Europa-League-Starter FC Augsburg hat im DFB-Pokal eine Blamage knapp vermieden, Darmstadt 98 im ersten Pflichtspiel als Bundesliga-Klub seit 33 Jahren hingegen problemlos die zweite Runde erreicht.
Werner rettet Augsburg mit Turban
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Während sich Augsburg zu einem 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung beim saarländischen Viertligisten SV Elversberg zitterte, setzte sich Darmstadt 5:0 (2:0) bei West-Regionalligist TuS Erndtebrück durch. Auch Zweitligist FSV Frankfurt ist nach einem 2:0 (2:0) beim BFC Dynamo eine Runde weiter.
Turban-Träger Werner trifft
Vor 5434 Zuschauern in Elversberg drehten die drei Joker Raul Bobadilla (83.), Sascha Mölders (101.) und Tobias Werner (109.) das Spiel zugunsten des FCA, für den in der vergangenen Saison nach einem peinlichen Auftritt beim damaligen Viertligisten 1. FC Magdeburg (0:1) in der ersten Runde Endstation war.
Werner, der nach einem Zusammenprall kurz vor Schluss einen Kopfverband trug, avancierte wegen seines Treffers und seiner Vorbereitung zum Tor von Mölders zum Matchwinner. Bereits vor zwei Jahren sorgte er als "Turban-Torjäger" beim 3:0-Sieg in der zweiten Pokalrunde gegen Preußen Münster mit einem Doppelpack für Furore.
Kevin Maek (52.) traf für die Saarländer aus der Regionalliga Südwest, die sich immer mehr zum Pokalschreck mausern. Schließlich warfen die Elversberger vor fünf Jahren Hannover 96 im Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb.
"Wenn du deine ersten Chancen nicht nutzt und dann einen kassierst, dann wächst der Amateur über sich hinaus, und du tust dich schwer", sagte FCA-Manager Stefan Reuter: "Unser klares Ziel war, hier eine Runde weiterzukommen. Es war schwer, aber wir haben es geschafft. Jetzt gilt unsere ganze Konzentration der Bundesliga."
Stroh-Engel trifft doppelt
Im Siegener Leimbachstadion raubten Marco Sailer (9.) und Dominik Stroh-Engel (10.) dem Neuling aus der Regionalliga West schnell die Hoffnung auf eine Sensation, nach der Pause trafen noch der sehr starke Marcel Heller (57.), wiederum Stroh-Engel (66.) und Konstantin Rausch (83.).
Das Pulverwaldstadion der kleinen Gemeinde Erndtebrück (rund 7200 Einwohner) war für das größte Spiel der Vereinsgeschichte nicht groß genug - nach Siegen kamen 7857 Zuschauer.
"Ich bin glücklich, dass wir die zweite Runde erreicht haben. Wir haben konzentriert begonnen, aber nach 20 Minuten zu viele Fehler gemacht. Nach der Pause war es deutlich besser", sagte Schuster. "Kompliment an die Erndtebrücker, die mutig gespielt und uns das Leben teilweise schwer gemacht haben."
Darmstadt hatte zuletzt am 29. Mai 1982 ein Pflichtspiel als Bundesliga-Klub bestritten: ein 1:6 bei Borussia Mönchengladbach zum Abschluss der Abstiegssaison - mit dem einzigen Torschützen Peter Cestonaro, der noch bis 2013 Erndtebrück trainierte.
Frankfurter Erfolg nie in Gefahr
Nie gefährdet war auch der Frankfurter Sieg vor 6198 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Gegen den zehnmaligen DDR-Meister aus Berlin erzielten Edmond Kapllani (3.) und Zlatko Dedic (42.) die Treffer für den Favoriten, Dynamos Thiago Rockenbach verschoss einen Elfmeter (63.).
Frankfurt schockte die Gastgeber mit einem Blitzstart. Nach einem Foul von Martin Zurawsky an Timm Golley verwandelte Kapllani den fälligen Strafstoß sicher. In der Folge fand der Außenseiter etwas besser in die Partie und vereinzelt auch den Weg in die Offensive.
Ein Fehler von BFC-Torhüter Bernhard Hendl ermöglichte Dedic jedoch noch vor der Pause per Abstauber auf 2:0 zu erhöhen.