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Nations League, Frankreich - Deutschland: Die Optionen von Joachim Löw

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Nations League, Frankreich - Deutschland: Die Optionen von Joachim Löw

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Wen bringt Löw und wen rasiert er?

Nach der Pleite gegen die Niederlande kündigt Bundestrainer Joachim Löw gegen Frankreich personelle Änderungen an. SPORT1 erklärt, wen er jetzt bringen muss.
Der Bundestrainer geht entspannt mit der Kritik an seiner Person und seiner Mannschaft um. Zwei Dinge auf dem Feld, machen Joachim Löw dennoch Sorgen.
von Florian Plettenberg, Jochen Stutzky

"Es wird personelle Änderungen geben."

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Joachim Löw klang entschlossen, als er mit diesen Sätzen mitteilte, was eine der Konsequenzen nach der 0:3-Pleite gegen die Niederlande sein wird - neben taktischen Veränderungen.

Welche Personal-Rochaden der Bundestrainer für das Spiel gegen Frankreich (Nations League: Frankreich - Deutschland am Dienstag ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) vornehmen will, verriet er nicht. Nur, dass Manuel Neuer das Tor hüten wird. Er betonte aber nochmal: "Wenn man 3:0 verliert, muss man als Trainer schon überlegen, was man wechseln kann."

Seine Teamaufteilung im Geheimtraining ließ mehr Raum zur Spekulation. SPORT1 war dabei und sah: Löw ließ am Abend in einer Spielform Team "Weiß" (Rudy, Hummels, Süle, Schulz, Kroos, Gnabry, Müller, Sane) gegen Team "Rot" (Ginter, Kehrer, Tah, Hector, Kimmich, Brandt, Uth, Werner) antreten. Draxler und Can trugen ein blaues Leibchen und sorgten für Überzahlsituationen. Sie wechselten später mit Kimmich und Kroos, die gegen Frankreich gesetzt sind.

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Lässt Löw also Sane ran?

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Es wäre nur folgerichtig, denn nach seiner Einwechslung gegen die Niederlande war der Star von Manchester City ein belebendes Element im trägen deutschen Spiel. Die Sane-Argumente klingen so: 33 Minuten Spielzeit, 21 Ballkontakte, 86 Prozent Passquote, sechs Dribblings, vier Torschüsse, eine Großchance.

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Sane bietet sich Löw an 

Seine Bewegungen in der Johann-Cruyff-Arena glichen in Ansätzen denen, die er auch so oft bei City zeigt: Das kurze Andribbeln, der schnelle Zug zur Grundlinie und der unbändige Wille, die Eins-gegen-Eins-Situation für sich zu entscheiden. Ihm gelang bei weitem nicht alles: mal landete eine Flanke im Nirwana, er vergab auch eine Top-Chance nach einem Traumpass von Joshua Kimmich.

Seine Botschaft an Jogi Löw war aber deutlich: Ich bin da, ich will in die Startelf!

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Der 22-Jährige imponierte auch seinen Mitspielern: "Leroy ist sehr gut reingekommen. Letztes Mal hat er nur nicht gespielt, weil er Vater wurde. Was ja eine schöne Geschichte ist", sagte Mats Hummels.

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Auch Joshua Kimmich, der seit geraumer Zeit durch seine Leistung und seine Klartext-Aussagen zu einer Art Mini-Kapitän avanciert, lobte den gebürtigen Essener für dessen Spiel in Amsterdam: "Wir haben die Qualität von Leroy Sane gesehen. Er kann ein absoluter Unterschiedsspieler sein." Wie Hummels ("Es muss die beste Mannschaft auf dem Platz stehen") räumte aber auch der DFB-Sechser ein, dass Löw scheinbar gute Gründe hatte, Sane erneut nur von der Bank kommen zu lassen. "Es kommt auch immer auf den Gegner an. Der Trainer denkt sich was dabei, wen er aufstellt. Darauf vertrauen wir", machte Kimmich klar.

Mehr als nur konsequent wäre es, würde Löw Sane gegen Frankreich starten lassen. Thomas Müller, der sich gegen die Niederlande zwar mühte, aber erneut kein Glück im Abschluss hatte, wäre in seiner derzeitigen Form der erste Streichkandidat für die Startelf. Löw könnte mit diesem Wechsel ein Zeichen setzen - für mehr Frische und Risikobereitschaft und gegen einen der Ex-Weltmeister. Möglich ist aber auch, dass der Bayern-Profi - wie im Geheimtraining auch - in der Sturmspitze ran darf.

Darum tut sich Brandt so schwer

Immer wieder wird auch Julian Brandt in der Startelf gefordert. Dem jedoch wird intern nach SPORT1-Informationen nachgesagt, sich zu schnell zufrieden zu geben. Nach seiner Einwechslung gegen die Niederlande blieb der Leverkusener blass. In der Bundesliga traf er in sieben Spielen in dieser Saison noch gar nicht. Nicht viele Argumente für einen Startelfeinsatz, sodass auch Nachrücker Serge Gnabry auf einen Einsatz hoffen kann.

Offensichtlich ist jedoch, dass die Offensiv-Flaute im deutschen Spiel auch ein Thema in der Mannschaft ist. 

"Es ist die große Frage, warum wir es mit dem Spielermaterial nicht schaffen, wieder attraktiven Fußball zu spielen. Mir persönlich geht das zu langsam und ist zu berechenbar", kritisierte Julian Draxler deutlich. Sein Appell dürfte sich indirekt auch an den Bundestrainer richten. Der Offensiv-Allrounder von Paris St. Germain wurde sogar noch präziser: "Es fehlen die Überraschungsmomente, die Ideen, auch mal was Besonderes zu machen, die Risikobereitschaft. Wir spielen immer so ein bisschen hin und her, bis wir den Ball verlieren. So können wir nicht weitermachen."

Was könnte Löw nun ändern? 

Niklas Süle wird wohl für den verletzten und abgereisten Jerome Boateng (Waden-Verhärtung) in die Innenverteidigung rutschen. Eine Personal-Option wäre auch der Einsatz von Nico Schulz anstelle des unauffälligen Jonas Hector. Augsburgs Philipp Max ist übrigens deshalb nicht im Kader, weil ihm der Weltmeister-Trainer von 2014 nach SPORT1-Informationen Schwächen in der Defensivarbeit attestiert. 

Toni Kroos, der seine Formkrise aus Madrid in die DFB-Elf mitnahm, wäre der nächste Streichkandidat. Denn mehr Impulse als im Real-Trikot vermochte er zuletzt auch im DFB-Dress nicht zu setzen. Würde es nun nicht gegen Frankreich, sondern gegen einen zweitklassigen Testspiel-Gegner gehen, würde er wohl auch eine Pause bekommen. Doch gegen den Weltmeister hält ihn Löw für unverzichtbar. So könnte Emre Can im zentralen Mittelfeld zum Bauernopfer werden. Die Optionen: Draxler, der aber nach seiner Einwechslung auf dieser Position beim 0:3 an zwei Gegentoren beteiligt war, aber auch Rudy könnten im zentralen Mittelfeld agieren.

Werner kann auf Außen seine Stärken derzeit besser ausspielen. Da auch die französische Innenverteidigung sehr robust und großgewachsen ist, wird der Leipziger wohl erneut über die Außenbahn kommen. Das könnte bedeuten, dass Uth wieder eine Chance erhält - oder eben Müller in die Sturmspitze rückt.

Optionen für Löw sind da, er muss sie nur endlich nutzen, bevor es zu spät ist - auch für ihn selbst. Löws Marschrichtung gegen den Weltmeister.