Bremens Trainer Florian Kohfeldt ist guter Hoffnung, dass die abstiegsbedrohten Hanseaten nach einem Neustart der Bundesliga den Kampf um den Klassenerhalt erfolgreich bestehen können.
Kohfeldt sieht Chance in Neustart
"Die Tabelle ist natürlich nicht weg, aber die negativen Gedanken sind ein wenig zurückgedrängt. Das könnte eine Chance für uns sein", sagte der Coach am Mittwoch.
Wegen der Coronavirus-Pandemie ist die Liga seit knapp vier Wochen unterbrochen, eine Fortsetzung im Mai erscheint möglich. Die Norddeutschen nehmen in der Tabelle als Vorletzte den 17. Platz ein, vier Punkte von Relegationsrang 16 entfernt. Der Klub hat noch zehn Partien zu absolvieren.
Nicht nur das tägliche Zusammenleben im privaten Bereich, auch die Arbeit mit seinem Team, das seit Dienstag in Vierergruppen wieder trainieren darf, empfindet Kohfeldt als enorme Herausforderung:
"Blaupausen gibt es nicht, wir müssen die Situation annehmen wie sie ist. Und ganz besonders, weil wir uns unserer privilegierten Lage durchaus bewusst sind. Als Trainer ist jetzt viel Intuition gefragt. Zu anderen Zeiten wäre das ein Thema für eine Doktorarbeit. Das schwierigste Thema ist: Wenn du nicht genau weißt, wann du spielst. Normalerweise plant jeder Trainer in einer Vorbereitung vom Tag X an rückwärts. Aber diesen Tag X gibt es jetzt nicht."
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Werder darf wie andere Bundesliga-Clubs auch seit diesem Montag wieder Trainingseinheiten in Kleingruppen von maximal vier Spielern durchführen. Kohfeldt sieht darin trotz der strengen Auflagen einen Fortschritt für seine Arbeit.
Kohfeldt glaubt an positiven Aspekt
"Die Kleingruppen haben einen größeren Sinn als individuelles Training", sagte er. "Man kann zurück auf den Platz, man kann Passübungen machen, man kann Torschüsse üben. Man kriegt wieder das Gefühl für fußballspezifische Bewegungen."
Für nicht ausgeschlossen hält es der 37-Jährige, dass die Coronakrise sogar einen positiven Effekt auf die Liga haben könnte. "In den vergangenen Wochen hat sich einiges in unserem Leben entschleunigt. Vielleicht geht diese Ruhe zumindest ein bisschen auf den oft sehr hektischen Profifußball über", sagte Kohfeldt.