Bis weit in die Schlussphase der Partie hinein glich das Spiel von Borussia Dortmund in Brügge einer Qual. Durch die Einwechslung von Geburtstagskind Christian Pulisic in der 69. Minute kam aber neuer Schwung ins BVB-Spiel.
Pulisic erlöst BVB von seiner Qual
Der US-Amerikaner sicherte seinem Team in der 85. Minute mit einem Glückstreffer den 1:0-Sieg in der Königsklasse beim FC Brügge.
Brügges Matej Mitrovic hatte den Amerikaner beim Klärungsversuch angeschossen. "Ich freue mich sehr, nach der Verletzung zurück zu sein. Es war ein kurioses Tor, da habe ich natürlich Glück gehabt", sagte Pulisic über sein Tor, das Dortmund doch noch den Wunsch-Auftakt bescherte.
BVB quält sich gegen Brügge
Zuvor hatte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre, der auf Mario Götze und Rückkehrer Julian Weigl in der Startelf setzte, große Mühe mit dem belgischen Tabellenführer. Die Dortmunder quälten sich regelrecht und hatten in einigen Szenen Glück, dass Brügge nicht ins Tor traf.
"Es war ein glücklicher Sieg, ein dreckiger Sieg, aber es tut gut, in der Champions League direkt zu gewinnen. Wir haben im letzten Jahr in Tottenham unglücklich verloren. Wir hatten im Spiel nach vorne wenig Überraschungsmomente", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc nach der Partie bei Sky.
"Wir haben uns zu wenig bewegt. Deshalb hatten wir nicht viele Torchancen. Es war ein wenig Glück beim Tor dabei, aber Mo Dahoud hat einen Pass im richtigen Moment gespielt, damit provoziert man so etwas", sagte BVB-Trainer Lucien Favre bei Sky. Nächster BVB-Gegner ist am 3. Oktober Frankreichs Ex-Meister AS Monaco.(LIVETICKER zum Nachlesen)
Götze setzt sich kaum in Szene
In den ersten drei Bundesligaspielen hatte Götze keine einzige Minute gespielt, im Jan-Breydel-Stadion brachte Favre den Siegtorschützen des WM-Finals 2014 aber von Beginn an. Götze agierte eine Stunde lang im offensiven Mittelfeld hinter der einzigen Spitze Marco Reus. Das Duo setzte sich im ersten Durchgang aber ebenso wenig in Szene wie die schwachen Außen Marius Wolf und Jadon Sancho.(Alle Ergebnisse im Überblick)
Da hatten die kampf- und laufstarken Gastgeber im Spiel nach vorne wesentlich mehr zu bieten. Besonders über die linke Dortmunder Abwehrseite kombinierte sich Brügge in der Anfangsphase immer wieder durch.
Der BVB tat sich gegen die aggressiven Belgier schwer. Dem lange verletzten Julian Weigl merkte man im defensiven Mittelfeld an der Seite von Axel Witsel die fehlende Spielpraxis an. Thomas Delaney (Knieprobleme) wurde schmerzlich vermisst. (Die Tabelle der Gruppe A)
Reus rettet in höchster Not
Brügge kam immer wieder zu Möglichkeiten. Reus rettete in höchster Not im eigenen Fünfmeterraum (20.), es war die beste Aktion des Kapitäns in den ersten 45 Minuten.
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Und Dortmund? Nach einer halben Stunde kamen die Gäste etwas besser ins Spiel. Ein harmloser Schuss von Götze stellte Torhüter Karlo Letica aber vor keine Probleme (29.). Innenverteidiger Abdou Diallo rutschte nach einer Ecke knapp am Ball vorbei (31.).
Favre, der auch auf Stürmer Paco Alcacer (Oberschenkelprobleme) verzichten musste, versuchte an der Seitenlinie gestenreich auf seine Mannschaft einzuwirken. Personelle Veränderungen in der Pause nahm der Schweizer allerdings nicht vor.
BVB-Offensive fehlt die Gefahr
Die Schwarz-Gelben übernahmen aber auch in gleicher Besetzung die Kontrolle. Brügge stand nun sehr tief und lauerte auf Konter. Dem BVB-Spiel mangelte es aber an weiterhin Kreativität und Mut zum Risiko. Häufig wurde der Sicherheitspass gespielt, Chancen blieben Mangelware.
Favre reagierte nach einer Stunde und ersetzte den unauffälligen Götze durch Shinji Kagawa. Brügge kämpfte weiter mit viel Leidenschaft, es schwanden aber die Kräfte. Der BVB suchte mit Witsel und Kagawa als Ballverteiler die Lücke in der dicht gestaffelten Abwehr. Der eingewechselte Lois Openda (83.) vergab für Brügge eine weitere gute Chance gegen den aufmerksamen Bürki.