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Nationalmannschaft: Die wichtigsten Antworten zum Löw-Gipfel

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Nationalmannschaft: Die wichtigsten Antworten zum Löw-Gipfel

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Die Antworten zum Löw-Gipfel

Das DFB-Präsidium hat am Montag erklärt, dass Bundestrainer Joachim Löw weiterhin Bundestrainer bleibt. SPORT1 kennt die wichtigsten Antworten zum Löw-Gipfel.
Joachim Löw bleibt Bundestrainer. SPORT1 analysiert die Entscheidung des DFB und erklärt, warum es zu Löw keine Alternative gab.
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg
pberger
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von Florian Plettenberg, Patrick Berger

Joachim Löw bleibt Bundestrainer! 

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Diese Entscheidung hat das DFB-Präsidium am Montag getroffen und in einer Pressemitteilung verkündetSPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen zum Löw-Gipfel. 

Wie lief die Löw-Entscheidung ab? 

Am Montagvormittag traf sich der fünfköpfige DFB-Präsidialausschuss, das oberste Verbandsgremium, mit Löw und Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff in Frankfurt.

Darunter Fritz Keller (Präsident), Rainer Koch (1. Vizepräsident Amateure), Peter Peters (1. Vizepräsident Profis) und Stephan Osnabrügge (Schatzmeister). DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius fehlte krankheitsbedingt. Anschließend kam das DFB-Präsidium zusammen. Einige Vertreter, wie etwa DFL-Chef Christian Seifert, Oliver Leki, Steffen Schneekloth, Hannelore Ratzeburg oder Erwin Bugar, waren telefonisch zugeschaltet. Das Präsidium hat die Löw-Entscheidung "einvernehmlich festgehalten", wie es in der Pressemitteilung verkündet wurde.  

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Trat ein DFB-Vertreter nach der Entscheidung vor die Kameras? 

Nein, was wenig nachvollziehbar ist! Vor Ort in Frankfurt trat um 15.40 Uhr lediglich Medien-Mitarbeiter Stephan Eiermann vor die rund zwei Dutzend Journalisten und Kamerateams, um zu verkünden, dass Löw im Amt bleibe und der DFB sich in schriftlicher Form mitteilen werde. Die Pressemitteilung wurde um 15.45 Uhr veröffentlicht. Von offizieller Seite stand niemand für kritische Rückfragen zur Verfügung. Etliche SPORT1-Anfrage blieben ebenfalls unbeantwortet.

Verbandsintern stößt die frühe Entscheidung für Löw durchaus auf Verwunderung. Die turnusmäßige Präsidiumssitzung am Freitag, auf der ursprünglich über die Zukunft des Bundestrainers gesprochen werden sollte, findet wie geplant statt. Die Tagung am Montag zog man vor, um der medialen Aufmerksamkeit zu entgehen.  

Hat Löw in Frankfurt selbst gesprochen? 

Ja! Der Bundestrainer durfte seine Analyse zunächst vor dem DFB-Präsidialausschuss schildern. Die Co-Trainer Marcus Sorg und Andreas Köpke waren ebenfalls dabei und verließen gegen 14.15 Uhr die DFB-Zentrale. Löw zeigte sich allerdings nicht und verschwand wenig später durch einen Seiteneingang in ein Auto.

Erst danach stellte Bierhoff die Analyse-Punkte von Löw dem DFB-Präsidium separat vor. Der Ex-Stürmer sprach etwa eine halbe Stunde zum Präsidium. Anschließend gab es Rückfragen aus dem Plenum. Kritisch hinterfragt wurde die Gesamtlage und Entwicklung der Nationalmannschaft. Interessant: Das für alle enttäuschende 0:6 gegen Spanien wurde nur nebensächlich behandelt.  

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Über was wurde diskutiert? 

Behandelte Fragen waren: Wie sieht das sportliche Gesamtbild der Mannschaft aus? Sieht die sportliche Führung die Mannschaft mit Blick auf die EM auf einem guten Weg? Hat man nach der verkorksten WM 2018 in Russland wirklich den richtigen Weg eingeschlagen? Wie möchte man die Fans wieder hinter sich bringen? Mit welchen Spielern wird man in die EM gehen?  

Wurde über Hummels, Boateng und Müller gesprochen? 

