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Borussia Mönchengladbach - Young Boys Bern: Fall "Raffael" im Fokus

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Borussia Mönchengladbach - Young Boys Bern: Fall "Raffael" im Fokus

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Bern-Boss erinnert an Raffael-Erpressung

Wenn Gladbach am Abend auf YB Bern trifft, holt Raffael die Vergangenheit ein. In der Schweiz wurde er einst Opfer dubioser Vermittler. Der gegnerische Sportchef erinnert sich.
YB Bern v Borussia Moenchengladbach - UEFA Champions League Qualifying Play-Offs Round: First Leg
YB Bern v Borussia Moenchengladbach - UEFA Champions League Qualifying Play-Offs Round: First Leg
© Getty Images
von Marcel Bohnensteffen

Am Abend kämpft Borussia Mönchengladbach gegen Young Boys Bern um die Qualifikation für die K.o.-Phase der Champions League (ab 20.45 Uhr im LIVETICKER).

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Bei den Fohlen im Rampenlicht steht dann wieder ein Spieler, der bereits beim 3:1-Erfolg im Hinspiel überragte: der Brasilianer Raffael. 

Gladbachs Mittelfeldass sorgt beim Gegner für Schweißperlen auf der Stirn - und das gleich in doppeltem Sinne.

Die Schweizer fürchten, dass sie der 31-Jährige endgültig aus dem Wettbewerb kegelt. YB-Sportchef Fredy Bickel holt beim Namen Raffael zudem die Vergangenheit ein. 

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Raffael tagelang verschwunden

2006 hatte Bickel Raffael als Spieler vom FC Chiasso zum FC Zürich gelotst. Ein folgenschwerer Transfer, wie sich herausstellen sollte.

Der Brasilianer geriet in die Fänge von dubiosen Spielervermittlern, die ihm einen Auftritt für den neuen Klub verbieten wollten. Raffael verschwand von der Bildfläche. Sogar die Polizei war alarmiert. Es ging um Freiheitsberaubung und versuchte Erpressung.

Dem Schweizer Blick hat Bickel jetzt seine Erlebnisse von damals geschildert. "Eine solche Geschichte habe ich in meinen 25 Jahren im Profifußball nur einmal erlebt", sagt er. 

Was genau geschah damals mit Raffael? Die Zeitung rekonstruiert den Fall wiefolgt. 

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Auf dem Zürcher Trainingsgelände tauchen im April 2006 zwei Männer auf, laden Raffael in ihren Wagen und brausen mit ihm davon. Der Spieler wird tagelang nicht mehr gesehen. Weder beim Training, noch bei Spielen. Der Kontakt zu ihm reißt ab. 

Später erhält der Klub eine Forderung: Lohnaufschlag für Raffael und eine halbe Million Handgeld zusätzlich - erst dann darf der Spieler zurückkehren. 

Favre spricht von Kidnapping

Die Botschaft stammt von jenen Männern, die Raffael vom Trainingsgelände eskortiert haben: zwei dubiose Gestalten, die ihn einst beim FC Chiasso unterbrachten. Die Spielervermittler pochen auf den Transferrechten an Raffael.

Zürich erstattet Anzeige. Der damaliger Trainer spricht sogar von Kidnapping. Es ist: Lucien Favre, Raffaels späterer Coach bei Borussia Mönchengladbach. 

Erst nach zähen Verhandlungen können die Verantwortlichen die Agenten schließlich überzeugen. Tags darauf schlägt Rafael wieder beim Training auf. Seine Erklärung: "Sie haben gesagt, ich solle nicht mehr kommen."

"Im Nachhinein klingt die Geschichte vielleicht lustig. Das war sie aber nicht", erinnert sich Bickel.

Wenn er am Abend auf seinen einstigen Schützling trifft, dann hat er nur einen Wunsch: "Ich hoffe, dass er sich nun ein bisschen zurückhält, da ich mich doch damals sehr für ihn eingesetzt habe."