"Man vergleicht die Formel 1 nicht mit Kartfahren."
Das Duell der ewigen Streithähne
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Eine Bemerkung, die viel über das Verhältnis zwischen Karim Benzema und Olivier Giroud aussagt.
Das Aufeinandertreffen der beiden Stürmer sorgt für ein gewisses Zündstoff-Potenzial im ersten Halbfinale der Champions League am Dienstag zwischen dem FC Chelsea (mit Giroud) und Benzemas Real Madrid (Real Madrid - FC Chelsea am Dienstag ab 21.00 Uhr im LIVETICKER).
Giroud: Wechsel-Verzicht wegen Benzema?
Sticheleien sind nur ein Teil der schwierigen Beziehung der französischen Landsmänner, die in diesem Leben aber keine Freunde mehr werden - auch wenn Giroud im Oktober 2020 bei RMC Sport meinte, er habe "nie einen Streit" mit seinem Stürmer-Rivalen gehabt.
Im September 2020 behauptete Giroud gar, nur wegen Benzema nicht zu Olympique Lyon gewechselt zu sein (Ergebnisse und Spielplan der Champions League).
"Leider ist das die grausame Wahrheit", erklärte der 34-Jährige bei Le Progrès: "Damit muss ich mich abfinden. Aus fußballerischer Sicht hätte ich es problemlos machen können."
Aber er wollte nicht zu dem Klub wechseln, bei dem Karim Benzema groß geworden ist. "Ich wollte kein Risiko für meine Familie eingehen oder für Unannehmlichkeiten außerhalb des Platzes sorgen, als ich sah, wie einige darauf reagierten", erklärte der Stürmer, der in der Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren von der Verbannung Benzemas profitierte.
Verkehrte Welt bei Giroud und Benzema
2016 wurde er von den französischen Fans ausgebuht - wegen Benzema. "Mir war sofort klar, dass die Leute, die mich ausgebuht haben, nicht Anti-Giroud, sondern Pro-Benzema waren", meinte der Chelsea-Hüne bei Le Parisien.
Giroud spielt in der Nationalmannschaft eine Schlüsselrolle, wurde 2018 als Stammspieler Weltmeister, obwohl er nicht traf. Im Verein ist der 34-Jährige dagegen häufig nur zweite Wahl.
Benzema wiederum wird in Spanien verehrt, seit seiner vermuteten Beteiligung in der Sextape-Affäre um den ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena 2015 hat der 33-Jährige allerdings kein Länderspiel mehr absolviert.
Giroud nur zweite Wahl wegen Werner
Womöglich sehen sich die Streithähne heute Abend auf dem Feld aber gar nicht wieder.
Denn bei Chelseas Sieg bei West Ham United am Samstag in der Premier League wurde Giroud von Thomas Tuchel nicht einmal für den Kader berücksichtigt.
Und der ist ja - zumindest was die Schnelligkeit betrifft - unter den Fußballspielern durchaus bei den Ferraris anzusiedeln.