Wegen seiner Schnelligkeit bekam Kingsley Coman in seiner Jugend den Spitznamen "Mofa" verpasst.
"Rakete" Coman zündet nicht mehr
"Rakete gefällt mir besser - ist schneller als ein Mofa", erklärte Coman kürzlich in einem Interview mit dem Bayern-Mitgliedermagazin 51.
Doch die Rakete auf dem linken Flügel des FC Bayern, sie zündete zuletzt nicht mehr so richtig.
Dabei verlief Comans Saisonstart vielversprechend. Zwei Torvorlagen am 2. Spieltag beim 3:0 auf Schalke ließ der 23-Jährige eine Woche später beim 6:1 gegen Mainz 05 sein erstes Saisontor folgen. Es blieb sein einziges.
Coman seit Ende August ohne Torbeteiligung
In der Bundesliga wartet der Franzose nun schon seit jenem 31. August auf eine Torbeteiligung.
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"Er ist immer noch ein junger Spieler und wird sich noch weiterentwickeln", sagte Interimstrainer Hansi Flick vor der Partie gegen Tottenham Hotspur (Champions League: FC Bayern - Tottenham Hotspur, ab 21 Uhr im LIVETICKER). "Er hat Qualitäten, wie sie nur wenige im Fußball haben. Die brauchen wir auch, um tiefstehende Gegner zu knacken. Ich bin davon überzeugt, dass er zukünftig wieder die eine oder andere Torbeteiligung haben wird."
In der Königsklasse ist seine Durststrecke nicht ganz so lang, sein einziges Tor gelang ihm allerdings auch schon am 1. Spieltag beim 3:0 gegen Roter Stern Belgrad, im ersten Spiel unter Flick kam Anfang November noch ein Assist beim 2:0 gegen Olympiakos Piräus hinzu.
Große Fußstapfen von Franck Ribéry
In seinem fünften Jahr hatte sich der Flügelstürmer eigentlich viel vorgenommen. Nach dem Ende der Ära Robbéry galt der Linksaußen als legitimer Erbe von Franck Ribéry.
"Franck und Arjen waren über ein Jahrzehnt hier, sie haben große Karrieren hingelegt. Dazu gehört mehr, als nur immer top zu spielen, was schwer genug ist", erklärte Coman. "Ich hoffe, dass ich auf meine Weise auch eine ganz große Karriere haben werde."
Auf seinem Weg nach ganz oben wurde Coman allerdings immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen. So verpasste er wegen eines Syndesmoserisses im linken Sprunggelenk die WM 2018, bei der seine Teamkollegen mit der Équipe tricolore den Titel holten. Nur wenige Wochen nach seinem Comeback erwischte es ihn erneut.
Coman erklärt Gedanken ans Karriereende
"Ich hatte zwei Operationen an derselben Stelle, konnte jeweils acht Wochen lang überhaupt nichts machen", erinnerte sich Coman. "Wenn man so viel Zeit hat nachzudenken, verändert einen das."
In einem TV-Interview sprach er damals sogar von seinem Karriereende, sollte er sich ein drittes Mal am linken Sprunggelenk verletzen.
"Ich hatte mich gerade zurückgekämpft und gesagt, dass ich mich nicht ein drittes Mal operieren lassen würde. So hatte ich mich in dem Moment einfach gefühlt", relativierte Coman seine Worte. "Nun ist aber alles wieder in Ordnung."
Wäre da nicht die Ladehemmung vor dem Tor.
Flick über Coman: "Sehr feinfühliger Spieler"
Mangelnden Einsatz kann man Coman nicht vorwerfen. Im Schnitt zieht er pro Bundesligaeinsatz 28 Sprints an. Mit 37 Hereingaben ist er Bayerns fleißigster Flankengeber - doch seine Bälle finden eben oftmals keinen Abnehmer.
"Er ist auch ein sehr feinfühliger Spieler, der enorm viel Selbstvertrauen braucht", erklärte Flick. "Wir versuchen ihn zu unterstützen und hoffen, dass irgendwann mal wieder der Knoten platzt."
Gerne am Abend gegen die Spurs.