Vom DFB-Team berichten Martin van de Flierdt und Jochen Stutzky
Kramer überzeugt nicht nur als Sänger
Nein, singen wollte Christoph Kramer am SPORT1-Mikrofon am Montagabend lieber nicht.
"Es ist ziemlich kalt und dann sind die Stimmbänder immer so eng", scherzte der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach auf dem Roten Teppich vor der Weltpremiere des WM-Films "Die Mannschaft" im Berliner Sony-Center.
Kramer hatte wieder gut lachen. Denn nach seinem so kuriosen wie entscheidenden Eigentor am Sonntag gegen Borussia Dortmund aus 44,5 Metern ("Das ist abgehakt") war er nun wieder in ausschließlich positiver Hinsicht in aller Munde.
"Durchschnittliche Stimme, viel Charme"
Auf der Rückreise vom 4:0-Erfolg des DFB-Teams im ersten WM-Gruppenspiel gegen Portugal hatte Kramer nachträglich seinen Einstandsgesang im Kreise der deutschen Auswahl gegeben - unter Sternenhimmel auf der Fähre zurück zum Mannschaftsquartier Campo Bahia.
Er gab "When you say nothing at all" von Ronan Keating "mit allem Herzblut" zum Besten, und seine vom Auftakterfolg beseelten Mitspieler stimmten mit ein.
"Durchschnittliche Stimme, aber viel Charme, das war meine Lieblingsszene?, meinte nicht nur Uli Voigt, der beim DFB für TV-Angelegenheiten zuständig ist und gemeinsam mit seinen Kollegen Martin Christ und Jens Gronheid den WM-Film zusammengestellt hat.
Interesse von Arsenal und Real
Nicht nur als Sänger bekam Kramer Lobeshymnen.
Begehrt ist er inzwischen offenbar auch bei europäischen Top-Klubs.
So soll neben dem FC Arsenal auch Real Madrid Interesse am 23-Jährigen angemeldet haben.
Sein Marktwert wird auf zwölf Millionen Euro taxiert, eine Ablösesumme dürfte aber um ein Vielfaches höher liegen.
Vertrackte Situation
Die Zukunftsplanung stellt sich aber durchaus vertrackt dar.
Denn: Kramer ist nur an Gladbach ausgeliehen, hat eigentlich einen Vertrag bei Bayer Leverkusen bis 2017.
Gladbach möchte Kramer gerne binden.
In Leverkusen gehen die Verantwortlichen indes davon aus, dass Kramer ab nächster Saison für die Werkself spielt.
Fragezeichen hinter Zukunft
Kramer selbst hatte zu seiner Vertragssituation im August markige Worte gefunden, im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" von "einem modernen Menschenhandel" gesprochen, den Vergleich aber später bedauert.
Wo die Reise hingeht - dazu will sich Kramer nicht äußern.
Zu dieser Zukunftsmusik bleibt er lieber stumm.