Mit dem ersten Sieg nach der Corona-Pause hat der FSV Mainz 05 im Abstiegskampf der Bundesliga ein wichtiges Lebenszeichen gesendet.
Frankfurt hadert mit Derby-Pleite
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Die Rheinhessen gewannen das Derby bei Eintracht Frankfurt nach einem überzeugenden Auftritt mit 2:0 (1:0), für den Tabellen-15. bleibt die Situation freilich weiterhin gefährlich. (LIVETICKER zum Nachlesen)
Niakhaté und Kunde treffen
Moussa Niakhaté (43.) nach einer Ecke und Pierre Kunde Malong (77.) erzielten die Treffer der Rheinhessen, die zuvor fünfmal vergeblich auf dieses erlösende Erfolgserlebnis gehofft hatten. (Service: ERGEBNISSE der Bundesliga)
Die Eintracht musste sich dagegen nach zuletzt sieben Punkten in drei Partien wieder geschlagen geben, dürfte jedoch mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.
"Gar nicht zufrieden" war der Frankfurter Sebastian Rode: "Nach vorne hin hatten wir sehr wenig Durchschlagskraft. Mainz ist eine sehr unangenehme, sehr physisch starke Mannschaft. Da ist es dann schwer, wenn man 0:1 hinten liegt, dagegen anzukämpfen."
Für Timothy Chandler sei es schwierig gewesen, "überhaupt eine Lösung zu finden. Da hat die Kreativität gefehlt, die Idee. Mainz ist eine gute, schnelle Mannschaft nach vorne. Wir waren nicht so gut drin im Spiel. Das war unser Problem."
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Hütter: "Sind sehr enttäuscht"
Eintracht-Trainer Adi Hütter sah eine "verdiente Niederlage. Mainz war besser in den Zweikämpfen, hat es geschafft, dem Gegner wehzutun. Wir sprechen von einer sehr, sehr unangenehmen Niederlage und sind sehr enttäuscht."
Ganz anders die Stimmungslage bei den Mainzern: Daniel Brosinski sah bei Sky "einen verdienten Sieg. Wir waren von der ersten Minute an präsent. Wir wollten heute unbedingt gewinnen. Dieses Mal hatten wir Glück mit einem Standard, das war der sogenannte Dosenöffner."
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Der Mainzer Trainer Achim Beierlorzer wollte auch betonen, "dass wir ohne Gegentreffer blieben. Wir haben alles drangesetzt, diesen Sieg heute zu erreichen. Es hat insgesamt sehr, sehr gut funktioniert. Der Sieg gibt eine kleine Zufriedenheit, die nun ein paar Stunden Einzug halten darf. Die Erleichterung ist natürlich groß."
Beierlorzer konnte sich den Sieg ebenfalls auf die Fahnen schreiben: Niakhaté war der einzige Abwehrspieler, der von seiner Rotation verschont wurde, Malong wechselte Beierlorzer Mitte der zweiten Halbzeit ein. (Service: TABELLE der Bundesliga)
Die gewaltigen Veränderungen im Defensivverbund machten sich größtenteils auch nicht bemerkbar - was daran lag, dass die drei Neuen in der Viererkette blendend von ihren Vorderleuten unterstützt wurden.
Mainz nimmt Frankfurt aus dem Spiel
Dank großer Laufbereitschaft stellten die Gäste im Mittelfeld immer wieder mögliche Anspielstationen der Frankfurter zu, außerdem attackierten die Offensivspieler um den präsenten Jean-Philippe Mateta die Eintracht-Abwehr so früh wie nur möglich.
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In einer taktisch hochinteressanten Begegnung blieben allerdings lange Zeit die Torabschlüsse auf der Strecke. Zu Beginn der Partie schickten Martin Hinteregger (1.) auf Frankfurter Seite sowie Mateta (2.) den Ball zwar in Richtung der Tore, die beiden Keeper mussten in beiden Aktionen aber nicht eingreifen.
Auch nach der spielerisch besten Phase in der ersten halben Stunde durften sich die Torhüter äußerst glücklich schätzen, dass den Feldspielern die Präzision fehlte. Sowohl die Mainzer Robin Quaison (29.) und Taiwo Awoniyi (31.) als auch Frankfurts Filip Kostic (30.) hätten aus kurzer Distanz die Führung erzielen können. Die besorgte Niakhaté mit einem wuchtigen Kopfball.
Hasebe alleiniger asiatischer Bundesliga-Rekordspieler
Die Frankfurter, bei denen Abwehrchef Makoto Hasebe mit seinem 309. Bundesliga-Einsatz zum alleinigen asiatischen Rekordspieler aufstieg, sahen sich auch nach dem Seitenwechsel einem widerspenstigen Gegner ausgesetzt. Die gut eingestellten Mainzer, im bisherigen Saisonverlauf nur dreimal ohne Gegentreffer geblieben, verteidigten weiter mit großer Bereitschaft.
Und hätten die Gäste ihre gelegentlichen Konter besser ausgespielt, wäre die Begegnung wohl frühzeitig entschieden gewesen. Mateta (53.) sowie Quaison (67.) standen bei ihren Treffern allerdings im Abseits, da die Zuspiele im falschen Moment erfolgten. Erst Malong machte alles klar, sein Treffer wurde nach Videobeweis gegeben.