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Der FC Bayern München nach dem Aus gegen den FC Barcelona

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Der FC Bayern München nach dem Aus gegen den FC Barcelona

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Balsam für die Seele, Nebel für die Sinne

Der Prestigeerfolg gegen Barcelona sorgt bei Bayern für Stolz und Zufriedenheit, ändert aber nichts am zwingenden Umbruch. Und der Frage, welche Rolle Guardiola dabei spielen wird.
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© Getty Images
von Christian Ortlepp, Martin Volkmar

Pep Guardiola ließ die Pressevertreter lange warten, ehe er kurz vor Mitternacht doch noch das Podium der Allianz Arena bestieg.

Vermutlich hatte der Trainer des FC Bayern einfach Zeit gebraucht, um das Erlebte zu verarbeiten. Und die Begeisterung über den Auftritt seines Teams beim 3:2 über den FC Barcelona, die er den Spielern direkt in der Kabine weitergegeben hatte, quoll bei Guardiola aus allen Poren.

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"Eine große Mannschaft muss so verlieren. Ich bin Trainer geworden für Tage wie heute", sagte der 44-Jährige und lobte die Spieler in den höchsten Tönen.

"Stolz wie Bolle" würde man in Berlin zu diesem Gemütszustand sagen – der Stadt, in der ab Ende Mai DFB-Pokalfinale und Champions-League-Endspiel binnen einer Woche stattfinden. Ohne den FC Bayern (Die internationalen Pressestimmen).

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Fans sorgen für Gänsehaut bei Müller

Das war eigentlich schon nach dem bitteren 0:3 im Hinspiel vor einer Woche klar gewesen, umso mehr nötigte die engagierte Vorstellung gegen Barcelonas Starensemble ungeachtet aller Chancenlosigkeit Respekt ab. Entsprechend begeistert feierten die nach der jüngsten Negativserie so frustrierten Fans nach dem Abpfiff minutenlang ihre Helden.

"Die Unterstützung war selten so groß wie heute, auch wenn wir ausgeschieden sind. Hut ab, da kriegt man Gänsehaut, und das kommt nicht so oft vor bei mir", schwärmte Thomas Müller ebenso wie seine Kollegen von der fast schon euphorischen Stimmung.

"Die Saison an sich war super"

Allerdings vernebelte der Prestigeerfolg gegen den erklärten Topfavoriten auf den Champions-League-Titel offenbar auch ein wenig die Sinne. Denn trotz des Doppel-K.o. in Königsklasse und DFB-Pokal sprachen hinterher alle unisono von einem erfolgreichen Jahr.

"Die Saison an sich war super. Es kann auch nicht sein, dass jede Saison ohne Triple keine gute Saison ist. Da müssen wir auch mal die Kirche im Dorf lassen", meinte Siegtorschütze Müller. Und Bastian Schweinsteigersprach bei SPORT1 sogar von einer "sehr guten Saison":

"Gerade wenn man auch sieht, wie viele Probleme wir mit verletzten Spielern hatten. Dass man da so früh die Meisterschaft entscheidet, ist keine Selbstverständlichkeit. Ich habe auch Zeiten mitgemacht, da haben wir im UEFA-Cup gespielt oder keine Titel gewonnen."

Auch Guardiola verwies auf die zahlreichen Ausfälle von Schlüsselspielern wie Arjen Robben, Franck Ribery und David Alaba in der entscheidenden Phase. "Es war ein hartes Jahr, aber wir haben trotzdem durchgehalten und bis zum Ende gut gespielt", meinte der Coach: "Nächstes Jahr werden wir es nochmal angehen."

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Umbruch im Kader notwendig

Dafür wird es allerdings kaum reichen, einfach so weiterzumachen wie bisher und auf die Rückkehrer zu setzen. Auch die Vereinsbosse haben die Notwendigkeit eines Umbruchs im Kader erkannt. Offen bleibt die Frage, welche Rolle Guardiola bei dieser Neuausrichtung spielen kann und soll.

"Natürlich muss der Trainer gehört werden. Aber am Ende wird der FC Bayern die Situation analysieren und eine Entscheidung treffen. Wir machen das nie von nur einer Person abhängig. Das Wappen ist größer als jeder Einzelne", erklärte Sportvorstand Matthias Sammer.

Ob der Coach dann aber auch tatsächlich auf die Spieler bauen wird, die ihm der Klub vorsetzt, ist fraglich. Das zeigt aktuell der Fall Mario Götze. Der 37-Millionen-Einkauf und WM-Held, der erneut 87 Minuten auf der Bank schmorte, verschwand hinterher kommentarlos aus der Arena. Man kann aber davon ausgehen, dass er weder stolz noch zufrieden mit diesem Abend und der Saison war.