Als gäbe es rund um die deutsche Nationalmannschaft nicht schon genügend Aufregung dieser Tage, hat nun auch noch der Rasen Sorgen bereitet.
Jetzt hat Löw seinen WM-Teppich
Genauer gesagt, die Rasen-Höhe auf einem der Trainingsplätze von ZSKA Moskau, auf dem die Löw-Elf am Mittwochvormittag erstmals trainierte.
Leidtragender war Julian Draxler, der sich bei einer Spielform leicht verletzte.
"Unser Rasen war ein paar Millimeter zu hoch. Er war stumpf, aber dicht und eben. Julian ist einmal kurz hängengeblieben, hat aber keine Probleme", erklärte Löw.
Draxler schoss trotz Verletzung sehenswertes Tor
Glück im Unglück also für Draxler, der anschließend auf die Zähne biss und mit seinem lädierten rechten Knöchel noch ein sehenswertes Tor schoss. Änderte aber nichts daran, dass der Rasen noch am Nachmittag rasiert wurde – von 25 auf 22 Millimeter.
"Die 25 Millimeter Schnitthöhe sind eine Empfehlung der FIFA und in dieser Höhe war der Platz geschnitten", erklärt Rasen-Spezialist Rainer Ernst im Gespräch mit SPORT1. Der 65-Jährige ist seit 2006 für das Grün verantwortlich, auf dem die deutsche Nationalmannschaft spielt und trainiert - so auch in Moskau. Minutenlang stand Ernst vor Trainingsbeginn mit Löw und dem Trainerteam zusammen.
Die Co-Trainer spielten derweil Pässe und überprüften den Rasen, der sich ansonsten in einem Top-Zustand befindet und mehrmals gewässert wurde. "Wir sprachen darüber, ob wir den Rasen kürzer schneiden sollen. Weil der Platz aber noch jung ist, ist es besser, wenn er ein bisschen länger ist", erklärt der selbstständige Landschaftsarchitekt.
WM-Rasen um drei Millimeter gekürtzt
Jetzt ist der Rasen (Deutsches Weidelgras), der übrigens in allen WM-Stadien ausliegt, bereits um drei Millimeter gekürzt. "Das ist nicht die Welt, aber der Spieler merkt diese Veränderung beim Ballverhalten sofort. Der Ball läuft ruhiger und sinkt nicht ein", erklärt Ernst.
Weitere Vorteile des Hybridrasens, einer Mischung aus Natur- und Kunstrasen: Er ist ebenflächig, wasserdurchlässig und scherfest. "Gute Techniker wie Marco Reus lieben das", verrät Ernst und erklärt: "Die Kraft wird über die Gelenke an die Stollen wiedergegeben. Das sind beste Voraussetzungen für den Spieler."
Damit wäre zumindest ein WM-Problem vorerst aus der Welt geschafft.