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Borussia Dortmund: 5-Punkte-Plan der Bosse um Watzke, Rauball, Sammer und Zorc

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Borussia Dortmund: 5-Punkte-Plan der Bosse um Watzke, Rauball, Sammer und Zorc

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Der 5-Punkte-Plan der BVB-Bosse

Borussia Dortmund steht vor einem riesigen Umbruch in der Führungsetage. Doch nun deuten gleich mehrere Bosse an, dass sie länger als gedacht beim BVB sein könnten.
Der Vertrag von Hans-Joachim Watzke beim BVB läuft 2022 aus. Aufgrund der Corona-Pandemie überdenkt der 61-Jährige seinen geplanten Abgang und schließt einen Verbleib nicht aus.
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von Patrick Berger

Borussia Dortmund sollte im kommenden Jahr eigentlich ein Mega-Umbruch in der Führungsetage bevorstehen. 2022 laufen nämlich die Verträge aller Bosse aus. Nun haben Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Präsident Dr. Reinhard Rauball aber angedeutet, dass sie sich ein Weitermachen vorstellen können.

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"Wir werden diese Frage für uns persönlich spätestens bis zum Herbst entschieden haben", sagt Rauball SPORT1. "Wir bei Borussia Dortmund werden diese Entscheidung mit Augenmaß treffen und sehen dem Herbst ganz gelassen entgegen."

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Der BVB hat bis Herbst einen 5-Punkte-Plan abzuarbeiten. Einen Haken können die Vereinsoberen hinter die Trainer-Position machen. Größte Baustelle bleibt indes mit Blick auf den bevorstehenden Abschied von Top-Manager Michael Zorc ein mögliches Zusammenspiel zwischen Sebastian Kehl und Sven Mislintat. Aber der Reihe nach.

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Trainer-Position

Die vielleicht wichtigste Position im sportlichen Bereich ist geklärt: Zur neuen Saison wird Marco Rose die Geschicke als BVB-Coach leiten. Der 44 Jahre alte Noch-Gladbacher war Wunschtrainer der BVB-Bosse, kostet eine Ablöse von 5 Millionen Euro und wird nach SPORT1-Informationen einen Dreijahresvertrag ohne Ausstiegsklausel unterschreiben.

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Watzke-Erbe

Der Vertrag von Hans-Joachim Watzke als Geschäftsführer Sport, Kommunikation und Personal bei Borussia Dortmund läuft noch bis zum 31. Dezember 2022 – ein geeigneter Erbe ist aktuell (noch) nicht in Sicht. Sicherlich auch ein Grund, weshalb Watzke wohl weitermachen wird.

"Ich kenne meine Verantwortung gegenüber diesem Verein sehr genau", sagte er im Handelsblatt. "Es ist völlig ausgeschlossen, dass ich in der größten Krise von Bord gehe."

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Watzke war zwischen 2001 und 2005 zunächst Schatzmeister bei der Borussia, stieg zum Boss auf und rettete den Pott-Klub vor dem Bankrott. Der Sauerländer hat den BVB zu einem kerngesunden Top-Verein in Europa mit 850 Mitarbeitern gemacht.

In der aktuellen Corona-Krise will sich Watzke der Verantwortung nicht entziehen – zu sehr hängt er an seinem Job und am Verein.

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Mit Blick auf seinen Nachfolger hatte der 61-Jährige in der Vergangenheit immer wieder betont, dass er den nötigen "Stallgeruch", aber auch "die nötige Führungsstärke und Kompetenz" haben müsse.

Im BVB-Umfeld fielen immer wieder die Namen Lars Ricken (Direktor Nachwuchs), Matthias Sammer (externer Berater) und Carsten Cramer, dessen Vertrag als Geschäftsführer Marketing und Vertrieb im Juni 2022 ebenfalls ausläuft, als mögliche Nachfolger.

Übrigens: Auch der Kontrakt von Finanz-Boss Thomas Treß ist nur noch bis Juni 2022 gültig.

