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Emre Can überzeugt beim BVB als Abwehrchef, Torschütze und Erzieher

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Emre Can überzeugt beim BVB als Abwehrchef, Torschütze und Erzieher

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Can ist Dortmunds Alleskönner

Emre Can findet sich immer besser bei Borussia Dortmund zurecht. Gegen Hertha BSC überzeugt der deutsche Nationalspieler nicht nur als Abwehrchef und Torschütze.
Borussia Dortmund musste beim 1:0-Sieg gegen Hertha BSC erneut auf Top-Torjäger Erling Haaland verzichten. Trainer Lucien Favre zeigt sich aber zufrieden mit dem Offensivspiel seiner Mannschaft. Sonderlob verteilt der Coach an Jadon Sancho und Emre Can.
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von Patrick Berger

Auf Emre Can wartete auch nach Schlusspfiff noch eine Menge Arbeit.

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Der 1:0-Arbeitssieg gegen Hertha BSC am Samstagabend war längst unter Dach und Fach, die Teamkollegen schon in der Kabine, da trat der Mittelfeldspieler noch zu einem regelrechten TV-Marathon an. Zuvor hatte Can das Trikot mit dem ehemaligen Liverpool-Kollegen und Hertha-Spieler Marko Grujic getauscht. Dann zog er sich noch schnell eine gelbe Jacke über und tingelte von Mikrofon zu Mikrofon, um seine gefragte Einschätzung zum 19. Saisonsieg abzugeben.

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Can erzielt Siegtreffer

Seiner Mannschaft sei es gelungen, kein Tor zu kassieren, lobte Can, der freilich großen Anteil an diesem wichtigen Erfolg hatte. "Und vorne hatte ich dann das Glück, das Tor gemacht zu haben", sagte er bescheiden. "Ich bin froh, dass das so geklappt hat."

Mit seinem gekonnten Schlenzer ins rechte Toreck in der 58. Minute entschied der 25-malige Nationalspieler die Partie zugunsten der Schwarz-Gelben und sorgte dafür, dass seine Farben auch gleich einen großen Schritt in Richtung Vizemeisterschaft machten. Der BVB nutzte die Patzer der direkten Konkurrenten Leipzig (1:1 gegen Paderborn), Gladbach (0:1 in Freiburg) und Leverkusen (2:4 gegen Bayern) aus.

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"Wir haben defensiv sehr gut gespielt, was auch an Emre liegt", lobte Trainer Lucien Favre. "Dazu hat er auch noch ein Tor gemacht."

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Auf ungewohnter Position in der Innenverteidigung überzeugte Can mit einer souveränen Vorstellung. Anfangs noch ein wenig unsicher im Spielaufbau, akklimatisierte sich der gebürtige Frankfurter mit laufender Spielzeit. Seinen Job als Abwehrchef in einer Dreierkette an der Seite von Lukasz Piszczek und Manuel Akanji interpretierte der frühere Liverpool-Star mit einem gewissen Offensivdrang.

"Es war nicht einfach für ihn", wusste auch Favre, "weil er die zentrale Position in der Abwehr noch nicht so oft gespielt hat." Mitunter habe Can in seiner laufenden Profikarriere auf der linken oder rechten Seite gespielt. "Dafür", führte Favre aus, "hat er das sehr, sehr gut gemacht."

Hummels-Ersatz mit Offensivdrang

In seinen vergangenen beiden Länderspiel-Einsätzen gegen Nordirland und Estland spielte Can, der eigentlich im defensiven Mittelfeld beheimatet ist, in einer Viererkette auf der rechten Innenverteidiger-Position. Dass er gegen Hertha in zentraler Position auflief, war dem Ausfall von Mats Hummels (Gelbsperre) geschuldet.

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Den Posten will Can dem Weltmeister von 2014 künftig trotz guter Leistung gar nicht streitig machen. "Ich kann mich an die Position gewöhnen, aber ich weiß, dass sie Mats Hummels gehört", sagte der frühere Juve-Spieler. "Er ist ein Weltklassespieler und ich werde wohl nicht mehr da spielen, wenn er wieder da ist."

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Für Favre und den BVB gibt das Hertha-Spiel zumindest die Erkenntnis, dass man Can künftig bei einem Hummels-Ausfall problemlos in die Innenverteidigung stellen kann. Can war gegen Hertha Abwehrchef und sorgte für offensive Impulse, was sich letztlich auch im Siegtreffer zeigte. Es war Cans zweiter Treffer im BVB-Trikot und erst sein neunter Liga-Einsatz. Insgesamt war es erst sein vierter Einsatz über die volle Distanz. Und trotzdem ist längst klar, wie wichtig Can für den BVB ist.

Der 26-Jährige trat aber nicht nur als Boss und Torschütze, sondern auch als Mahner und Erzieher auf. Mit Blick auf die Geisterkulisse sagte Can nämlich: "Es ist zurzeit schwierig. Zurzeit fehlt ohne Fans einigen Spielern die Spannung. Da muss man ehrlich sein. Heute war es vielleicht so ein Spiel."

Cans Rat an Sancho

Und zu Flügelflitzer Jadon Sancho, der jüngst wegen eines häuslichen Friseurbesuchs für Schlagzeilen gesorgt hatte, hatte Can während seines Interview-Marathons auch noch etwas zu sagen.

"Ich glaube, man muss Jadon ein bisschen führen. Er ist aber auch außerhalb des Platzes ein super Junge. Ich verstehe mich sehr gut mit ihm. In solchen Sachen muss er einfach ein bisschen schlauer und erwachsener sein." Solche Fehler dürfe er sich künftig nicht mehr leisten. "Wir als Mannschaft sind auch verantwortlich und müssen da auch mal mit ihm reden. Wir wissen, dass er in manchen Sachen disziplinierter sein muss. Er braucht Menschen, die ihn führen, das Umfeld ist da sehr wichtig."

Auch dafür gab es Lob von Favre: "Du brauchst in einer Mannschaft drei oder vier Leader, die etwas sagen müssen. Das ist nötig." Zu solchen zählt Can nicht erst seit dem Hertha-Sieg.