Früher sorgte Pierre van Hooijdonk im Strafraum für Aufsehen. 1,93 Meter groß, breite Schultern. Er war der geborene Strafraum-Stürmer. Heute verfolgt der holländische Ex-Nationalspieler (46 Länderspiele/14 Tore) die Elftal als Experte für den niederländischen TV-Sender NOS.
Van Hooijdonk schwärmt von DFB-Star
Auch beim EM-Qualifikations-Rückspiel gegen die deutsche Nationalmannschaft (EM-Qualifikation: Deutschland - Niederlande ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) in Hamburg ist der 49-Jährige live dabei - und wirft dabei einen besonderen Blick auf einen Dortmund-Star.
"Ich bin ein großer Fan von Marco Reus", verrät van Hooijdonk im Gespräch mit SPORT1. "Ich war ja auch ein Stürmer und schaue es mir wirklich gerne an, wie er spielt, Tore schießt und vorbereitet. Reus ist definitiv ein Top-Spieler und Teamplayer. Ich freue mich für ihn, dass er so stark in die Nationalmannschaft zurückgekehrt ist. Aber hoffentlich kann ich sein Spiel erst wieder nach dem heutigen Spiel genießen", sagt der Holländer mit einem Augenzwinkern.
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Ziemlich sicher dürfte Reus in der Startelf stehen und träfe in diesem Fall auf die Abwehrkanten Virgil van Dijk, frisch gewählter Europas Fußballer des Jahres, sowie Matthijs de Ligt, Supertalent von Juventus.
Van Hooijdonk: "Die großen Stars in der Defensive"
Auffällig: Die großen Oranje-Stars sind derzeit Defensiv-Spezialisten. Zu Zeiten van Hooijdonks waren es Stürmer wie er, Ruud van Nistelrooy, Dirk Kuyt, Arjen Robben, Patrick Kluivert, Roy Makaay oder Dennis Bergkamp.
"Es ist lustig, dass wir jetzt die großen Stars in der Defensive haben", sagt van Hooijdonk. "Solche Perioden hat man manchmal. Man kann das aber nicht erklären, denn wir sind große Fans vom technischen Fußball, also könnte man glauben, dass wir vor allem gute Offensiv-Spieler ausbilden."
Memphis Depay und Ryan Babel sind in der niederländischen Offensive derzeit die prominentesten Akteure. Allerdings habe Babel mit nunmehr 32 Jahren laut van Hooijdonk "seine besten Tage hinter sich".
Wo wir wieder bei Reus wären, denn einen wie ihn wünscht sich der Ex-Profi (u.a. Feyenoord Rotterdam, Fenerbahce Istanbul) in der Oranje-Elf. "Qualität in der Offensive können wir gebrauchen. Wir haben eine anständige Mannschaft. Die Defensive ist okay, das Mittelfeld auch. Aber wir brauchen die kleine Extra-Qualität ganz vorne. Wenn wir Reus in dieser Position bei uns hätten, könnte uns das helfen. Aber auch jeder anderen Nation."
In van Hooijdonks Augen ist das Prestigeduell am Freitagabend "sehr wichtig" - vor allem für die Niederländer. Mit zwölf Punkten nach vier Spielen führen die Nordiren die Gruppe C an. Deutschland (3 Spiele/9 Punkte) folgt dahinter. Die Niederlande (2 Spiele/3 Punkte) stehen auf Platz drei. (Service: Tabellen der EM-Qualifikation)
"Ein Sieg wäre fantastisch, aber ein Unentschieden würde auch schon helfen. Deutschland ist der Favorit", betont van Hooijdonk.
Warum? Zum einen, weil der TV-Experte die letzten drei Aufeinandertreffen mit Deutschland innerhalb der vergangenen elf Monate analysiert hat (3:0, 2:2 und zuletzt ein 2:3) und er die Löw-Elf überwiegend stärker sah. Zum anderen stellt er fest, dass der deutsche Kader "an hochqualifizierten Spielern weiter ist als unserer".
Allerdings meint van Hooijdonk auch: "Am Ende können nur elf Spieler spielen. Glücklicherweise fehlt bei uns kein so wichtiger Spieler wie Leroy Sané, aber wir haben auch keinen Spieler, der so weit ist wie Sané."