Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Und Geschichten. SPORT1-Experte Mario Basler blickt mit Bauchkribbeln auf das Viertelfinalspiel im DFB-Pokal am Mittwochabend zwischen dem SSV Jahn Regensburg und Werder Bremen.
Pokalkracher: Basler fiebert mit
Kein Wunder. Von 1993 bis 1996 spielte Basler für die Grün-Weißen, gewann mit ihnen 1994 den Pokal und drückt Werder auch heute die Daumen, wie er im Fantalk auf SPORT1 verriet. Nach der aktiven Laufbahn startete er 2004 seine Trainerkarriere in Regensburg. (Ergebnisse und Spielplan des DFB-Pokals)
"Jahn Regensburg war meine erste Trainerstation. Ich kam ein paar Tage vorher aus Katar (sein letztes Engagement als Profi, d. Red.) zurück und wurde gefragt, ob ich Trainer in Regensburg werden möchte. Das wollte ich eigentlich nicht, doch ich ließ mich dann überzeugen, dass man beim Jahn wieder etwas aufbauen möchte", sagt Basler im Gespräch mit SPORT1.
Am 21. August 2004 kam es im Pokal zum Wiedersehen mit seinem früheren Klub, doch der Jahn verlor mit 0:2 gegen Werder. Die Tore erzielten damals Johan Micoud und Ivan Klasnic.
Basler scheiterte mit Regensburg im Pokal an Werder
Das Aus war für die Regensburger zu verschmerzen, denn die Norddeutschen waren zu dieser Zeit ein echtes Schwergewicht, 2004 frisch gebackener Double-Sieger mit Meisterschaft und Pokal.
"Vor allem im DFB-Pokal hat Werder für Furore gesorgt", erinnert sich Basler und ergänzt mit einem Augenzwinkern: "Was mich etwas geärgert hat, war, dass ich nicht selbst mitgespielt habe."
Basler war damals in Regensburg Trainer und Sportdirektor in Personalunion. "Das war für uns ein tolles Erlebnis gegen Werder. Ausverkauftes Haus, meine erste Trainerstation - es war trotz der Niederlage sehr schön. Es hat einfach Spaß gemacht."
Für den Ex-Bremer war die Niederlage zu verschmerzen. "Ich war mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden und die Jungs haben damals alles gegeben", erinnert sich Basler: "Wenn du in der 2. Runde auf so einen Hochkaräter triffst, dann brauchst du im Pokal sehr viel Glück, einen super Tag und der Bundesligist muss dich unterschätzen, nur dann hast du eine Chance."
Dass der Jahn nicht nur im Pokal für Furore sorgt, sondern sich auch in der 2. Liga etabliert hat, freut Basler. "Es war nicht damit zu rechnen, dass sich der Verein über diese längere Zeit in der 2. Liga hält. Es ging rauf und runter und ich habe sie damals auch nach dem Abstieg in die 3. Liga übernommen. Das neue Stadion war sehr wichtig für den Verein. Zudem ist Regensburg eine super schöne Stadt. Mich freut es, dass es der Klub geschafft hat sich zu etablieren."
Basler tippt auf Werder Bremen im Halbfinale
Die Entwicklung in Bremen hat Basler auch heute noch im Blick.
"Werder hatte viele Jahre eine tolle Mannschaft, da wurde auch der eine oder andere Euro ins Team investiert", sagt der Europameister von 1996, "das habe ich in den vergangenen Jahren aber auch kritisiert. Man hat zu viel Geld in ein schönes Stadion gesteckt, hat dabei aber das Team vergessen. Das war meiner Meinung nach ein Fehler. Deshalb ist Werder immer weiter nach unten gerutscht."
Ein Einzug ins Halbfinale wäre für die Werderaner nach dem Fast-Abstieg vergangene Saison natürlich ein Highlight. Und was tippt Basler? "Da Werder eine Pokal-Mannschaft ist und ich für den Klub gespielt habe, glaube ich, dass die Bremer 3:1 gewinnen."