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WM 2018, DFB-Team: Erneuter Titel für Deutschland? Pro und Contra

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WM 2018, DFB-Team: Erneuter Titel für Deutschland? Pro und Contra

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Deutscher WM-Titel? Pro und Contra

Im Testspiel gegen Brasilien kann das DFB-Team nicht überzeugen, Toni Kroos findet deutliche Worte. Klappt es trotzdem mit dem WM-Titel? Pro und Contra.
Toni Kroos äußert nach der Niederlage gegen Brasilien deutliche Kritik und nimmt sich vor allem die Spieler aus der zweiten Reihe zur Brust.

Titelverteidiger, Confed-Cup-Sieger und fast zwei Jahre lang ungeschlagen - wer, wenn nicht Deutschland sollte als heißester Titelanwärter zur WM in Russland anreisen?

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"Das war vorher Quatsch, das ist jetzt Quatsch", sagte nach dem 0:1 im Testspiel gegen Brasilien allerdings einer, der es wissen muss: Toni Kroos.

"Ich wusste schon vorher, dass wir nicht der absolute Favorit sind, der da nach Russland fährt", sagte der Mittelfeldstratege: "Jetzt sehen es vielleicht ein paar mehr Leute so."

SPORT1 nennt drei Gründe, die gegen eine Titelverteidigung in Russland sprechen - und drei, warum es doch mit dem fünften Stern für Deutschland klappt.

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Der Fluch der Weltmeister

Der letzte Weltmeister, der seinen Titel verteidigte? 1962 war das, als die Brasilianer mit dem legendären Pele in Chile ihren Erfolg von 1958 in Schweden wiederholten.

Ansonsten gelang dieses Kunststück nur noch ein weiteres Mal: 1934 und 1938 triumphierten die Italiener zwei Mal in Folge.

Seit 1998, als Titelverteidiger Brasilien erst im Endspiel gegen Frankreich verlor, erreichte kein Weltmeister vier Jahre nach dem Titelgewinn erneut das Finale. (SERVICE: Der WM-Spielplan)

Schlimmer noch: Die meisten Titelträger scheiterten im neuen Jahrtausend kläglich, Brasiliens Viertelfinaleinzug 2006 war da vergleichsweise schon ein Erfolg.

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Frankreich 2002, Italien 2010 und Spanien 2014 flogen dagegen jeweils schon in der Vorrunde raus. Ein schlechtes Omen für das Team von Bundestrainer Joachim Löw?

Austria v Germany - International Friendly
Germany - Southern Tyrol Training Camp Day 4
Nils Petersen
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DFB-Team: Der deutsche WM-Kader von SPORT1

Fehlender Erfolgshunger?

Gegen Mexiko, Schweden und Südkorea sollte die deutsche Elf dieses Schicksal eigentlich vermeiden können - wenn, ja wenn die Einstellung stimmt.

Im Gegensatz zu 2014, als die Generation Schweinsteiger, Podolski, Lahm und Mertesacker ihre letzte Chance auf den WM-Triumph hatte, ist die Mischung diesmal eine andere.

Da sind zum einen junge, frische Spieler wie Leon Goretzka, Leroy Sane oder Timo Werner, die womöglich noch einige Gelegenheiten haben werden, einen großen Titel einzufahren. Gerade an Sanes Einstellung wurde zuletzt nicht zum ersten Mal im Umfeld der Nationalmannschaft Kritik laut.

Erfahrenere Spieler wie Toni Kroos oder Jerome Boateng versuchten zuletzt schon öffentlich gegenzusteuern - obwohl sie diejenigen sind, die bereits Weltmeister sind.

Vielleicht könnten gerade Spieler wie Ilkay Gündogan oder Marco Reus, die schon mehrere Turniere verletzungsbedingt verpassten, in Sachen Einstellung zu einem wichtigen Faktor werden.

Ergebniskrise gegen Top-Nationen

Oft konnte sich die deutsche Mannschaft gerade dann steigern, wenn es gegen die großen Gegner ging. Aktuell macht das DFB-Team gegen die Top-Nationen aber eine Ergebniskrise durch.

Abgesehen von einem 1:0 gegen England im März 2017 hat Löws Auswahl seit inzwischen zwei Jahren keinen Länderspiel-Kracher mehr gewonnen.

Vor dem 0:1 gegen Brasilien gab es Testspiel-Unentschieden gegen Spanien, Frankreich, England und Italien. Das EM-Viertelfinale 2016 gegen Italien endete ebenfalls remis, erst im Elfmeterschießen setzte sich Deutschland durch - ehe im Halbfinale durch ein 0:2 gegen Frankreich das Aus folgte.

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Germany v Brazil - International Friendly
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Einzelkritik Deutschland - Brasilien

Erfolgsserie seit der EM

Auf der anderen Seite hatte der Weltmeister bis zur Niederlage gegen Brasilien aber auch eine beeindruckende Erfolgsserie vorzuweisen: 22 Spiele in Folge blieb die deutsche Nationalmannschaft seit der EM 2016 ungeschlagen, fuhr dabei 16 Siege ein, qualifizierte sich souverän für die WM-Endrunde und gewann nebenbei im vergangenen Sommer noch den Confederations Cup.

Nach dem doppelten Triumph mit dem B-Kader beim Confed Cup sowie mit der U21 bei der EM in Polen stellten ausländische Medien und Experten schon Nachforschungen an, wie viele international wettbewerbsfähige Aufstellungen Deutschland an den Start bringen könnte.

(Fast) nur Weltklasse in der 1A-Aufstellung

Ganz so schlimm stellt sich die Lage für die Konkurrenz inzwischen nicht mehr da, nicht nur gegen Brasilien saß Löws zweiter Anzug auf dem Rasen nicht so richtig.

Der größte Trumpf mit Blick auf die WM ist daher die 1A-Aufstellung, sie könnte zum entscheidenden Faktor werden.

Schon beim Titelgewinn 2014 in Brasilien zeigte Löw, dass er im Laufe eines Turniers weitgehend auf eine eingespielte Formation setzt, wenn überhaupt nur ganz vereinzelt Spieler austauscht.

Und was die ersten elf bis 15 Spieler angeht, gibt es kaum Schwächen.

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Selbst wenn Manuel Neuer nicht rechtzeitig fit wird, steht in Marc-Andre ter Stegen ein Top-Torhüter zwischen den Pfosten. Die Abwehrspieler Mats Hummels, Jerome Boateng, Antonio Rüdiger und Joshua Kimmich sind allesamt Stammspieler bei Spitzenteams, genauso wie Toni Kroos, Sami Khedira, Emre Can oder Ilkay Gündogan auf den Sechserpositionen.

In der Offensive könnten Mesut Özil, Marco Reus und Julian Draxler hinter den Torgaranten Timo Werner, Mario Gomez oder Sandro Wagner wirbeln.

Bis auf die Linksverteidigerposition ist das durchgängig Weltklasse.

Was bedeuten schon Testspiele?

Zu guter Letzt bleibt das ultimative Totschlagargument für alle Zweifler: Deutschland ist eine Turniermannschaft!

Wie viel die letzten Testspieleindrücke vor einem großen Turnier wert sind, zeigte sich vor dem Titelgewinn 2014: Im Vergleich zu einem müden 1:0 gegen Chile, einem 0:0 gegen Polen, einem 2:2 gegen Kamerun und einem 6:1-Pflichtsieg gegen Armenien klingen Unentschieden gegen England, Frankreich und Spanien und eine knappe Niederlage gegen Brasilien fast schon überzeugend.

Am Ende war das DFB-Team vor vier Jahren trotzdem Weltmeister.

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