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Die Lehren aus der Niederlage des FC Bayern München bei Atletico Madrid

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Die Lehren aus der Niederlage des FC Bayern München bei Atletico Madrid

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So kommt Bayern noch ins Finale

SPORT1 erklärt: Was sind die Lehren aus der Niederlage des FC Bayern bei Atletico Madrid? Und wie können die Münchner doch noch das Endspiel erreichen?
Müller Athletico Sprint
Müller Athletico Sprint
© Getty Images
von Christian Ortlepp, Stefan Kumberger

Nach dem Abwehr-Epos ist vor dem Mutmacher. Karl-Heinz Rummenigge gab nach dem 0:1 des FC Bayern München bei Atletico Madrid im Halbfinal-Hinspiel der Champions League die Richtung vor. "Es wird kein einfaches Spiel in München, aber wir würden einen Fehler machen, wenn wir mit dem Ergebnis hadern würden. Ich möchte eins sagen: Ich möchte nach Mailand!", sagte der Vorstandschef.

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Wer möchte das nicht bei den Roten? Aber es ist ja so: Noch ist wirklich nichts verloren. Trotz des "Steins", den man "uns ohne Frage in den Weg gelegt hat" (wieder Rummenigge), können die Bayern die Niederlage in den nächsten Tagen sogar zum Mutmacher ummünzen. In der zweiten Halbzeit war Bayern wohl die beste Mannschaft seit Langem, die Atletico im Calderon gegenüberstand. 

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Club Atletico de Madrid v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League Semi Final: First Leg
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Einzelkritik: Alaba am Ende der Fehlerkette

Sogar Atleticos Trainer Diego Simeone, wahrlich nicht mit zu geringem Selbstvertrauen gestraft, sagte: "Das Rückspiel wird in einem fantastischen Stadion stattfinden. Die erste Halbzeit war so wie wir uns das vorgestellt haben, die zweite wie sich das Bayern vorgestellt hat." Und weiter: "Es bleibt noch eine zweite Runde eines K.o.-Spiels und die wird schwierig." 

Die Lehren aus dem Hinspiel, wie Bayern noch das Finale erreichen kann:

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• Atletico von der ersten Minute an attackieren: Arturo Vidal führte sich am Mittwoch mit dem ersten Foul der Partie ein, Javi Martinez checkte danach Fernando Torres. Doch das war es auch schon. Atletico ließ sich nicht beeindrucken, Bayern dann aber umso mehr von den Spaniern, spielte bis zu Sauls Slalomlauf zum 1:0 fast körperlos.

"Ich hoffe, dass wir am Dienstag die Konter noch besser kontrollieren können", sagte Guardiola. Den Spaniern öfter und konsequenter in die Parade fahren, wäre schon einmal ein Anfang.

• Müller statt Thiago - und die richtigen Flügelspieler! "Ich wollte einen Mittelfeldspieler mehr", begründete Guardiola seine diskussionswürdige Entscheidung, Thomas Müller zunächst auf die Bank zu setzen. Guardiola wollte Atletico, eigentlich ein richtiger Ansatz, vor allem über die Flügel attackieren, als zusätzlichen Passgeber ließ er Thiago spielen.

Allerdings funktionierte die Idee überhaupt nicht. Thiago spielte pomadig, Bayern fehlte der anarchische Geist Müllers. Außerdem: Müller in einem so wichtigen Spiel draußen zu lassen, kommt einem Sakrileg gleich. 

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• Auf den Flügeln standen Douglas Costa links und Kingsley Coman rechts auf verlorenem Posten. Sie verloren zu viele Bälle und gaben kaum sinnvolle Zuspiele. Franck Ribery brachte nach seiner Einwechslung gleich Schwung in die Partie. Costa hatte seine besten Spiele bei Bayern, obwohl Linksfuß, auf dem rechten Flügel.

• Boateng rein, Alaba endlich wieder auf links! Wieso Guardiola Jerome Boateng nur eine Woche nach seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining erst mit nach Madrid nahm und ihn dann aber nicht einmal für den Kader nominierte, ist schwer zu verstehen. Man kann nur hoffen, dass der Weltmeister bis zum Rückspiel spielfit ist.

Dann könnte David Alaba endlich wieder von der Innenverteidigung nach links rücken. Alaba war gegen Atletico nicht schlecht, ist und bleibt aber der wohl beste Linksverteidiger der Welt. Und Juan Bernat war in Madrid leider die Steigerung von schlecht. Auf dem Niveau scheint es bei ihm (noch?) nicht zu reichen.

Club Atletico de Madrid v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League Semi Final: First Leg
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Hier tanzt Saul die Bayern aus

• Noch mehr aus der Distanz schießen, noch mehr lange Bälle! Atletico mag die beste Gegenpressing-Mannschaft der Welt sein, doch auch die Bayern können gegen den Ball arbeiten - und sogar kontern. Auf ihre Art zwar, aber dennoch.

Am gefährlichsten waren die Münchner in Madrid, wenn sie nach einem schnellen Sprint einen überraschenden Distanzschuss ansetzten - wie Alaba in der 50. Minute bei seinem Lattenknaller. Oder wenn sie nach Flanken auf die zweiten Bälle gingen oder generell aus dem Rückraum schossen. Das war auch schon gegen Benfica Lissabon ein Erfolgsgeheimnis. Pep'scher Ballbesitzfußball kombiniert mit dem echten altbayerischen Selbstbewusstsein - so wird es noch was mit dem Finale.