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Champions League: Borussia Mönchengladbach vor Schicksalsspiel gegen Inter

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Champions League: Borussia Mönchengladbach vor Schicksalsspiel gegen Inter

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Das wichtigste Spiel seit Bochum

Für Borussia Mönchengladbach geht es gegen Inter Mailand um mehr als ums CL-Achtelfinale. Es geht um die Fortsetzung einer Entwicklung, die 2011 begann.
Borussia Mönchengladbach kann gegen Inter Mailand das Ticket für das Achtelfinale der Champions League lösen. So wollen die Fohlen das Millionenspiel gewinnen.
Maximilian Schwoch
Maximilian Schwoch

Das erste Endspiel steht an!

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Für Borussia Mönchengladbach kann der 1. Dezember 2020 ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte werden. Denn mit einem Sieg am 5. Spieltag der Champions League zu Hause gegen Inter Mailand stünde der erste Achtelfinaleinzug überhaupt in der Königsklasse vorzeitig fest. (Champions League: Borussia Mönchengladbach - Inter Mailand, 21 Uhr im LIVETICKER)

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Dass dieser kein Selbstläufer wird, dürfte jedem Anhänger der Fohlen klar werden. "Die Mailänder stehen mit dem Rücken zur Wand, wissen, dass sie noch zwei Siege brauchen", warnte Trainer Marco Rose vor dem Spiel gegen die Nerazzurri, die mit zwei Punkten den letzten Platz der Gruppe B belegen. Gladbach grüßt hingegen mit acht Zählern von der Spitze. (Service: Tabellen der Champions League)

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Für Gladbach ist das Spiel gegen den italienischen Vizemeister das wichtigste seit langem – vielleicht sogar das wichtigste seit einem Schicksalsspiel gegen den VfL Bochum.

Gladbach rettet sich gegen Bochum

Am 25. Mai 2011 trat Gladbach im Relegations-Rückspiel bei den Bochumern an. Drei Monate zuvor hatte Lucien Favre den kriselnden Traditionsklub auf dem letztem Tabellenplatz liegend übernommen und ihn auf Platz 16 geführt. Es galt, das 1:0 aus dem Hinspiel zu Hause zu verteidigen.

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Doch ein Eigentor von Havard Nordtveit brachte Gladbach noch in Hälfte eins in Rückstand, sodass die Bochumer von Friedhelm Funkel nach Toren ausglichen. In der 72. Minute war es schließlich der damals 21 Jahre alte Marco Reus, der den Ausgleich erzielte und den Fohlen den im Laufe der Saison kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt sicherte.

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Dieser war eine Art Initialzündung für die Gladbacher Erfolgsgeschichte, die aus einem Fast-Zweitligisten innerhalb weniger Jahre einen Klub machte, der regelmäßig um die Champions-League-Plätze mitspielte. Von neun möglichen Teilnahmen am internationalen Geschäft seit der Saison 12/13 erreichten die Fohlen dieses sechsmal. In der Saison 15/16 und 16/17 spielte die Elf vom Niederrhein in der CL, verpasste aber jeweils das Achtelfinale.

Xhaka, ter Stegen, Hazard - Verlust zahlreicher Schlüsselspieler

Doch der Erfolg brachte auch eine Kehrseite mich sich. Im Laufe der Jahre verlor Gladbach zahlreiche Schlüsselspieler an die Konkurrenz: Reus, Dante oder Thorgan Hazard wechselten zu direkten Konkurrenz, Spieler wie Marc André ter Stegen, Granit Xhaka und Jannik Vestergaard ins Ausland. Fast jedes Jahr verlor Gladbach eine der wichtigsten Stützen.

Dies spülte Sportdirektor Max Eberl zwar mächtig Geld in die Kasse und sorgte auch dafür, dass Gladbach seine wirtschaftliche Entwicklung Stück für Stück vorantreiben konnte. Es stellte ihn aber auch vor immense Herausforderungen – das eingenommene Geld sinnvoll zu nutzen, um die Mannschaft weiterzuentwickeln, ohne dabei jedoch die wirtschaftliche Vernunft aus den Augen zu verlieren.

Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl mit einer Ansage an die Liga
03:40
Eberl mit Ansage: "Wir können jeden schlagen"

Dennoch wurde Eberl mutiger. Zweistellige Millionenablösen für Neuzugänge sind inzwischen keine Seltenheit mehr. Bezeichnend: Von den teuersten acht Neuzugängen der Vereinsgeschichte spielen lediglich Vestergaard und Luuk de Jong nicht mehr im Fohlen-Trikot. Kostspieligster Transfer war Alassane Pléa, der im Sommer 2018 für 23 Millionen Euro vom OGC Nizza kam und mit sechs Scorerpunkten (drei Tore, drei Assists) zusammen mit Erling Haaland vom BVB Topscorer der aktuellen Champions-League-Saison ist.

Keine Millionen-Transfers im Jahr 2020

In diesem Jahr war in Sachen Transfers allerdings alles anders. Die Coronakrise sorgte auch in Gladbach für finanzielle Schwierigkeiten. "Auch wir haben in der Zeit seit März viele Löcher stopfen müssen, die diese Pandemie bei uns hervorgerufen hat", erklärte Eberl Ende September im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1. Millionenschwere Neuzugänge? Fehlanzeige.

Die Gladbacher, die auf den letzten Metern der vergangenen Bundesliga-Saison Bayer Leverkusen im Kampf um den vierten Champions-League-Platz ausstachen, hielten auf dem Transfermarkt größtenteils die Füße still. Es mussten sogar Gehaltseinsparungen vorgenommen werden.

"Ich kann auch nicht Gehaltsverzicht einfordern und dieses Geld dann verwenden, um im Sommer damit teure andere Spieler zu holen. Da muss ich gegenüber der Mannschaft authentisch sein", stellte Eberl klar und zog den Vergleich zu den Spitzenklubs: "Wir reden bei Dortmund über etwa 500 Millionen Euro Umsatz, beim FC Bayern über 700 Millionen. Wir haben um die 200 Millionen Euro."

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Und dennoch ist die abgelaufene Transferphase als Erfolg zu werten. Denn zum ersten Mal seit langem musste Eberl keinen Leistungsträger abgeben. Auch der damals durchaus riskante Trainerwechsel von Dieter Hecking zu Rose, der nach der Saison 2018/19 trotz Platz fünf in der Liga vollzogen wurde, erwies sich im Nachhinein als goldrichtig.

Achtelfinaleinzug ließe Kassen klingeln

Der ehemalige Salzburg-Trainer entwickelte die Mannschaft spielerisch weiter und führte die Fohlen auf Anhieb in die Königsklasse. Dort feierte Gladbach in dieser Saison vier Fußballfeste. Gegen Inter und Real Madrid verspielte Gladbach zwar spät den Sieg, Schachtjor Donezk – immerhin vergangenes Jahr im Europa-League-Halbfinale – wurde mit 6:0 und 4:0 zerlegt.

Nun soll gegen die Mailänder die Krönung folgen. Der Achtelfinaleinzug wäre nicht nur sportlich ein Meilenstein, auch wirtschaftlich würde er den Weg weg vom Verkäuferverein unterstützen. Für die Teilnahme an der Gruppenphase streicht Gladbach bereits rund 23 Millionen Euro ein, pro Punkt gibt es weitere 900.000 (bei acht Punkten also bisher 7,2 Millionen Euro). Ein Achtelfinaleinzug wird mit weiteren 9,5 Millionen Euro belohnt.

Zeitgleich würde das Weiterkommen den Spielern aber auch das Signal senden, aus sportlichen Gesichtspunkten nicht mehr unbedingt einen Wechsel anstreben zu müssen. "Wir haben eine tolle Mannschaft. Es macht Spaß, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen. Ich fühle mich hier total wohl. So will ich natürlich weiter machen", erklärte der zuletzt stark aufspielende Florian Neuhaus vor der Partie gegen Inter. (Service: Ergebnisse und Spielplan)

Der 23-Jährige machte zuletzt nicht nur im Klub sondern auch in der Nationalmannschaft auf sich aufmerksam und dürfte längst auf dem Notizzettel der internationalen Topklubs stehen. Spieler seiner Kategorie zu halten, dürfte das Hauptziel Eberls in den kommenden Transferperioden sein.

Ein Sieg gegen Inter würde dieses ein gutes Stück vereinfachen.