Seit dem Aufstieg von RB Leipzig in die Bundesliga ist Peter Gulacsi als Rückhalt eine feste Größe. Der Ungar entwickelte sich zu einem der besten Torhüter der Bundesliga.
CL ohne Werner: Das sagt Gulacsi
Für sein Team gilt es im letzten Ligaspiel in Augsburg (Bundesliga: FC Augsburg - RB Leipzig ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) die Spannung nach der Niederlage gegen Borussia Dortmund im Spiel um die Vizemeisterschaft hochzuhalten.
"Es ist wichtig, mit einem Sieg in den Urlaub zu gehen. Das ist einfach dann ein besseres Gefühl", sagt er in Split It!, dem Instagram-Format von SPORT1. "Wir hätten dann mit 66 Punkten (SERVICE: Die Tabelle der 1.Bundesliga) eine sehr gute Ausbeute für diese Saison erreicht", urteilt Gulacsi.
Probleme nach Corona-Pause: "Geisterspiele nicht einfach"
Der Spielbetrieb war dem ungarischen Nationalkeeper nach der Corona-Pause nicht leicht gefallen. "Diese Geisterspiele waren bislang nicht unbedingt einfach. Als Fußballer wünscht man es sich immer, in vollen Stadien zu spielen", gibt der 30-Jährige zu. "Nun ist Platz 3 ganz klar das Ziel. Wir freuen uns aber darauf, danach die Akkus ein wenig aufladen zu können."
Das ist wichtig, denn im August steht für die Sachsen noch das Champions-League-Finalturnier auf dem Programm.
Im Viertelfinale, das am 12. August nach jetzigem Stand in Lissabon ausgetragen wird, muss RB wieder auf der Höhe sein. "Es geht darum, unseren internationalen Lauf von vor der Corona-Pause fortzusetzen", betont Gulacsi. Im Achtelfinale hatten die Leipziger überraschend den Vorjahresfinalisten Tottenham ausgeschaltet.
In Portugal müssen sie dann jedoch ohne Top-Torjäger Timo Werner auskommen. Der zweiterfolgreichste Stürmer der Liga wechselt nach England zum FC Chelsea und verzichtet darauf, die internationale Spielzeit mit RB zu Ende zu spielen. Diese Entscheidung seines Teamkollegen sorgt bei Gulacsi nicht für böses Blut: "Für Timo freut es mich sehr, sich in einem anderen Land beweisen zu können. Ich hoffe, dass es mindestens so gut für ihn laufen wird, wie bei RB."
Champions League ohne Werner: "Werden das hinkriegen"
Der ehemalige Liverpool-Profi ist sich der sportlichen Herausforderung bewusst, den deutschen Nationalstürmer in der Königsklasse zu ersetzen. Er zeigt sich dennoch zuversichtlich. "Wir müssen das innerhalb der Mannschaft lösen. Wir haben genug Torgefahr, wir werden das sicherlich hinkriegen."
Im Hinblick auf kommende Saison habe er "großes Vertrauen in den Verein und den Entscheidungsträgern, den richtigen Nachfolger zu finden." Ob die neue Offensive mit Neuzugängen oder bereits vorhandenen Spielern gebildet werde, sei noch nicht klar. "Mit solchen Themen beschäftigen wir Spieler uns nicht", behauptet der 31-malige Nationalspieler.
Klar dürfte jedoch sein, dass mit dem Weggang von Timo Werner noch mehr Last auf die verbliebenen RB-Leistungsträger in der Königsklasse verteilt werden muss. Gulacsi will die Mannschaft mit anleiten, verrät er. Er geht mit konstant guten Auftritten voran. In der laufenden Saison hielt er zehn Mal seinen Kasten sauber. Leipzig stellt mit 36 Gegentoren nach den Bayern die zweitbeste Defensive.
"Ich bezeichne mich selbst als Führungsspieler. Da ist es wichtig, ab und zu etwas lauter zu werden", erklärt Gulacsi. "Allgemein aber ist meine Persönlichkeit ruhig, diese Ruhe versuche ich auch den Jungs weiterzugeben. Sie sollen meine Unterstützung spüren und nicht gestresst sein."