der Bundesliga).
"Ich weiß, dass Oliver das sehr, sehr intensiv gemacht hat. Er hat auch viel über taktische Dinge gesprochen", meinte Hoeneß: "Ich will da nicht so in die Tiefe gehen."
Hoeneß: "Kenne meine Münchner Pappenheimer"
Er sieht die deutsche Nationalmannschaft nur als Außenseiter bei der EM.
Doch "wenn die Mannschaft relativ komplett ist, ist immer mit ihr zu rechnen. Ich kenne ja meine Münchner Pappenheimer, die sind auch im Nationaltrikot sehr ehrgeizig. Und wenn die sich mal alle wieder richtig reinhängen, dann wird das schon gut werden".
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Hoeneß ist sich "ziemlich sicher, dass die deutsche Nationalmannschaft bei der EM mit Thomas Müller spielen wird. Man kann ja nicht auf einen Spieler verzichten, der in der Bundesliga und in der Champions League eine prägende Figur ist beim FC Bayern."
Es gehe um eine Mannschaft, "die etwas gewinnen soll. Gerade jetzt, wo es das letzte Turnier von Jogi Löw ist, müssen die Besten spielen. Und Thomas gehört zweifellos zu den Besten in Deutschland. Deshalb muss er bei der Europameisterschaft spielen."
Hoeneß: "Beim DFB ist viel zu verändern"
Löws Rücktritt habe er "sehr begrüßt, weil Jogi damit das Heft des Handelns wieder in die Hand bekommen hat. Er wäre doch zum Spielball geworden. Nach jedem Länderspiel hätte man die Trainerfrage gestellt."
Hoeneß weiter: "So hat er Fakten und klare Verhältnisse geschaffen. Das ist für ihn und für sein Nervenkostüm, nachdem was er geleistet hat, eine gute Lösung."
Der DFB könne sich nun in Ruhe um einen Nachfolger kümmern. Hoeneß: "Ich bin überzeugt, dass beim DFB ohnehin viel zu verändern ist - nicht nur der Bundestrainer."