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DFB-Pokal, Finale: Oliver Mintzlaff über RB Leipzig und Zukunft von Timo Werner

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DFB-Pokal, Finale: Oliver Mintzlaff über RB Leipzig und Zukunft von Timo Werner

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Das sagt Mintzlaff zum Werner-Poker

Vor dem Pokalfinale gegen den FC Bayern spricht RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff über den Deutschen Meister, den Stand der Dinge bei Timo Werner und Nachwuchsarbeit.
RB Leipzig hat im Finale des DFB-Pokals die Chance auf den ersten großen Titel der Vereinsgeschichte. Die Partie könnte aber auch das letzte RB-Spiel von Timo Werner sein.
von Jochen Stutzky, Onur Özdamar

RB Leipzig steht vor dem größten Spiel seiner noch sehr jungen Vereinsgeschichte.

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Nach Platz drei in der Bundesliga und der damit verbundenen direkten Qualifikation für die Champions League kann das Team von Trainer Ralf Rangnick in der laufenden Spielzeit sogar noch einen Titel holen.

Im Finale des DFB-Pokals treffen die Roten Bullen am Samstag auf den FC Bayern München (DFB-Pokal: RB Leipzig – FC Bayern, Samstag 20 Uhr im LIVETICKER). Auch RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff fiebert diesem Highlight zum Saisonabschluss entgegen.

Im SPORT1-Interview spricht er über das Pokal-Duell mit dem Deutschen Meister, über den Stand der Dinge im Vertragspoker mit Timo Werner sowie die Nachwuchsarbeit bei RB Leipzig.

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SPORT1: Ralf Rangnick hat im Doppelpass letztens bestätigt, dass das langfristige Ziel die Meisterschaft ist. Was ist, wenn es kurzfristig nur der Pokalsieg ist?

Oliver Mintzlaff: Wenn wir mit unserem jungen Verein den Pokal holen sollten, wäre das natürlich fantastisch. Man muss ja festhalten: Wir existieren erst seit zehn Jahren und spielen erst die dritte Saison in der Bundesliga. Und dass wir im Pokalfinale stehen, ist schon ein großer Erfolg. Und sollten wir den Pokal gewinnen, sind wir mehr als zufrieden.

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SPORT1: Welche Rolle spielt es für Sie als Verein, dass nicht nur die Profis, sondern auch die U19-Junioren das Pokalfinale erreicht haben?

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Mintzlaff: Jeder, der uns kennt, weiß, dass das Thema Nachwuchs in unserer DNA verankert ist und ein sehr wichtiger Baustein ist. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, nicht nur letztes Jahr in der Champions League und dieses Jahr in der Europa League oder in der Bundesliga. Ralf Rangnick setzt mit seiner Philosophie auf junge Spieler - und diese werden wir auch unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann beibehalten. Darum ist es wichtig, den eigenen Nachwuchs zu stärken und auch in ihn zu investierten. Darum freut es uns sehr, dass unsere U19 es geschafft hat, sich für das Junioren-Pokalfinale zu qualifizieren.

Mintzlaff: "Wir sagen nicht, wir hauen Bayern 4:0 weg"

SPORT1: Sind Sie gegen die Bayern am Samstag klarer Außenseiter oder Geheimfavorit?

Mintzlaff: Selbstverständlich ist der FC Bayern der Favorit, sie sind das Nonplusultra der Bundesliga über viele Jahre hinweg und sind auch in dieser Spielzeit wieder Meister geworden. Wir haben uns aber auch in dieses Pokalfinale gekämpft und mussten auf den Weg dorthin drei Bundesligisten schlagen. Deswegen stehen wir verdient im Pokalfinale. Es ist nur ein Spiel, da kann viel passieren, wo wir auch eine Chance haben.

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SPORT1: Wie würden Sie die Chance denn beziffern?

Mintzlaff: Wir können den Pokal natürlich gewinnen, aber gehen nicht in das Spiel und sagen, wir hauen Bayern München 4:0 weg. Wir wissen schon, wer der FC Bayern ist, und wir haben es am 33. Spieltag bei uns erlebt. Es war ein tolles Spiel, aber wir haben schon gesehen, was Bayern kann, auch wenn es eine gerechte Punkteteilung bei dem Spiel gab. Es wird ein ganz schwieriges Spiel, in dem aber alles möglich ist.

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Mintzlaff: "Wir diskutieren intern"

SPORT1: Sie sind seit kurzer Zeit in der Bundesliga, aber schon etabliert bei den Top-Vereinen. Warum ist es bei RB-Leipzig ruhiger als anderswo?

Mintzlaff: Es ist wichtig, dass du den Verein ruhig führst. Natürlich haben wir in den verschieden Bereichen Diskussionen, aber miteinander kontrovers zu diskutieren gehört dazu. Dass nicht immer jeder einer Meinung ist, kommt auch vor, doch dann muss man sich hinsetzen und im Dialog überlegen, was das Beste für den Verein ist. Solange wir uns das beibehalten, wir intern diskutieren und danach eine gemeinsame Meinung nach außen vertreten können, werden wir weiter ruhig arbeiten. Das wollen wir uns auch bewahren, denn das ist das Wichtigste in so einem Fußballverein.

