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WM 2018: Mesut Özil geht mit DFB-Team unter - setzt Löw zu Recht auf ihn?

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WM 2018: Mesut Özil geht mit DFB-Team unter - setzt Löw zu Recht auf ihn?

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Özils Auftritt in der Analyse

Die Pfiffe für Mesut Özil scheinen abzuflauen. Beflügeln konnte ihn das gegen Mexiko jedoch auch nicht. Die SPORT1-Analyse zu Özils Auftakt.
Mesut Özil blieb beim deutschen Auftakt in die WM 2018 gegen Mexiko blass
Mesut Özil blieb beim deutschen Auftakt in die WM 2018 gegen Mexiko blass
© Credit: SPORT1-Grafik: Getty Images/Imago
von Florian Plettenberg, Jochen Stutzky

Mesut Özil wird vernommen haben, dass er beim WM-Auftakt deutlicher weniger ausgepfiffen wurde, als man nach seinem umstrittenen Foto mit Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan hätte erwarten können.

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Dass die Pfiffe merklich leiser waren als noch in den Testspielen zuvor, war sowohl im Moskauer Luschniki-Stadion als auch auf der Fanmeile in Berlin zu hören. Beflügelt hat ihn das beim 0:1 von Deutschland gegen Mexiko aber nicht.

Özil ging bei der Peinlich-Pleite genauso unter wie der Rest der Mannschaft. Dabei bekam er erneut das Vertrauen von Bundestrainer Joachim Löw, obwohl der Arsenal-Star zuvor gegen Saudi-Arabien wegen Knieproblemen verletzt ausgefallen war und Ersatz Marco Reus geglänzt hatte.

Mannschaftsaufstellung: So reagiert die Fanmeile auf Mesut Özil
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92 Prozent Passquote sprechen für Özil

Özil begann auf der Position des Spielmachers. Zwar forderte er immer wieder Bälle und wurde vor allem von Toni Kroos und Joshua Kimmich (je 13 Pässe) sowie Julian Draxler angespielt (11).

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Viel damit anfangen konnte Özil jedoch nicht. Aber auch, weil vorne die Laufwege nicht passten und vor allem Stürmer Timo Werner und Thomas Müller auf Rechtsaußen nicht in die entscheidenden Räume kamen.

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WM 2018: Einzelkritik Deutschland - Mexiko 0:1

Özil spielte indes auffallend oft zu Draxler auf Linksaußen (14 Pässe). Werner hingegen bekam nur ein Özil-Zuspiel während des gesamten Spiels. Insgesamt hatte Özil allerdings starke 92 Prozent Passgenauigkeit.

Özil gewann nur elf Prozent seiner Zweikämpfe

Katastrophal war indes sein Zweikampfverhalten und einmal mehr seine Körpersprache, die erneut lethargisch wirkte. Özil gewann nur elf Prozent seiner Zweikämpfe, was zugleich der schlechteste Wert aller eingesetzten Spieler war.

Bezeichnend dafür war auch sein passives Verhalten beim entscheidenden Duell vor den 1:0 durch Mexikos Hirving Lozano. Özil machte zwar den langen Weg zurück, ließ sich am Ende aber zu einfach düpieren. Zudem bestritt Özil kein einziges Kopfballduell.

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Auffällig jedoch ist, dass Özil gegen Ende des Spiels noch mal an Fahrt aufnehmen konnte. Der Spielmacher hatte ab der 75. Minute weitaus mehr Spielaktionen als noch in der Anfangsphase.

Özil wurde also ab dem Moment stärker, als Deutschland mehr Spielkontrolle erlangte und er nicht mehr als Zehner agierte, sondern eine Position tiefer - hinter dem eingewechselten Reus. Özil kam fortan mehr aus der Tiefe und musste nicht mehr in vorderster Linie agieren. Eben dort war Reus nach seiner Einwechslung deutlich aktiver und gefährlicher als Özil.

Das sind die Alternativen

Özil weiß, dass vor allem der Bundestrainer auf ihn setzt - in guten wie in schlechten Zeiten. Deshalb ist - Stand jetzt - davon auszugehen, dass Özil auch gegen Schweden starten wird. (Kommentar: Löw muss seine Raketen loslassen)

Aber an welchen Stellschrauben könnte Löw sonst drehen? Eine Möglichkeit: Thomas Müller als hängende Spitze einsetzen.

Eine andere: Mit Kroos und Özil hinter Reus als Spielmacher agieren. Diese Option ist zwar sehr offensiv, tat dem deutschen Spiel gegen Mexiko jedoch gut. Dagegen spricht allerdings Özils schwaches Zweikampfverhalten und die Notwendigkeit von Stabilität im Mittelfeldzentrum.

Denn die Balance zwischen Offensive und Defensive - das wurde gegen Mexiko deutlich - ist derzeit das größte Manko der DFB-Auswahl.