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DFB-Pokal: Thomas Tuchel beim BVB - Vom Unnahbaren zum Unantastbaren

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DFB-Pokal: Thomas Tuchel beim BVB - Vom Unnahbaren zum Unantastbaren

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Tuchels Verwandlung beim BVB

Anfang des Jahres scheint die Ehe zwischen BVB und Thomas Tuchel gescheitert. Dann aber durchläuft der BVB-Coach einen Wandel - und scheint vorerst unantastbar.
FC Bayern Muenchen v Borussia Dortmund - DFB Cup Semi Final
FC Bayern Muenchen v Borussia Dortmund - DFB Cup Semi Final
© Getty Images
Jonas Nohe
Jonas Nohe

Michael Zorc musste herzlich lachen, als er auf das Thema angesprochen wurde.

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"Jetzt fahren wir erst mal nach Berlin", sagte der Sportdirektor von Borussia Dortmund auf die Frage nach einer sofortigen Vertragsverlängerung mit Thomas Tuchel.

Am Plan, sich nach dem Saisonende zusammenzusetzen, hat sich nichts geändert, wohl aber an den Vorzeichen - spätestens nach dem furiosen 3:2-Erfolg beim FC Bayern im Pokal-Halbfinale und dem erneuten Einzug ins Endspiel in der Hauptstadt.

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Tuchel: "Natürlich" Lust weiterzumachen

Dass sich sein bis Sommer 2018 laufender Vertrag im Falle des Titelgewinns im DFB-Pokal automatisch verlängert, wie zuletzt vereinzelt spekuliert wurde, davon wollte Tuchel in der ARD zwar nichts wissen.

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Schließlich wäre es "traurig für einen Trainer, wenn man die Vertragsverlängerung dann umgehängt bekommt wie eine Medaille, weil man irgendein Spiel gewonnen hat".

Aber Zweifel an seiner Zukunft in Dortmund hat der 43-Jährige keine.

"Ich gehe fest davon aus, nächstes Jahr hier Trainer zu sein, denn ich habe einen gültigen Vertrag", betonte Tuchel mit einem breiten Grinsen im Gesicht - und er habe "natürlich" Lust, beim BVB weiterzumachen.

Spekulationen um Bruch mit Zorc und Watzke

Anfang des Jahres wirkte das noch anders.

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Rund um den Transfer von Alexander Isak war öffentlich über einen Bruch zwischen Tuchel und den Verantwortlichen um Sportdirektor Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke spekuliert worden.

Der BVB war mit nur einem Sieg aus sechs Spielen in die Winterpause getaumelt, stand in der Bundesliga nur auf Rang sechs.

Vertrag hin, Vertrag her: Tuchels Zeit in Dortmund schien eher früher als später abzulaufen.

Inwiefern sich das Verhältnis unter den Protagonisten beim BVB drei Monate später gewandelt hat, darüber lässt sich nur spekulieren.

BVB zurück in der Erfolgsspur

Die harten Fakten aber sprechen inzwischen eindeutig für Tuchel.

13 Siege aus 21 Pflichtspielen. Sprung auf Platz drei und damit einen direkten Champions-League-Platz in der Bundesliga. Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse - und nun auch ins Pokalfinale.

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Das alles liegt nicht nur, aber eben auch am Dortmunder Trainer. Genauso wie er seinen Spielern immer wieder einen Reifeprozess bescheinigt, hat sich auch Tuchel selbst weiterentwickelt - und in den letzten Wochen auf verschiedenen Ebenen vieles richtig gemacht.

Tuchel beeindruckt nach Bus-Anschlag

Da war in erster Linie sein Umgang mit dem Anschlag auf die Dortmunder Mannschaft vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Königsklasse gegen AS Monaco.

Tuchel musste sich anschließend beinahe täglich dazu äußern. Wie er dabei zwischen Besonnenheit und klarer Meinung die richtigen Worte fand, brachte ihm den Respekt neutraler Beobachter und schließlich auch die lange ausbleibenden Sympathien der BVB-Fans ein.

Bei Letzteren sammelte er zudem Pluspunkte, indem er die lange Zeit abgeschriebene Vereinsikone Nuri Sahin wie aus dem Nichts wieder zur Stammkraft machte und nach dessen starker Leistung gegen Frankfurt offen eingestand: "Ich dachte nicht, dass es möglich ist, dass er schon wieder auf diesem Level Fußball spielen kann. Er hat mich widerlegt. Das war bemerkenswert."

Aus eigenen Fehlern gelernt

Sein vorläufiges Meisterstück aber gelang Tuchel am Mittwochabend in der Allianz Arena. Nur 19 Tage nachdem die Dortmunder an selber Stelle hoffnungslos unterlegen mit 1:4 baden gegangen waren.

Eine "sehr bittere Erfahrung" sei das gewesen, sagte Tuchel damals, aber auch "eine lehrreiche".

Im Pokal-Halbfinale bewiesen Tuchel und sein Team genau das: Sie hatten gelernt aus jener Niederlage. Statt mit Dreier- bzw. Fünferkette wie im Bundesliga-Spiel oder auch in Monaco ließ Tuchel in einem flexiblen 4-4-2 spielen.

Watzke: "Privileg, diesen Verein zu trainieren"

Die Mannschaft wirkte trotz einiger Wackler deutlich stabiler als beim letzten Aufeinandertreffen - und belohnte sich mit der erneuten Chance auf den ersten großen Titel seit dem Double 2012. Es wäre auch Tuchels erster großer Erfolg.

"Es ist ein Privileg, diesen Verein und diese Mannschaft zu trainieren", sagte BVB-Boss Watzke kürzlich im Volkswagen Doppelpass mit Blick auf Tuchel: "Und ich habe das Gefühl, dass er es genauso sieht."