Fußball-Deutschland atmet auf. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die 16 Ministerpräsidenten der Bundesländer machen den Weg für einen Re-Start der Bundesliga und 2. Bundesliga ab dem 15. Mai frei.
Hoeneß nimmt sich Kalou zur Brust
Neben Zustimmung und Erleichterung unter den Beteiligten aus Fußballbranche und Politik gibt es auch nachträglich Kritik für einen Spieler von Hertha BSC, dessen Aktion die intensiven Bemühungen aller, den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können, erheblich gefährdete.
Hoeneß und Söder ohne Verständnis
Berlins ivorischer Starstürmer Salomon Kalou sorgte am Montag mit einem Live-Video auf Facebook aus dem Kabinentrakt des Hauptstadtklubs unfreiwillig dafür, dass die Umsetzung des Hygienekonzepts der DFL durch die Spieler und Vereinsverantwortlichen in Frage gestellt wurde.
Der frühere Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte für Kalou nur Spott übrig: "Gegen Dummheit ist ja kein Kraut gewachsen", sagte der 68-Jährige im BR während einer Talkrunde.
Der ebenfalls an der TV-Sendung teilnehmende frühere Ski-Star Felix Neureuther befand: "Das war ein Stich ins Herz für den ganzen Sport."
Mehrfach gab Kalou in dem Video Mitspielern und Betreuern die Hand und hielt auch Abstandsregeln nicht ein.
"Das war in dieser Woche schon ein schweres Eigentor für das Bemühen um Hygienemaßnahmen, die alle treffen wollen", kritisierte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder das rücksichtslose Verhalten von Kalou: "Es haben sich nicht nur normale Menschen an alle Hygienemaßnahmen zu halten, sondern auch diejenigen, die sehr, sehr viel verdienen und ein Privileg haben."
Rummenigge: Kalou-Aktion "ein klares Eigentor"
Auch der Vorstandsvorsitende des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, ließ bei Sky kein gutes Haar an der Verhaltensweise Kalous: "Herr Söder hat es als Eigentor bezeichnet. Und die tun bekanntermaßen doppelt weh. Es war ein klares Eigentor."
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Rummenigge lobte allerdings auch die Berliner Verantwortlichen für ihren Umgang mit "Übeltäter" Kalou: "Hertha hat mit großer Sensibilität reagiert und gezeigt, dass die Dinge nicht nur missachtet werden sondern auch Konsequenzen daraus gezogen. Es ist wichtig, die Vorgaben vorbildlich umzusetzen.
Und schob nach der Entscheidung aus Berlin pro Bundesliga-Neustart eine dringende Bitte an die gesamte Liga hinterher: "Ich appelliere an alle Beteiligten, die Vorgaben dieser Konzepte, die die Grundlage zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes sind, vorbildlich und extrem diszipliniert zu befolgen."