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EM 2016: Deutschland muss gegen Polen auch die Offensive verbessern

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EM 2016: Deutschland muss gegen Polen auch die Offensive verbessern

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Was Deutschland von Italien lernen kann

Gegen Polen muss sich die deutsche Elf auch in der Offensive verbessern. Mesut Özil könnte eine weitere Anspielstation gut tun, Schürrle könnte der bessere Draxler sein.
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© Grafik SPORT1 Paul Haenel
von Thorsten Mesch, Jochen Stutzky

Nicht unbedingt schön, aber überzeugend und überlegt. So gewann Italien 2:0 gegen Belgien.

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Stellenweise attraktiv, aber nicht effektiv und zeitweise unsouverän. So schlug Deutschland die Ukraine mit 2:0, offenbarte dabei Schwächen in der Abwehr und auch in der Offensive.

Das einstige Prunkstück der deutschen Mannschaft hat an Glanz verloren. Bundestrainer Joachim Löw konnte in der Offensive fast immer aus dem Vollen schöpfen, oft hatte er die Qual der Wahl.

Reus fehlt

Dass er keinen echten Stürmer im Kader hatte, störte wenig. Was das Toreschießen angeht, war auf Mario Götze, Thomas Müller oder Marco Reus meistens Verlass. Nach Reus‘ Verletzung war Löw sicher, den Ausfall des Dortmunders kompensieren zu können.

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Doch der EM-Start ließ viel zu wünschen übrig. Am Donnerstag wartet mit Polen ein stärkerer Gegner, Löw muss sich etwas einfallen lassen.

Was in der Offensive besser werden muss – und was Deutschland von Italien lernen kann:

- Mehr Konsequenz:

Mesut Özil blieb als Regisseur im offensiven Zentrum blass, auch Müller blieb weit unter seinen Möglichkeiten. Julian Draxler spielte auf der Reus-Position ordentlich, empfahl sich aber auch nicht unbedingt mit Nachdruck. Alle drei waren im Abschluss harmlos.

"Wir hatten einige Möglichkeiten, aber der zwingende Moment war noch nicht da", sagte Lukas Podolski, "wir müssen öfter den Abschluss suchen und konsequenter Richtung Tor spielen, dann wird das auch besser."

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- Özil muss mehr zeigen:

Gegen die Ukraine durfte Özil auf seiner Lieblingsposition spielen. Doch er setzte – bis auf seine starke Vorarbeit zu Schweinsteigers 2:0 in der Nachspielzeit – kaum Akzente "Welche Kommentare die Leute abgeben, positiv oder negativ, interessiert mich nicht", sagte Özil im SPORT1-Interview.

Doch Özil kann viel mehr – und muss es auch zeigen. Vielleicht würde ihm auch ein anderer Anspielpartner im Sturm guttun.

- Schürrle als Reus-Ersatz:

Dass Podolski gegen Polen von Beginn an zum Einsatz kommen wird, ist unwahrscheinlich. Eher könnte Andre Schürrle, der gegen die Ukraine für Draxler ins Spiel kam und überzeugender war, eine Chance bekommen. Der Wolfsburger sorgte für frischen Wind.

- Müller braucht Unterstützung:

Müller, in der Nationalmannschaft vornehmlich auf Rechts unterwegs, fehlt seit der WM auf der rechten Seite die Unterstützung durch Philipp Lahm, Löw hat für die rechte Abwehrseite noch keine Ideallösung gefunden.

Benedikt Höwedes ist zwar defensiv relativ souverän, offensiv trägt er aber fast nichts bei. Joshua Kimmich wäre eine Alternative. Gegen Polen wird Löw aber wohl auf Nummer sicher gehen und wieder Höwedes aufstellen.

Müller will erstes EM-Tor
00:48
Müller will erstes EM-Tor

- Gomez für Götze:

Dem WM-Finaltorschützen gelang gegen die Ukraine fast nichts. Von der 18. bis zur 37. Minute war Götze nicht ein einziges Mal am Ball - ewig lange 18 Minuten und 26 Sekunden.

Das lag aber nicht an ihm allein. Immer wieder versuchten es seine Mitspieler mit langen, hohen Bällen in die Spitze. Nicht gerade das optimale Mittel für einen nur 1,76 Meter großen Angreifer.

Mario Gomez ist 13 Zentimeter größer, er kann hohe Bälle verarbeiten. Gomez hat in der Liga für Besiktas 26 Tore erzielt, strotzte zuletzt vor Selbstbewusstsein und ist topfit.

- Löw muss die Richtung vorgeben:

Auch ohne Reus: Deutschland verfügt "über eine offensive Qualität im Team, die muss man erst mal suchen und finden", sagte Podolski.

Die individuelle Klasse ist deutlich größer als beispielsweise bei den Italienern, die aber als Mannschaft perfekt funktionieren. Trainer Antonio Conte hat eine Einheit geschaffen und seinen Spielern einen klaren taktischen Plan vorgegeben.

Löw vertraut auf die Fähigkeiten seiner Stars und meistens auch auf seine bewährte Offensiv-Taktik im 4-2-3-1. Doch seit dem WM-Gewinn hat sich die Offensive kaum weiter-, sondern eher zurückentwickelt.

Italien spielte bei eigenem Ballbesitz direkt und schnörkellos und agierte mit zwei Stürmern, die viel Defensivarbeit verrichteten, in den entscheidenden Momenten aber zur Stelle waren.

Der Bundestrainer ist gefordert. Dass er gegen Polen mit einer ganz neuen taktischen Formation aufwartet, ist unwahrscheinlich. Gegen Italien wäre es aber momentan schwer, den 4:1-Sieg aus dem Testspiel im März zu wiederholen.