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BVB nur die Nummer 2, FC Bayern und der Alaba-Poker - Kolumne von Marcel Reif

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BVB nur die Nummer 2, FC Bayern und der Alaba-Poker - Kolumne von Marcel Reif

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Haaland zu Bayern hätte ich nicht verstanden

In seiner SPORT1-Kolumne spricht Marcel Reif über die Erkenntnisse des Top-Spiels. Er erklärt die neue Rolle des BVB und versteht Bayerns Position bei Alaba.
Erling Haaland trifft auch im Topspiel gegen die Bayern. Trotzdem kritisiert Marcel Reif im CHECK24 Doppelpass die Leistung des Stürmers.
von Marcel Reif

Hallo Fußball-Freunde,

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die Erkenntnis des Top-Spiels am Samstagabend lautet: Die Bayern haben ein Tor mehr geschossen. Und wenn sich der Gegner auch daran hält und eins weniger schießt, dann geht's.

Das ist die Art der Bayern zu spielen, verteidigen an der Mittellinie und danach ist grüne Wiese. Das haben sie auch gegen Haaland durchgehalten. Da gab es zwar zwei, drei Szenen, in denen es auch hätte schiefgehen können. Aber die Dortmunder haben ihre Chancen nicht genutzt, die Bayern schon. Die Dortmunder waren am Maximum. Aber was ist, wenn die Bayern erst mal richtig gut spielen?

Erling Haaland gehört noch nicht zu den Bayern, auch wenn sie sich natürlich für ihn interessiert haben. Wenn aber Haaland statt zum BVB schon zu den Bayern gegangen wäre, hätte ich das nicht verstanden. So wie ich das bei Alexander Nübel auch nie verstanden habe. Wenn du in so einem jungen Alter zu den Bayern gehst, dann drückst du die Schulbank und dann bleibst du auch auf der Schulbank.

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Die Dortmunder haben verstanden, dass sie die Nummer 2 in Deutschland sind, dennoch attraktiven Fußball spielen können - und gerne Chancen nutzen, wenn die Bayern was liegen lassen. Seither hast du das Gefühl, die Dinge stimmen beim BVB. Für die Bellinghams dieser Welt werden sie immer eine attraktive Adresse bleiben.

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Wer am meisten darunter leidet, wenn doch noch mal wieder übertriebene Ansprüche aufkommen, ist Lucien Favre. Er bildet die Jungen aus, hat aber dann auch hin und wieder mit einer Mentalitätsschwäche in der Mannschaft zu kämpfen.

Das Problem für Dortmund sind nicht die Spiele gegen die Bayern, sondern die gegen Lazio in der ersten Halbzeit oder gegen Augsburg. Da schaffen sie es nicht, es seriös zu Ende durchzuspielen wie die Bayern zum Beispiel in Salzburg. Die sagen: "Okay, mühsam heute, aber dann machen wir jetzt ernst und Schluss hier - und gewinnen 6:2."

Was einen Verbleib von David Alaba bei den Bayern angeht, hätte ich anfangs jede Wette angenommen, dass sie sich am Ende einigen. Aber der Berater hat ihn wohl auf das Pferd gesetzt oder nicht heruntergeholt, dass er genauso viel verdienen will wie Neuer und Lewandowski. Die Bayern haben jedoch gesagt: "Wir schätzen dich über alle Maßen, aber wegen der notwendigen Hierarchie bleibt ein kleiner Abstand zu Neuer und Lewandowski."

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Dass die Bayern den Rückzug ihres Angebots öffentlich gemacht haben, war übrigens eine abgesprochene Aktion. Flick ist nicht davon überrascht worden, dass sich Präsident Herbert Hainer am Abend zuvor hinsetzt und es im TV verkündet. Solche Dinge handhaben die schon professionell mittlerweile. Da bin ich mir sicher. Es ging irgendwann aber auch um die Deutungshoheit. Die Bayern sagen, sie müssen planen können.

Am Ende wird Alaba weiter Fußball spielen und der FC Bayern wird sich nicht vom Spielbetrieb abmelden, weil Alaba geht. Er ist gut - aber so gut, dass die Bayern ihn in dieser aktuellen Gemengelage halten müssen, koste es, was es wolle? So gut ist er nicht.

Sie haben einen Kader, bei dem sie es sich leisten können, Nein zu sagen. Er wird ersetzbar sein müssen. Wenn sie sich nicht doch noch einigen, wird man sich trennen. Und wir alle werden aufstehen und die Sonne wird scheinen. Das muss ihm jetzt mal klar werden.

Bis demnächst,
Euer Marcel Reif

Marcel Reif ist nach rund 1.500 kommentierten Spielen eine Reporter-Legende. Für seine Arbeit erhielt Reif unter anderem den "Grimme Preis", den "Deutschen Fernsehpreis" und den "Bayerischen Fernsehpreis". Seit Sommer 2016 begleitet Marcel Reif als Experte den CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.