Ja! Eine mögliche Rückkehr des ausgebooteten Trios wurde zumindest angerissen. Nach SPORT1-Informationen ist eine Rückholaktion einzelner Spieler oder gar von allen dreien nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Löw behält sich vor, zu reagieren, sofern ihn im kommenden Jahr Verletzungssorgen plagen. 

Wer waren Löws größte Befürworter? 

Nach SPORT1-Informationen setzten sich vor allem Keller, Bierhoff und Peters für Löw ein und kämpften vehement für ein Weitermachen mit dem Weltmeister-Trainer von 2014.

Auch innerhalb des DFB-Kaders genießt Löw großen Zuspruch, was Bierhoff dem Präsidium auch vorgetragen hat. Gelobt werden seine Kommunikation und seine Ansprachen. Einzelne Spieler kritisieren hingegen zu viele taktische Experimente.  

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Wie lange bleibt Löw noch im Amt? 

Vor der verkorksten WM 2018 wurde Löws Vertrag bis einschließlich zur WM 2022 in Katar verlängert. Ob er diesen Vertrag auch erfüllt, ist allerdings unsicher.

Löw arbeitet auf Bewährung. Gut möglich, dass er nach der EM 2021 zurücktritt. Beim Turnier wird der Bundestrainer auf jeden Fall auf der Trainerbank sitzen. Nach Informationen der BILD kann der DFB im kommenden Sommer eine Klausel ziehen und die Zusammenarbeit mit Löw vorzeitig beenden.  

Kommt die Entscheidung überraschend? 

Nein! Auch verbandsintern hat niemand mit einer Trainerentlassung gerechnet - trotz des 0:6-Debakels in Spanien.

In der Pressemitteilung heißt es: "Die Mitglieder des Präsidialausschusses stellten übereinstimmend fest, dass die hochqualitative Arbeit des Trainerstabes, das intakte Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer sowie ein klares Konzept für das bisherige und weitere Vorgehen zählen. Ein einzelnes Spiel kann und darf nicht Gradmesser für die grundsätzliche Leistung der Nationalmannschaft und des Bundestrainers sein."

Wie geht es jetzt für Löw weiter? 

Löw und Bierhoff stecken bereits inmitten der Planungen für die kommende EM. Der nächste DFB-Lehrgang findet im März 2021 statt. Dann startet die WM-Qualifikation. Für die Löw-Elf stehen insgesamt drei Länderspiele an. Zwei weitere rund um das EM-Trainingslager in Seefeld im Mai.

Schon zuletzt teilte Löw mit, dass er sich derzeit so viele Spiele wie noch nie im TV anschaut, sich zudem etliche Analysen rund um die Nationalspieler zukommen lässt. Im Stadion ist er derzeit aufgrund der Corona-Situation nicht.  

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Wie konnten Bierhoff und Löw punkten? 

Vor allem mit einer punktgenauen Analyse und überzeugenden Worten. Die Analyse Löws und die anschließende Bierhoff-Präsentation waren laut Aussage einiger Anwesender, mit denen SPORT1 sprach, "sehr überzeugend".

Zwar wurde auch kritisch über Missstände gesprochen. Dennoch überwog am Ende die Überzeugung, dass Löw zuletzt sportliche Ziele erreicht hat: Darunter vor allem die nie gefährdete EM-Qualifikation, der der Verbleib in Liga A der Nations League und die Positionierung im ersten Lostopf bei der WM-Qualifikation. Daher habe Löw das "Vertrauen des DFB-Präsidium".  

Welche Erwartungen hat das Präsidium jetzt an Löw? 

Keine Geringeren als zuvor - im Gegenteil! Das DFB-Präsidium teilte mit, dass "erfolgreiche Spiele und Ergebnisse geliefert werden müssen, um mit der Mannschaft eine begeisternde EM". Keller gab in einem Interview sogar das Halbfinale als Ziel aus.

Auf die Frage, ob Deutschland bei der EM zu den Titelkandidaten zählen wird, sagte Bierhoff kürzlich erst im SPORT1-Interview: "Warum nicht? Wir haben das Zeug dazu, wie viele andere Mannschaften aber auch. Wenn alle Spieler gesund sind, werden wir mit einem guten Kader in das Turnier gehen." Klar ist: Löw muss liefern. Ausreden gibt es keine mehr!