Nach einer holprigen Vorbereitung hat Hannover 96 seine erste Pflichtaufgabe mit Mühe erfüllt und steht in der zweiten DFB-Pokal-Runde.
Hannover müht sich in Runde zwei
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Das Bundesliga-Team von Trainer Michael Frontzeck gewann beim Regionalligisten Hessen Kassel 2:0 (1:0), blieb dabei aber nahezu alles schuldig.
"Das war ein sehr, sehr enges Spiel. Es war klar, dass das mit der neuformierten Mannschaft nicht problemlos über Bühne geht", sagte Frontzeck erleichtert.
Eine knappe Woche vor dem Punktspielstart bei Aufsteiger Darmstadt 98 trafen Salif Sane (16.) und Kenan Karaman (90.+2) vor 18.482 Zuschauern im ausverkauften Auestadion für die enttäuschenden Gäste, die zuletzt 2010 in der ersten Runde gescheitert waren.
Nach fünf Testspielen ohne Sieg fand die verjüngte und umgebaute Mannschaft aus Hannover zunächst nicht ins Spiel. Der Viertligist aus Kassel begann frech und war zu Beginn die dominierende Mannschaft. Nach einem groben Patzer von Sane im eigenen Strafraum scheiterte Shqipon Bektasi freistehend an Hannovers Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler (12.).
Sane trifft zur schmeichelhaften Führung
Der 1,96 Meter große Sane machte postwendend seinen Fehler wieder gut, als er sich nur vier Minuten später nach einer Hereingabe von Felix Klaus hochschraubte und zur schmeichelhaften Führung der Niedersachsen einköpfte.
Die Neuzugänge Klaus und Mevlüt Erdinc (AS St. Etienne) standen in der Startelf der Gäste. Auch 96-Manager Dirk Dufner, der in der vergangenen Woche seinen vorzeitigen Abschied zum 31. August bekannt gegeben hatte, hatte die Reise ins Nordhessische mitgemacht.
Frontzeck musste zum Pflichtspiel-Auftakt auf die Neuzugänge Charlison Benschop (Rotsperre) und Uffe Bech (Muskelfaserriss) sowie Spielmacher Hiroshi Kiyotake (Fußbruch) und Marcelo (Rotsperre) verzichten.
Kassel stets gefährlich
Erst Mitte der ersten Hälfte erarbeitete sich der Bundesligist, Pokalsieger von 1992, ein optisches Übergewicht. Nicht zuletzt wegen der Vorstöße des pfeilschnellen Klaus über die linke Seite. Gefährlich blieb aber auch Kassel, das vor genau 30 Jahren am vorletzten Spieltag den Bundesliga-Aufstieg ausgerechnet gegen Hannover fast komplett verspielt hatte (2:2).
Ein Drehschuss von Löwen-Kapitän Tobias Becker strich nach einer knappen halben Stunde haarscharf am langen Pfosten des Gäste-Tores vorbei.
Nach dem Wechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Ein Drei-Klassen-Unterschied war zu keiner Zeit zu sehen, die Frontzeck-Elf leistete sich zu viele Ballverluste im Spielaufbau. Auch der für 3,5 Millionen Euro verpflichtete türkische Nationalstürmer Erdinc blieb im Gegensatz zu Klaus blass.