Thomas Müller hat sich gegen die "Larifari"-Kritik gewehrt, die nach seinen Aussagen nach der 2:3-Niederlage gegen England aufkam.
Müller will in Zukunft lieber lügen
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Der Stürmer hatte nach der Partie in Berlin eingeräumt, nicht die volle Leistung gebracht zu haben.
"In den Testspielen hat man bei uns selten den Eindruck, dass wir an die 100 Prozent rankommen. Man ertappt sich dabei, dass man den letzten Schritt nicht aggressiv genug macht", hatte Müller gesagt.
Müller reagiert zynisch
Daraufhin war eine Diskussion über Motivationsprobleme der Nationalmannschaft aufgekommen - und Kritik an seiner Person. Der Bayern-Spieler verteidigte sich nun nach dem ersten Sieg seit 21 Jahren gegen Italien und reagierte zynisch auf die kritischen Stimmen.
"Zu dem Thema wollte ich eh noch etwas sagen: Ich habe mal wieder feststellen müssen, dass man mit der Wahrheit in Deutschland nicht so weit kommt. In Zukunft werde ich mich wieder zurückhalten, mir eine kleine Notlüge ausdenken, dann läuft es vielleicht besser für mich in den nächsten zwei Tagen", sagte Müller.
Schon vor der Partie gegen die italienische Nationalmannschaft in München hatte ihn Thomas Schneider, Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, in Schutz genommen.
"Es ehrt ihn sehr, dass er da ehrlich ist. Das sollte nicht so sein, ist aber ein Stück weit menschlich", sagte Schneider.
Gegen Italien Lehren gezogen
Müller und die Nationalelf zogen ihre Lehren aus dem England-Spiel. Das übte sich auch auf das Verhalten beim 4:1-Sieg gegen Italien aus.
"Wir wollten heute was zeigen und gewinnen. Als es 2:0 stand, kamen schon auch die Gedanken an das Spiel am Samstag", sagte Müller und weiter: "Wir wollten gewinnen. Es ist schön, dass wir uns belohnt haben. Jetzt können wir ohne viel Druck ins Trainingslager gehen und uns das erarbeiten, was wir im Turnier brauchen."
Das DFB-Team testet vor der Europameisterschaft in Frankreich noch gegen die Slowakei und Ungarn.
Müller als Kapitän
Müller führte die Nationalmannschaft gegen Italien das erste Mal als Kapitän auf den Platz. Sein Verhalten hätte das aber nicht beeinflusst.
"Ich habe nicht viel anders gemacht im Umgang mit den Jungs. Gegen England habe ich auch viel mit den Händen gearbeitet und immer versucht, auf meine Mitspieler einzuwirken. Das ist nichts Neues", sagte Müller und weiter: "Trotzdem ist es schön, hier zu Hause als Kapitän zu gewinnen. Das war eigentlich das Wichtigere heute."