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Joachim Löw: Mesut Özil hat sich nach Rücktritt nie gemeldet

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Joachim Löw: Mesut Özil hat sich nach Rücktritt nie gemeldet

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Löw von Özil-Rücktritt enttäuscht

Der Rücktritt von Mesut Özil aus der Nationalmannschaft ist nicht sehr harmonisch verlaufen. Özils Berater verkündete Bundestrainer Löw den Rücktritt am Telefon.
Joachim Löw erklärt, wie der Rücktritt von Mesut Özil verlief und äußert sich auch zum "Erdogan-Gate".
von SPORT1, Sportinformationsdienst

Bundestrainer Joachim Löw hat sich bei seiner Analyse zur WM 2018 (JETZT im LIVETICKER) auch zum Rücktritt von Mesut Özil geäußert. 

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"Der Spieler selber hat mich nicht angerufen. Normalerweise war das in der Vergangenheit immer so", erklärte Löw am Mittag in München. Özil hätte sich für einen anderen Weg entschieden. Die Nachricht vom Rücktritt des Mittelfeldspieler überbrachte demnach dessen Berater.

"Sein Berater hat mich spätnachmittags am Sonntag angerufen und hat mir gesagt, dass Mesut gleich die dritte Erklärung herausgibt und seinen Rücktritt bekannt gibt", so Löw.

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Auch die Versuche, seinen ehemaligen Spielmacher zu kontaktieren, seien gescheitert.

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"Ich habe ihn in den letzten eineinhalb, zwei Wochen versucht, zu erreichen. Das ist mir auch nicht gelungen", sagte Löw. "Er hat sich für diesen Weg entschieden und das muss ich so akzeptieren."

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Löw: "Im ersten Moment eine Enttäuschung in mir"

Özil hatte 2009 unter Löw debütiert. "Wir haben vieles gemeinsam erlebt. Manche Rückschläge, aber auch sehr viel Positives. Wir sind Weltmeister geworden. Das wird natürlich für immer bleiben", erklärte der Bundestrainer.

"Er war einer der besten deutschen Spieler, die es in den vergangenen 20, 30 Jahren gegeben hat."

Sicherlich werde es die Gelegenheit geben, das persönliche Gespräch nachzuholen. "Aber ich hätte mir natürlich gewünscht, dass er mich persönlich anruft und über diesen Schritt informiert", bekannte Löw. "Im ersten Moment war eine Enttäuschung in mir, dass ich es nicht persönlich von ihm erfahren habe."

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Löw spricht über Özils Vorwürfe

Dem Coach fehlt zudem jegliches Verständnis für die Anschuldigungen des Profis gegen die Führung des Deutschen Fußball-Bunds (DFB). "Mit seinen Rassismus-Vorwürfen gegen den DFB hat er überzogen", sagte der 58-Jährige.

"In meiner Mannschaft gab es nie einen Ansatz einer rassistischen Äußerung. Wir haben uns immer an Werten orientiert", ergänzte Löw.

Bierhoff: Özils Rücktritt schmerzt

DFB-Direktor Oliver Bierhoff äußerte Bedauern darüber, wie Özil aus der Nationalmannschaft ausgeschieden ist. "Dass dieser Rücktritt so vollzogen wurde, schmerzt uns alle", sagte Bierhoff, "auch Mesut."

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Auch der 50-Jährige wies "den Rassismus-Vorwurf in der Nationalmannschaft und dem DFB klar zurück", obwohl Özil die Mannschaft explizit von dieser Kritik ausgenommen hatte. Bierhoff betonte aber auch: "Eins ist klar: Ein Nationalspieler kann keine Zielscheibe rassistischer Angriffe sein!" 

Löw wie Bierhoff gaben zu, die Lage nach den Erdogan-Fotos von Özil und Ilkay Gündogan unterschätzt zu haben. "Wir haben die Situation falsch eingeschätzt", sagte Bierhoff.

Löw sah die Angelegenheit nach dem gemeinsamen Besuch bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als erledigt an.

"Dieses Thema hat Kraft gekostet, war nervenaufreibend, weil es immer wieder da war", sagte Löw, als Ursache für das WM-Aus sei es aber "nicht entscheidend" gewesen.