Werder Bremen sendet ein torreiches Lebenszeichen im Abstiegskampf.
Werder atmet auf, Kohfeldt mahnt
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Im Kellerduell beim SC Paderborn setzte sich das Team von Trainer Florian Kohfeldt mit 5:1 (3:0) durch und darf wieder auf den Klassenerhalt hoffen. (Tabelle der Bundesliga)
Die Bremer zogen damit nach Punkten mit dem Tabellen-16. Fortuna Düsseldorf gleich. Werder bleibt nur aufgrund der um ein Tor schlechteren Tordifferenz auf dem direkten Abstiegsplatz. Die Fortuna verlor durch einen Last-Second-Treffer von Erling Haaland mit 0:1 gegen Borussia Dortmund.
Kohfeldt: "Gewonnen haben wir noch gar nichts"
"Vielen Dank, sehr gut", schickte Werder-Trainer Kohfeldt am Sky-Mikrofon Grüße an den Dortmunder Matchwinner. Die Erleichterung über den eigenen Sieg werde bei Kohfeldts Elf aber nur anhalten "bis wir in Bremen aus dem Bus steigen".
"Wir haben noch nichts erreicht. Wir sind immer noch auf einem direkten Abstiegsplatz. Wir können mitnehmen aus dem Spiel, dass wir Druck Stand halten können, aber gewonnen haben wir noch gar nichts. Aber wir müssen weitermachen". ergänzte Kohfeldt und richtete den Fokus auf die nächste schwere Aufgabe: "Am Dienstag kommen die Bayern. Das wird jetzt auch nicht das leichteste Spiel. Dann Mainz und Köln - und wir brauchen auf jeden Fall noch Siege."
Paderborn-Abstieg fast besiegelt
Die Paderborner haben bei acht Zählern Differenz zum Relegationsrang nur noch theoretische Chancen auf den Ligaverbleib. (Spielplan der Bundesliga)
"Das überlassen wir mal denen, die gut rechnen können. Wir wollen einfach weiter unseren Fußball spielen, am Dienstag geht es schon weiter, dann sehen wir weiter", sagte Christian Strohdiek.
Nachdem Milot Rashica (18.) zunächst mit einem Handelfmeter an SCP-Torhüter Leopold Zingerle scheiterte, stellten Davy Klaassen (20., 39.) mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack und Yuya Osako (34.) schon im ersten Durchgang die Weichen auf Sieg. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Paderborn wehrt sich - Gjasula stellt Gelb-Rekord auf
Nach der Pause scheiterte zunächst Paderborns Sven Michel (51.) bei einsetzendem Starkregen am rechten Pfosten. Mitten in der Drangphase der Ostwestfalen erzielte Maximilian Eggestein (59.) nach einem Konter das vierte Bremer Tor.
Abdelhamid Sabiri (68.) konnte nach einer Ecke für die Hausherren wieder verkürzen. Werder-Joker Niclas Füllkrug (90.+2) machte bei seinem Comeback nach 273 Tagen in der Nachspielzeit endgültig den Deckel drauf.
Paderborns Klaus Gjasula stellte mit seiner 17. Gelben Karte in dieser Saison einen neuen Sünder-Rekord in der Bundesliga auf.
Der Vorletzte Werder startete bei schwülen Temperaturen engagiert. Die Gäste hatten mehr Spielanteile, Paderborn lauerte auf sein Umschaltspiel. Beide Teams agierten zunächst sehr ungenau, ehe Werder sich steigerte und vor allem über die Außenbahnen gefährlich wurde.
Rashica verschießt Handelfmeter
Als dem Paderborner Außenverteidiger Jamilu Collins der Ball im Sechzehner an die Hand sprang, entschied Dingert zurecht auf Handelfmeter. Startelf-Rückkehrer Rashica, der vor dem Anpfiff 14 Spiele lang keinen Treffer erzielt hatte, scheiterte mit seinem halbhohen Linksschuss an SCP-Schlussmann Leopold Zingerle (20.).
Der nächste Angriff saß aber: Klaassen köpfte eine Hereingabe sehenswert über Zingerle hinweg ins lange Eck und Kohfeldt stieß an der Seitenlinie eine Faust in den Himmel.
Zwar verzeichneten auch die Gastgeber durch Bundesliga-Debütant Jan-Luca Rumpf (26.) einen Abschluss, Werder beeindruckte das aber nicht. Das Kohfeldt-Team spielte mutig nach vorne, und nutzte seine Chancen: Erst staubte Osako nach einem Abschluss des auffälligen Joshua Sargent ab, dann erhöhte Klaassen mit einem starken Volleyschuss.
Mit dem einsetzenden Platzregen nach der Pause fingen sich Gastgeber etwas. Bremen war nun auf Sicherheit bedacht und lauerte auf Umschaltsituationen. Eggestein nutzte im Anschluss an eine solche seine erste Chance zum vierten Treffer. Paderborn gab nicht auf und betrieb nur noch etwas Ergebniskosmetik.