Zorc-Nachfolge

Eigentlich wollte Michael Zorc in diesem Sommer aufhören - doch auf Wunsch von Watzke verlängerte der Sportdirektor seinen Vertrag nochmal um ein weiteres Jahr. Grund für die Planänderung: Mit Blick auf die unsichere Lage mitten in der Corona-Krise wollte man Zorcs Nachfolger einen schwierigen Start keinesfalls antun.

Am 30. Juni 2022 soll aber endgültig Schluss sein für den 58-Jährigen. Das wird für den BVB eine gewaltige Zäsur bedeuten, Zorcs Fußstapfen sind riesig. Der Ur-Dortmunder wickelte in den letzten 23 Jahren als sportlicher Leiter fast 500 Transfers ab und erwirtschaftete durch kluges Pokern sogar ein Überschuss von rund 22 Millionen Euro. 

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Der Zorc-Nachfolger steht mit Sebastian Kehl eigentlich schon fest. Der Ex-Profi und Kapitän arbeitet seit 2018 als Leiter der Lizenzspielerabteilung. Auch sein Vertrag läuft im 30. Juni 2022 aus.

Intern gibt es allerdings die Überlegung Ex-Chefscout Sven Mislintat (seit 2019 Sportchef beim VfB Stuttgart) ins Revier zurückzuholen (SPORT1 berichtete). Nach SPORT1-Informationen wäre es sogar die Wunschvorstellung der Dortmunder Vereinsführung, Mislintat und Kehl gemeinsam einzubinden – in welcher Form auch immer. Ob sich beide darauf einlassen, ist aber noch fraglich.

Der gebürtige Dortmunder Mislintat hat in Stuttgart noch Vertrag bis 2023, sagte kürzlich aber: "Ganz ursprünglich gibt es einen gewissen Handlungsspielraum für mich im Sommer 2022, weil man schon in diesem Klub (VfB Stuttgart; Anm. d. Red.) manchmal das Gefühl hat, dass es nicht immer nur um Fußball geht."

Chef-Berater Sammer

Was macht Matthias Sammer eigentlich als BVB-Berater? Diese Frage stellen sich viele Fans gerade mit Blick auf die sportliche Krise. Schließlich ist das Minimalziel Champions League zurzeit stark gefährdet. Der BVB hat sechs Punkte Rückstand auf Rang vier.

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Seit drei Jahren arbeitet der einstige Meistertrainer von 2002 als externer Berater der Bosse, sitzt bei jedem Spiel auf der Tribüne und steht Watzke, Zorc und Co. bei wichtigen sportlichen Fragen zur Verfügung.

Dass Sammer, der 2016 einen Schlaganfall erlitten hatte, nicht mehr auf die Trainerbank zurückkehren wird, ist beim BVB allen klar. Die Bosse wünschen sich aber, dass Sammer mehr aus der Deckung kommt und – gerade während der sportlichen Krise – den BVB mit öffentlichen Aussagen auch mal wachrüttelt, anstatt sich zu verstecken.

Rauball-Nachfolge

Die Amtszeit von Dr. Reinhard Rauball als BVB-Präsident läuft im November 2022 aus. Hinter vorgehaltener Hand hieß es in Dortmund, dass sich Watzke aus dem operativen Geschäft zurückziehen und möglicherweise die Rauball-Nachfolge antreten werde.

Alles deutet allerdings darauf hin, dass Rauball drei weitere Jahre dranhängt. "Wir beide, Aki und ich, sind der klaren Auffassung, dass man das Schiff nicht verlassen kann, wenn aktuell eine solch bedrohende Situation herrscht", sagt Rauball zu SPORT1. "Es ist also durchaus denkbar, dass wir beide über das nächste Jahr hinaus noch im Amt sein werden. Wir werden diese Frage für uns persönlich spätestens bis zum Herbst entschieden haben. Danach müssen die entsprechenden Gremien eine Entscheidung fällen."

Der 74-jährige Jurist sagte außerdem: "Ich fühle mich zwischen 44 und 46, im Alter liegt also nicht das Problem."