SPORT1: Was ist das für ein Signal für Sie, dass 24.000 Fans von Leipzig im Berliner Olympiastation sein werden?

Mintzlaff: Die 24.000 Karten waren innerhalb von drei Stunden ausverkauft und das hat uns natürlich sehr gefreut. Es zeigt, was für eine Begeisterung innerhalb der wenigen Jahre entstanden ist und wie viel Support wir haben. Für die Fans ist es ein großartiger Tag, dass wir gegen den FC Bayern im Pokalfinale stehen, und die Nähe zwischen Leipzig und Berlin wird dazu führen, dass viele zum Fan-Fest in die Hauptstadt kommen, die gar kein Ticket haben, aber diese Atmosphäre mitnehmen möchten.

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Mintzlaff: "Gehen nicht ungeklärt ins letzte Vertragsjahr"

SPORT1: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Pokalfinale das letzte Spiel von Timo Werner für Leipzig sein wird?

Mintzlaff: Das kann ich nicht sagen. Wir haben immer gesagt, dass wir Timo Werner langfristig an uns binden möchten, aber wir haben gleichzeitig gesagt, dass wir nicht ungeklärt in ein letztes Vertragsjahr gehen können. Wir sind ein junger Verein und können uns nicht erlauben, einen jungen Nationalspieler ablösefrei zu verlieren. Wir haben Gespräche geführt, haben die aber auf Eis gelegt, als es darum ging, sich für die Champions League zu qualifizieren und auch ins Pokalfinale zu kommen. Die sportlichen Interessen waren die weit größeren und deshalb haben wir gesagt, wir stellen das bis nach dem Pokalfinale zurück. Danach werden wir uns sicherlich wieder zusammensetzen und überlegen, in welche Richtung es weitergeht.

SPORT1: Es klingt nach 50:50, oder täuscht das?

Mintzlaff: Ich kann jetzt keine prozentuelle Bewertung abgeben. Timo hat uns über seinen Berater tendenziell signalisiert, dass man den Vertrag nicht verlängern möchte, wobei das jetzt auch schon wieder einige Wochen her ist. In der Zwischenzeit haben wir uns für die Champions League qualifiziert und haben eine ganz tolle Rückrunde gespielt. Die Mannschaft ist es weiter zusammengewachsen und ich glaube, dass wir mit Julian Nagelsmann jemanden bekommen, der frischen Wind bringt. In der Kombination Rangnick-Nagelsmann haben wir ein sportliches Team, was sich andere Bundesligisten wünschen würden. Das letzte Wort ist sicher noch nicht gesprochen, aber es ist noch keine Tendenz abzusehen.

Mintzlaff: "Wir feiern, auch wenn wir das Finale verlieren"

SPORT1: Sie haben ja trotzdem die Trümpfe in der Hand. Sollte er gehen, wie hoch ist das Preisschild für ihn?

Mintzlaff: Wir sind ein seriöser Verein und deshalb diskutieren wir nicht im TV, was wir für welchen Spieler an Transfersummen verlangen. Fakt ist: Timo hat bei uns eine hervorragende Entwicklung hingelegt, er ist Nationalspieler geworden, hat drei tolle Saisons gespielt und auch nachhaltig gezeigt, dass er ein ganz wichtiger Spieler ist. Dieser Spieler hat dann natürlich auch einen gewissen Wert, aber unser Bestreben ist es, Timo noch länger bei uns zu behalten, wenn die Tür noch nicht ganz zu ist. Wenn das natürlich nicht klappt, müssen wir uns mit den anderen Szenarien beschäftigen.

SPORT1: Wenn Sie den Pokal wirklich holen?

Mintzlaff: Dann feiern wir! Wir werden so oder so feiern. Sollten wir das Finale verlieren, ist die Enttäuschung natürlich zuerst groß, aber nach der Enttäuschung sollte die Gemütslage der Freude schnell wiederkommen, denn das, was wir in dieser Saison erreicht haben als junger Verein, ist ein großer Erfolg. Daher werden wir dann mit Mitarbeitern, Mannschaft und einigen Sponsoren in einen guten Club einladen und die Saison gebührend ausklingen lassen.

SPORT1: Aber wenn Sie das Finale gewinnen würden, wäre es der erste große Titel für den Verein. Das ist schon etwas besonderes?

Mintzlaff: Dann werden wir feiern. Aber wir haben keine Agenda und sind so durchstrukturiert, dass wir sagen, um diese Uhrzeit machen wir dies oder das. Wir lassen natürlich die Korken knallen und werden ordentlich Party machen, aber zuerst einmal müssen wir jetzt spielen. Es gilt, unserer ersten Mannschaft die Daumen zu drücken. Und dann sehen wir, wie lange wir durchhalten werden.