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WM 2018: Thomas Müller kommt im DFB-Team nicht zur Entfaltung

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WM 2018: Thomas Müller kommt im DFB-Team nicht zur Entfaltung

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Löws Dilemma: Was tun mit Müller?

Thomas Müller kann die WM 2018 bislang nicht prägen. Joachim Löw muss ihm gegen Südkorea womöglich einen neuen Platz in seinem Taktik-Puzzle geben.
Nach den erfolgreichen Turnieren in Südafrika und Brasilien, fehlt Thomas Müller in Russland noch der Torriecher.

Vor acht Jahren war er Torschützenkönig in Südafrika. Vor vier Jahren war er Weltmeister in Brasilien. Thomas Müller und die WM: Das war bisher immer eine Erfolgsgeschichte. Wird es auch diesmal noch eine?

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Bislang ist es keine, die ersten beiden Turnierspiele in Russland sind eher vorbei gelaufen am besten deutschen Scorer der vergangenen Bundesliga-Saison (acht Tore, 14 Vorlagen für den FC Bayern München).

Bei der Auftaktniederlage gegen Mexiko ging er mit dem Rest der Mannschaft unter, auch beim Last-Minute-Sieg gegen Schweden konnte er keine entscheidenden Impulse setzen. Kein Tor, kein Assist ist die aktuelle Bilanz des besten deutschen WM-Torschützen der vergangenen beiden Turniere (zehn Treffer).

"Nach dem Spiel gegen Mexiko habe ich mit Thomas gesprochen, und wir haben versucht, sein Spiel zu analysieren. Er geht selbstkritisch mit sich um", berichtete Bundestrainer Joachim Löw am Tag vor dem Gruppenfinale gegen Südkorea (Mi., ab 16 Uhr im LIVETICKER) auf SPORT1-Nachfrage, stellte aber auch klar: "Nach schlechten Spielen guckt er immer nach vorne, deshalb ist er für uns ein wichtiger Spieler."

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Die Fragezeichen aber bleiben: Was ist los mit dem Mann, der mit seiner einzigartigen Spielweise an guten Tagen jederzeit der Unterschiedmacher sein kann? Und was kann Löw tun, damit er diese Qualität wieder abruft?

Auch Müller wird zum Wackelkandidaten

Option 1: Löw könnte Müller beim letzten Gruppenspiel gegen Südkorea aus der Startelf nehmen, was ihm unter anderem SPORT1-Experte Marcel Reif im CHECK24 Doppelpass empfahl.

CHECK24 Doppelpass: Marcel Reif kritisiert Thomas Müller
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Reif: Müller gehört nicht mehr in die Startelf

Dass diese Entscheidung jeden treffen kann, haben beim Schweden-Spiel schon Mesut Özil - zum ersten Mal seit acht Jahren - und mit Sami Khedira ein weiterer Lieblingsspieler Löws erfahren müssen.

Müller ist von dieser neuen Härte bislang verschont geblieben, gegen Südkorea ist wohl auch eher Julian Draxler ein Streichkandidat. Löw weiß, was er an Müller hat, trotz allem. Er steht jedoch auch vor der Frage, ob er nicht auf einer anderen Position besser eingesetzt wäre.

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Thomas Müller fand gegen Mexiko und Schweden nicht zu gewohnter Form
Thomas Müller fand gegen Mexiko und Schweden nicht zu gewohnter Form

Nicht auf seiner Lieblingsposition

In Russland agierte Müller bislang als Rechtsaußen in der Offensive, was nicht sein Lieblingsjob ist.

Der 28-Jährige fühlt sich eigentlich in der Mitte am wohlsten, als wilde Mischung irgendwo zwischen Zehner, Neuner und Achter. Müller ist ja eigentlich weder ein Mittelfeld-Dribbler noch ein klassischer Stürmer. Was er am besten kann, ist das ihm eigene kreative Wuseln, das Schaffen und Erspähen von Lücken, die selbst noch gar nicht wissen, dass sie welche sind.

Als "Raumdeuter" hat Müller sich selbst mal sehr treffend beschrieben, als solcher kommt er als klassischer Rechtsaußen weniger zur Geltung. Er interpretiert deshalb auch diese Rolle individuell und freigeistig, beim FC Bayern unter Jupp Heynckes zuletzt ja auch erfolgreich.

Bei Löw kommt er dagegen weniger zur Geltung - liegt es an einem Detail, auf das Joshua Kimmich nach dem Schweden-Spiel aufmerksam gemacht hat?

Deutschland WM 2018 DFB-Team
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WM 2018: Das Machtgefüge im DFB-Team unter Joachim Löw

Kimmich erklärt den Rollen-Unterschied

Man habe "bei der Nationalmannschaft eine andere Raumaufteilung als beim FC Bayern", stellte Müllers rechter Flügelpartner fest: "Hier haben wir eine Aufbau-Raute. Somit steht der Thomas noch weiter innen, ich stehe noch höher."

Als nichts ganz rechts, nichts ganz mittig postierter Angreifer war der Raumdeuter aber eher noch mehr zugeparkt und seiner Stärken beraubt.

Mögliche Abhilfe? Müller könnte in die Mitte rücken - wo Marco Reus gegen Schweden allerdings seine Sache gut machte. Auch könnte er davon profitieren, wenn Löw Mario Gomez von Anfang an spielen lässt, einen klassischen Stoßstürmer, der für ihn mehr Räume aufreißt.

So oder so: Müller steht unter ungewohntem Druck, seinen Wert für das DFB-Team unter Beweis zu stellen. Schafft er es nicht, kann er der nächste Weltmeister sein, den Löw rausrotiert.