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Patrik Andersson spricht über FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach

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Patrik Andersson spricht über FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach

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Andersson: Dann muss Alaba bleiben

Der Schwede, einst als Innenverteidiger legendär in Mönchengladbach und München, beurteilt im SPORT1-Gespräch die Lage seiner Ex-Klubs vor dem direkten Duell.
Vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach plagen Hansi Flick Personalsorgen. Der Coach gibt Auskunft über den Stand der Spieler, lässt sich für Samstag aber nicht in die Karten schauen.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Wenn der FC Bayern am Abend Borussia Mönchengladbach empfängt (Bundesliga: FC Bayern München - Borusia Mönchengladbach ab 18.30 Uhr im LIVETICKER), wird Patrik Andersson zu Hause in Stockholm gespannt zuschauen. 

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Der 48-jährige Schwede, der heute im Business Development für eines der größten schwedischen Bau- und Immobilienunternehmen arbeitet, trug von 1993 bis 1999 das Trikot der Borussia, anschließend stand er zwei Jahre beim Rekordmeister unter Vertrag.

2001 machte sich Andersson unsterblich, als er den FC Bayern am 34. Spieltag in Hamburg in der Nachspielzeit per indirektem Freistoß zum Titel schoss und Schalke ins Tal der Tränen stürzte. Im SPORT1-Interview spricht Andersson über das Duell seiner beiden Ex-Klubs. 

SPORT1: Herr Andersson, Bayern gegen Gladbach. Ist das immer noch ein besonderes Spiel für Sie?

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Patrik Andersson: Auf jeden Fall. Es ist ein Prestige-Duell, und da treffen meine beiden früheren Vereine aufeinander. Ich hatte eine tolle Zeit dort. Es war immer so, dass beide Klubs in der Meisterschaft in den vergangenen Jahren verschiedene Ziele gehabt haben. Klar, für Bayern zählen nur Titel, und Gladbach kämpft seit Jahren um die internationalen Plätze. Die Bayern haben sieben Punkte Vorsprung auf Dortmund. Bei Gladbach ist es auch spannend, denn man ist punktgleich mit Leverkusen, mit denen um Platz 4 gespielt wird. Borussia hat sich aber schon für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert. Von daher kann sie das Spiel etwas lockerer angehen. Ich werde mir die Partie zu Hause auf der Couch anschauen, mich zurücklehnen und genießen.

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SPORT1: Hätten Sie gedacht, dass Hansi Flick als Cheftrainer bei Bayern so einschlagen würde? 

Andersson: Ja. Er ist in seiner ganzen Art absolut souverän. Robert Lewandowski spielt eine überragende Saison, das gilt auch für Thomas Müller, der von Flick wieder gestärkt wurde. Das war Flicks beste Entscheidung. Serge Gnabry hat unter Flick auch nochmal zugelegt, hat man das Gefühl. Flick hat 100 Prozent Ruhe und Klarheit reingebracht. Und er hat die Erfahrung und die Akzeptanz in der Truppe. Es ist natürlich auch einfacher, wenn die Ergebnisse dauerhaft positiv sind. Flick hatte von Anfang an einen guten Lauf. 

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Andersson: Extra-Lob für Eberl

SPORT1: Bei Gladbach steht mit Marco Rose seit dieser Saison auch ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Wie sehen Sie ihn?

Andersson: Wie Flick hat es auch Rose bisher wirklich toll gemacht. Die Borussia spielt eine starke Saison und hat sich zu Recht oben festgesetzt. Sie haben es jetzt selbst in der Hand, einen Champions-League-Platz zu erreichen. Hier möchte ich Max Eberl ein Extra-Lob aussprechen. Er hat erneut ganz cool eine hervorragende Truppe zusammengestellt. Wie schon all die Jahre zuvor. Spieler wie Marcus Thuram, Alassane Plea oder Denis Zakaria stehen für Gladbachs Erfolg. Und hinten im Tor Yann Sommer, der seit vielen Jahren ein sicherer Rückhalt ist. Vor ihm spielt Matthias Ginter, der zu einem sehr guten internationalen Spieler geworden ist.

SPORT1: Die Bayern spielen am Samstag ohne Müller und Lewandowski. Ist der Rekordmeister jetzt fällig?

