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FC Augsburg: Nach Baier und Luthe - riskiert der FCA den Bruch mit den Fans?

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FC Augsburg: Nach Baier und Luthe - riskiert der FCA den Bruch mit den Fans?

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Riskiert FCA Bruch mit den Fans?

Der FC Augsburg geht in seine zehnte Bundesligasaison. Von Euphorie ist in der Fuggerstadt aber wenig zu spüren - und auch nichts von der üblichen Ruhe.
DUESSELDORF, GERMANY - JUNE 20: Stefan Reuter, Director of Sport of FC Augsburg (L) and Heiko Herrlich, Head Coach of FC Augsburg (R) react during the Bundesliga match between Fortuna Duesseldorf and FC Augsburg at Merkur Spiel-Arena on June 20, 2020 in Duesseldorf, Germany. (Photo by Sascha Steinbach/Pool via Getty Images)
DUESSELDORF, GERMANY - JUNE 20: Stefan Reuter, Director of Sport of FC Augsburg (L) and Heiko Herrlich, Head Coach of FC Augsburg (R) react during the Bundesliga match between Fortuna Duesseldorf and FC Augsburg at Merkur Spiel-Arena on June 20, 2020 in Duesseldorf, Germany. (Photo by Sascha Steinbach/Pool via Getty Images)
© Getty Images
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Im sonst so ruhigen Augsburg ist seit einigen Tagen alles anders.

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Das vereinseigene FCA-TV erstrahlt in seiner Internet-Präsenz im neuen Look und der FC Augsburg hat seine neuen Trikots präsentiert - so weit, so normal vor dem Beginn einer neuen Spielzeit.

Und doch hat sich in der Fuggerstadt viel mehr verändert, und das hat zur Folge, dass in den letzten Wochen ein tiefer Riss zwischen den Klubverantwortlichen und vielen Fans entstanden ist. 

Das Aus von Baier erzürnt die Fans

Alles begann am 23. Juli mit einem schmucklosen Tweet. "Der FCA und Daniel Baier haben den Vertrag des 36-Jährigen in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst", stand auf der Twitter-Seite des Klubs. Ein einfacher Satz mit weitreichenden Folgen. 

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Baier hielt seine Knochen über elf Jahre für die Rot-Grün-Weißen hin, er war Spielmacher, Kapitän und Fanliebling. Mr. FC Augsburg nennen ihn die Anhänger gerne, in seiner Wertschätzung kommt er schon bald nach der Vereinslegende Helmut Haller. Doch nun war er plötzlich weg, und viele FCA-Fans wurden kalt erwischt. 

Denn absehbar war Baiers Aus nicht wirklich. "Ich bin mittlerweile 36, solange mein Körper mitmacht und es für beide Seiten Sinn macht, will ich noch spielen. Für die kommende Saison haben wir uns ja bereits verständigt", hatte er Ende Mai noch im Interview mit SPORT1 gesagt. 

Intern soll es nach SPORT1-Informationen während der Coronapause zwischen Baier und den Verantwortlichen ordentlich gekracht haben. Grund war wohl auch der Gehaltsverzicht, auf den sich beide Seiten zunächst nicht einigen konnten. Trainer Heiko Herrlich soll zudem aus sportlicher Sicht nicht mehr mit dem langjährigen Führungsspieler geplant haben. 

Viele Fans sind der Ansicht, dass ihr Liebling abserviert wurde - auch die Art und Weise des Abschieds macht einige Anhänger wütend. In den sozialen Netzwerken entlud sich der Zorn der FCA-Fans mit großer Wucht - vor allem gegen Geschäftsführer Stefan Reuter und Coach Herrlich.

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Auch Vertrag mit Luthe aufgelöst

Nach Baiers Aus muss bei den Augsburgern auch ein neuer Kapitän gefunden werden. Die Augsburger Allgemeine startet daher eine Umfrage, wer beim FCA künftig die Binde tragen sollte. Die Fans wählten Torwart Andreas Luthe, der mit seinen starken Leistungen zum Saisonende den Klassenerhalt festgehalten hatte. 

