Als der FC Bayern die Vertragsverlängerung mit Manuel Neuer bekannt gab, dauerte es nicht lange, ehe Alexander Nübel vielerorts als großer Verlierer des Deals auserkoren wurde.
Für Nübel läuft alles nach Plan!
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Doch was genau hat sich für den Noch-Schalker, der zur kommenden Saison ablösefrei nach München wechselt, durch Neuers Entscheidung eigentlich geändert?
Die simple Antwort: nichts. Im Gegenteil. Für Nübel läuft alles nach Plan!
Dass dieser Plan beinhaltet, mehrere Jahre vornehmlich auf der Bank zu sitzen, wurde aus den verschiedensten Perspektiven zu Recht rauf und runter diskutiert und kritisch hinterfragt.
Auch ob der Plan wirklich aufgehen kann und nicht doch einige Lücken aufweist, steht in den Sternen.
Neuer-Verlängerung für Nübel nicht überraschend
Die Verlängerung mit Manuel Neuer kommt aber für die Nübel-Seite keinesfalls überraschend. Der Wunsch, mit der Nummer eins zu verlängern, wurde vom FC Bayern bereits in den Verhandlungen offen kommuniziert. Auch die entsprechende Laufzeit bis 2023.
Bis dahin hat der ehemalige U21-Nationaltorhüter nun Zeit, vom Weltmeister-Torwart zu lernen. Nicht nur sportlich, sondern auch in Sachen Mentalität, Nervenstärke und dem Umgang mit Kritik.
Die letzten Monate auf Schalke lassen den Schluss zu, dass Nübel gerade in diesen Bereichen noch erheblich zulegen muss. Aktuell wäre er wohl ohnehin noch nicht bereit, die Rolle der Nummer eins beim FC Bayern dauerhaft einzunehmen.
Kahn und Neuer als Vorbilder
2023 wird Nübel dann 26 Jahre alt sein, die Situation um seine Person wird sich beruhigt und er einige Spiele gemacht haben. Als Manuel Neuer nach München kam, war er 25. Oliver Kahn wagte im gleichen Alter den Sprung an die Säbener Straße.
Nun waren beide zuvor natürlich Stammtorhüter bei ihren Klubs, waren von ihrem Zenit aber noch weit entfernt (Kahn) oder hatten mit erheblichen Vorbehalten ("Koan Neuer") beim neuen Klub zu kämpfen.
Nübel wird zudem von Toni Tapalovic trainiert werden. Dem Mann, der Neuer zu dem geformt hat, der er heute ist - und der vor allem den Verantwortlichen der Münchner ans Herz gelegt hatte, Nübel zu verpflichten.
Nübel geht ohne Frage ein großes Risiko ein. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass er sich in die Reihe der Keeper einreiht (Michael Rensing, Thomas Kraft), die beim FC Bayern scheiterten.
Aber auch als Sven Ulreich 2015 den Stammplatz beim VfB Stuttgart gegen die Bank bei Bayern eintauschte, fasste sich Fußball-Deutschland an den Kopf. Ein paar Jahre später wurde er in die Nationalmannschaft berufen.