Andersson: Ich gehe davon aus, dass die Bayern deshalb nicht weniger dominant auftreten werden. Der Kader ist einfach zu gut und das Selbstvertrauen gerade sehr groß. Aber natürlich muss jemand vorne treffen. Bayern darf sich nicht nur auf Lewy verlassen. Auch Gnabry hat seine Tore geschossen. Und Kingsley Coman muss sich jetzt noch mehr beweisen. Hinten steht man sehr gut. Ein Spieler wie Jérôme Boateng hat zuletzt wieder zuverlässig gespielt. Und David Alaba macht es ohnehin überragend. Er ist rechtzeitig für die Vertragsverhandlungen extrem stark. Alphonso Davies ist offensiv durch seine Schnelligkeit gefährlich. 

"Hernández muss sich noch entwickeln"

SPORT1: Wie sehen Sie die Rolle von Rekordeinkauf Lucas Hernández?

Andersson: Ich glaube dieses Jahr ist die Zeit zu knapp für ihn, um sich noch richtig zeigen zu können. Er muss sich noch entwickeln. Aber die Saison ist bald zu Ende. Die Mannschaft zeigt gerade eine beängstigend tolle Form, bekommt wenig Gegentore. Wenn man Erfolg hat, braucht man nichts zu ändern. Das ist für Flick gerade eine Luxus-Situation, Deshalb wird sich dieses Jahr an der Aufstellung auch nichts mehr groß ändern. Nächstes Jahr werden die Karten neu gemischt. 

SPORT1: Spielt dann Leroy Sané in München? 

Andersson: Er hat lange nicht gespielt aufgrund seiner Verletzung. Wenn man seine Qualitäten vor der Verletzung sieht, kann man sein Spiel mit dem von Arjen Robben oder Franck Ribéry vergleichen. Und man sollte diese Qualität wieder in die Mannschaft bringen. Sane würde absolut passen. 

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SPORT1: Manuel Neuer und Thomas Müller haben kürzlich ihre Verträge verlängert. Denken Sie, dass auch Alaba bleiben wird?

Andersson: Wenn Bayern weiterhin so spielen kann, dann gibt es für einen Bayern-Spieler keinen besseren Verein in Europa. Dann muss auch Alaba verlängern. Im Moment ist Bayern einfach top. Wenn man zwei Jahre zurückschaut, als man damals gegen Liverpool verloren hat, war es nicht so. Da fehlte die Souveränität. Heute ist sie wieder da.

Andersson: Bayern hat einen Vorspung gegenüber Topklubs in Europa

SPORT1: Wie sehen Sie Bayerns Perspektive Richtung Champions League durch die Corona-Pause? 

Andersson: Da kann man in München ganz entspannt sein. Denn im Moment haben die Bayern einen Vorsprung gegenüber den anderen Topklubs in Europa, weil sie ihre Form nach dem Re-Start beachtlich schnell gefunden haben. Aber es ist noch nicht klar, in welcher Form sie weiter spielen werden in der Champions League. In der nächsten Woche will die UEFA entscheiden, wie und wo es in der Champions League weitergehen wird. Die anderen Mannschaften fangen erst jetzt wieder an. Da muss sich der FC Bayern keine Sorgen machen.

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SPORT1: Gilt das auch für die Chefetage? Oliver Kahn wird 2022 Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzender und arbeitet schon jetzt eng mit Hasan Salihamidzic zusammen. 

Andersson: Olli hat sich sehr gut vorbereitet für die neue Aufgabe und ist genau zum richtigen Zeitpunkt zu den Bayern zurückgekommen. Die beiden werden auf lange Sicht eine starke Achse bilden. Brazzo habe ich nie kritisch gesehen. Bei Bayern musst du immer erfolgreich arbeiten und mit Druck umgehen können. Du musst deine Leistung immer bestätigen. Das hat er bravourös getan. Er ist bei dem Gegenwind, der zwischendurch aufkam, nicht umgefallen. 

SPORT1: Ihr Tipp für das Spiel heute Abend?

Andersson: Auch, wenn ich hoffe, dass beide Teams auf Sieg spielen werden, tippe ich auf ein Unentschieden. Und Borussia wird sich für die Champions League qualifizieren.