Doch am 3. August folgte die nächste Hiobsbotschaft für viele, die es mit den Rot-Grün-Weißen halten: Der FCA einigte sich auch mit Luthe auf eine Vertragsauflösung. Auch zwischen dem Keeper und dem Verantwortlichen soll es Meinungsverschiedenheiten gegeben haben - aus ähnlichen Gründen wie bei Baier.

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Der kleine Riss zwischen Anhängern und Klub begann sich auszuweiten. Seitdem ist von harmonischem Miteinander, wie es in der Fuggerstadt jahrelang gelebt wurde, nur noch wenig zu spüren. 

Selbst als der Klub auf den sozialen Kanälen die neuen Trikots vorstellte, gingen eine Vielzahl der Kommentare in die Richtung: Reuter und Herrlich raus. Der Geschäftsführer scheint seinen Kredit langsam verspielt zu haben, und der Trainer wurde in Augsburg von Beginn an skeptisch beäugt.

Nach der "Zahnpasta-Affäre" und weiteren kleineren Fehltritte des 48-Jährigen haben die meisten Fans ihren neuen Trainer nicht gerade lieben gelernt.

FC Augsburg vor richtungsweisenden Monaten

Am vergangenen Montag startete die Mannschaft in die Vorbereitung auf die zehnte Bundesligasaison ohne Unterbrechung. Der Klub gab nach dem neuerlichen Klassenerhalt den Slogan "La Décima" aus, der von Real Madrids zehntem Triumph der Champions League abgekupfert ist. "La Décima" auf Schwäbisch, schrieb der Klub auf seiner Homepage.

Doch die Euphorie, die diese sportliche Leistung verdient hätte, ist abhandengekommen. 

Der FCA lebte in den letzten Jahren von dem Zusammenhalt in der Mannschaft und mit den Fans - und von den klugen Deals Reuters. Nur deswegen geht der Verein in seine zehnte Bundesligasaison, obwohl der Etat und die Möglichkeiten in der Stadt in jeder Saison aufs Neue wieder mit die geringsten aller Bundesliga-Klubs sind.

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Was in diesen Tagen fehlt, ist eine klare Richtung, die der Klub sonst immer hatte. Baier erklärte nach seinem Abschied, dass er der Verjüngung des Teams nicht im Wege stehen wolle. Von dieser ist aber wenig zu sehen, auch wenn die bisherigen Transfers durchaus beachtenswert waren.

Wiedersehen mit Luthe am 1. Spieltag

Neben dem zuletzt bereits aus Wolfsburg ausgeliehenen Felix Uduokhai (22 Jahre alt), der nun fest verpflichtet wurde, haben die Augsburger in Rafal Gikiewicz, Tobias Strobl und Daniel Caligiuri bislang drei ablösefreie Neuzugänge vermeldet. Bewährte Kräfte, die allerdings auch allesamt schon ihren 30. Geburtstag hinter sich haben. 

Hinzukommt, dass die Auftritte des Teams zuletzt im besten Fall als wechselhaft beschrieben werden können. Auf ein ordentliches Spiel folgte nicht selten ein ganz schwaches, was den Betrachtern die Vermutung aufdrängte, dass die Einstellung der Spieler oftmals nicht stimme.

Durch die Coronakrise wird die Bindung zwischen Mannschaft und Fans ohnehin schon - wie überall anders auch - auf eine harte Probe gestellt. Nach den schlechten Vorzeichen müssen Herrlich, Reuter und die Mannschaft zeigen, dass sie noch die Einstellung und Richtung vorgeben können, die die Anhänger in Augsburg sehen wollen.

Sollten die ersten Spielen der nächsten Saison so verlaufen wie einige Partien der letzten Spielzeit, dann könnte sich aus dem Riss ein Graben bilden. Am ersten Spieltag trifft der FCA - ausgerechnet - auf Union Berlin. Den Klub, der Luthe jüngst als neue Nummer eins vorstellte