Die Blitzstarter vom FC Augsburg haben sich nahezu aller Abstiegssorgen entledigt, der FSV Mainz 05 muss hingegen mehr denn je um den Klassenerhalt zittern.
FCA mit Big Point im Abstiegskampf
Beim FSV Mainz 05 siegte das Team von Trainer Heiko Herrlich mit 1:0 (1:0). Den entscheidenden Treffer erzielte Florian Niederlechner, der zuvor 857 Minuten nicht getroffen hatte, nach nur 43 Sekunden. (LIVETICKER zum Nachlesen)
"Das war ein unglaublich gutes Gefühl. Letzte Woche war ich noch der Depp, in dieser Woche bin ich der Held", sagte der überglückliche Niederlechner nach dem Schlusspfiff bei Sky. "Das ist das Schöne im Fußball." In der letzten Partie hatte der Stürmer beim 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Köln noch einen Elfmeter verschossen.
Für die Augsburger ist es in dieser Bundesligasaison bereits der dritte Treffer innerhalb der ersten Spielminute. Zuvor schafften das im deutschen Oberhaus nur der MSV Duisburg 1974/75 und der 1. FC Saarbrücken Saarbrücken 1985/86.
FC Augsburg verschafft sich beruhigendes Polster
Durch den wichtigen Dreier verschaffen sich die Fuggerstädter ein beruhigendes Polster von sieben Punkten auf Fortuna Düsseldorf und Werder Bremen (beide 28) auf den Rängen 16 und 17 in die verbleibenden drei Spiele. Bei den Mainzern (31) auf Platz 15 wird die Lage indes immer bedrohlicher. (Service: TABELLE der Bundesliga)
Augsburg kann daher schon am Mittwoch mit einem Sieg gegen die TSG Hoffenheim den Klassenerhalt perfekt machen und für die zehnte Bundesligasaison in Folge planen kann. Mainz steht indes am Mittwoch bei Borussia Dortmund eine enorm schwere Aufgabe bevor, ehe am vorletzten Spieltag Bremen zum möglicherweise vorentscheidenden Duell um den Klassenerhalt an den Rhein kommt. (Service: ERGEBNISSE der Bundesliga)
"Wir haben heute drei Punkte gebraucht, aber einen so schnellen Nackenschlag schockt einen", sagte der enttäuschte Mainzer Karim Onisiwo. "Wir haben ihn aber gut weggesteckt und viele Torchancen gehabt. Wir haben sie bloß einfach nicht genutzt."
"Es ist eigentlich Wahnsinn, dass wir heute wieder kein Tor schießen. Wir hatten drei, vier richtig gute Torchancen", schimpfte Verteidiger Daniel Brosinski.
Angesichts der prekären Situation hatten beide Trainer die Partie zu einem Schlüsselspiel im Abstiegskampf ausgerufen. Statt aber den Schwung aus dem Derbysieg bei Eintracht Frankfurt (2:0) mitzunehmen, wurden die 05er direkt kalt erwischt. Der zuletzt glücklose Niederlechner nutzte früh die Unsortiertheit der Mainzer Hintermannschaft und erzielte sein zwölftes Saisontor.
Schrecksekunde um Awoniyi
In der Folge entwickelte sich das von beiden Trainern im Vorfeld erwartete kampfbetonte Spiel. Nach einem bösen Zusammenstoß im Kopfballduell mit FCA-Verteidiger Felix Uduokhai (17.) blieb der Mainzer Angreifer Taiwo Awoniyi reglos liegen und musste mit Halskrause vom Platz getragen werden.
Wie die 05er direkt im Anschluss mitteilten, sei der Nigerianer aber ansprechbar gewesen und wurde zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde schließlich eine schwere Gehirnerschütterung diagnostiziert.
"Wir haben Entwarnung bekommen von den Ärzten. Er ist wieder bei Bewusstsein, kann sich erinnern an die Dinge, die passiert sind. Er hat eine schwere Gehirnerschütterung und muss zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben", sagte Mainz-Coach Achim Beierlorzer.
Die Mainzer kamen lange nicht richtig ins Spiel und hatten Glück, dass Ruben Vargas in der 31. Minute knapp am Tor vorbeizog. Gefährlich wurden die Gastgeber erst gegen Ende der ersten Halbzeit - dann aber umso mehr. Erst klärte der Augsburger Philipp Max einen Schuss von Jean-Philippe Mateta (39.) auf der Linie, FCA-Torwart Andreas Luthe parierte anschließend stark gegen Karim Onisiwo (43.) und erneut Mateta (45.+3).
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Mainz die spielbestimmende Mannschaft, tat sich gegen die immer tiefer stehende Augsburger Hintermannschaft aber auch aufgrund zu vieler Ungenauigkeiten schwer.
Die gefährlicheren Chancen erspielten sich die Gäste nach Kontern, Vargas (61.) verpasste das 2:0 aus kurzer Distanz fahrlässig, wenig später hatte Niederlechner (63.) seinen zweiten Treffer auf dem Fuß. In der hitzigen Schlussphase drückte Mainz zwar, war aber nicht zwingend genug.
Mit Material vom Sportinformationsdienst (SID)