Es ist viel spekuliert worden, als klar war, dass die Bundesliga nach der Corona-Unterbrechung mit Geisterspielen fortgesetzt wird: Welche Rolle spielen die Fans für den Ausgang einer Partie? Verstärken sie wirklich den Heimvorteil für die gastgebende Mannschaft?
Heimsiege: Bundesliga vor Tiefstwert
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Offenbar ja! Denn nach nun sechs Spieltagen, die komplett unter Ausschluss der Zuschauer in den Stadien durchgeführt wurden, zeigt sich ein klarer statistischer Trend. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)
Der Anteil an Heimsiegen ist drastisch zurückgegangen, schon drei Spieltage vor dem Saisonende gibt es so viele Auswärtssiege wie nie zuvor.
So viele Auswärtssiege wie nie zuvor
Seit Wiederaufnahme des Spielbetriebs gingen in der höchsten deutschen Spielklasse nur 20,4 Prozent der Partien an die Heimmannschaft: In nur elf von 54 Spielen jubelten die Gastgeber.
29,6 Prozent der Duelle seit Re-Start endeten mit einem Remis. In genau 50 Prozent der Fälle setzte sich sogar die Auswärtsmannschaft durch.
Am soeben beendeten 31. Spieltag war der Effekt am deutlichsten zu erkennen: Von neun Partien endeten sechs mit einem dreifachen Punktgewinn für das Auswärtsteam. Und nur ein Heimteam konnte gewinnen: der FC Bayern.
In dieser Spielzeit kam es bereits zu 106 Auswärtssiegen. Schon nach diesem Spieltag bedeutet der Wert einen Rekord, denn so viele Erfolge in der Fremde gab es in der Bundesliga-Geschichte während einer Spielzeit noch nie. In der Saison 2010/11 kam es zu 102.
Bundesliga vor Tiefstwert bei Heimsiegen
Vor den drei verbleibenden Spieltagen ist klar, dass die Bundesliga auf einen weiteren historischen Wert zusteuert.
Denn durch die Geisterspiele ist die Heimsieg-Quote der gesamten laufenden Spielzeit gesunken. Bis einschließlich des 25. Spieltags vor dem Re-Start lag diese bei 43,1 Prozent. Nun, nach dem 31. Spieltag, liegt der Anteil an Heimsiegen in den Spielen der Saison 2019/2020 bei nur noch 38,7 Prozent.
Der bislang niedrigste Anteil an Heimsiegen wurde mit 40,2 Prozent zweimal erreicht: in den Saisons 1990/91 und 1995/96.