Die Erleichterung war vielen Vertretern der Bundesliga anzusehen oder anzuhören. Dankbarkeit und betonte Demut prägten die Reaktionen der Fußball-Bosse auf die Freigabe der Bundesliga-Wiederbelebung.
Eine einmalige Chance für die Liga
In den vergangenen Wochen haben Funktionäre und Mitarbeiter hinter den Kulissen viel dafür getan, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Bundesländer heute den Daumen heben konnten.
Als erste relevante Profiliga weltweit wird die Bundesliga schon am Wochenende ab dem 15. Mai den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Für die DFL und ihre Klubs ist das eine einmalige Chance - auch im Wortsinne.
Die gesamte Sportwelt wird ab dem Wiederbeginn der Liga nach Deutschland gucken. Nicht unbedingt, weil die wahrscheinliche Auftaktpartie Fortuna Düsseldorf gegen den SC Paderborn so elektrisierend klingt. Sondern um zu sehen: Geht das wirklich? Ist es möglich, inmitten der Corona-Pandemie unter strengen Auflagen einen Kontaktsport zu betreiben?
Die Bundesliga ist das einzige, was Sportfans in den kommenden Wochen zu sehen bekommen. Also werden viele das auch tun. Die Reichweite der Liga und ihrer Sponsoren wird wirklich einmalig sein.
Dessen sind sich die Köpfe des Fußball-Betriebs bewusst. In den Reaktionen wurde den politischen Entscheidern ausführlich gedankt. Zudem wurde betont, dass man sich der Verantwortung bewusst sei.
Der Berufsfußball konnte sich gegen teilweise vehement vorgetragene Bedenken in der öffentlichen Meinung durchsetzen. Längst nicht alle dieser Bedenken sind unbegründet. Gerade wenn es um die möglichen gesundheitlichen Folgen einer Infektion bei den Profis oder deren Angehörigen geht. Oder um die Vorbildrolle, die die Profis ausfüllen müssten.
Der Plan der DFL ist fehleranfällig. Das hat das Skandal-Video von Hertha-Stürmer Salomon Kalou am Montag gezeigt. Von einem "Eigentor" sprach Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Mittwoch.
Jedem Beteiligten in der Bundesliga sollte spätestens jetzt klar sein, dass die Freigabe des Neustarts auch in dieser Hinsicht einmalig ist. Es gibt genau eine Chance. Die sollte nicht leichtfertig vergeben werden.