Wie aktiv wird der FC Bayern trotz Coronakrise auf dem Transfermarkt?
Der Stand bei den Bayern-Transfers
Die Mannschaft soll auch in der Breite verstärkt werden, Cheftrainer Hansi Flick in der neuen Saison wieder über einen Kader verfügen, in dem jede Position wieder doppelt besetzt ist.
Eines erste Entscheidung ist bereits gefallen: Álvaro Odriozola wird den deutschen Rekordmeister zum Saisonende verlassen.
Nach SPORT1-Informationen wollen die Bayern die Leihgabe von Real Madrid nicht fest verpflichten, eine Kaufoption gab es nicht. Der Spanier hatte sich unter Flick bislang auch nicht durchsetzen können.
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Coutinho vor dem Abschied - Perisic will bleiben
Philippe Coutinho dürfte das gleiche Schicksal ereilen. Der Leihspieler des FC Barcelona stellte seine Extraklasse in München viel zu selten unter Beweis. Dass die Bayern bis Mitte Mai von der Kaufoption in Höhe von 120 Millionen Euro Gebrauch machen, ist ausgeschlossen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der 27-jährige Brasilianer nach einer Operation am Sprunggelenk derzeit nicht empfehlen kann.
Anders sieht es bei Ivan Perisic aus. Der Kroate, ausgeliehen von Inter Mailand, will nach SPORT1-Informationen unbedingt beim FC Bayern bleiben. Flick schätzt die Qualitäten des Offensiv-Allrounders, der sich auf den Außenbahnen als Backup empfohlen hat.
Einem Bericht der kroatischen Zeitung Sportske Novosti zufolge rufen die Nerazzurri für den 31 Jahre alten Offensivspieler nur noch zehn bis 15 Millionen Euro statt wie zuvor 20 Millionen als Ablösesumme auf. Auch ein Spielertausch mit Corentin Tolisso sei demnach eine Option, wenngleich Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge zuletzt anmerkte, er sei kein Fan von Tauschhandeln.
Tolisso zählt dennoch zu möglichen Verkaufskandidaten, sofern der Preis stimmt. Bei Perisic muss ebenfalls bis Mitte Mai entschieden werden, ob die Bayern die Kaufoption ziehen.
FC Bayern mit zweitem Anlauf bei Leroy Sané?
Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte in der Welt am Sonntag zuletzt mit der Ansage für Aufsehen gesorgt, dass sich der Klub mit einem "Toptalent aus Europa verstärken und auch einen internationalen Star nach München" holen wolle.
In die erste Kategorie könnte Leroy Sané fallen. Der deutsche Nationalspieler will nach SPORT1-Informationen weiterhin zu den Münchnern wechseln.
Aufhorchen lässt zudem die Meldung, dass sich Flick vor ein paar Wochen persönlich mit Sané in Verbindung gesetzt und in einem dreißigminütigen Telefonat ausgetauscht haben soll. Das berichtete Sport Bild. Dass es zwischen den beiden bereits Kontakt gab, kann SPORT1 bestätigen.
Im Raum steht eine mögliche Ablöse zwischen 60 und 80 Millionen Euro. Aus dem nahen Umfeld des Spielers erfuhr SPORT1, dass an seinem guten Fitnesszustand nach dem Kreuzbandanriss keine Zweifel bestehen. Sané könnte ab kommender Saison in München somit voll angreifen.
Je wahrscheinlicher ein Sané-Deal wird, desto unwahrscheinlicher wird ein Transfer von Torjäger Timo Werner. Laut Bild wechselt der Stürmer von RB Leipzig in diesem Sommer auf keinen Fall zum deutschen Rekordmeister. Der FC Liverpool ist die heißere Option für den deutschen Nationalspieler.
Havertz weiter eine Option
Bleibt die Frage, wen Salihamidzic als Toptalent aus Europa gemeint haben könnte. Kai Havertz ist zweifellos ein Spieler dieses Kalibers. Im Sommer will der 20-Jährige den nächsten Schritt machen und zu einem europäischen Top-Klub wechseln.
Der FC Bayern ist im Poker um den Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen noch voll im Rennen, mit einer zeitnahen Entscheidung von Havertz ist aber, vor allem aufgrund der Corona-Krise, nicht zu rechnen.
Für ihn müssten die Münchner tief in die Tasche greifen. Leverkusen will das Juwel keinesfalls unter Wert vorzeitig abgeben und träumt von einer Ablöse um die 100 Millionen Euro. Ein Preis, den die Bayern aber nicht zahlen wollen.
Mit Flick hat der deutsche Nationalspieler einen großen Fürsprecher in Reihen der Münchner. Aufgrund der unsicheren Situation ist es auch möglich, dass Havertz noch ein Jahr bei Bayer bleibt. Sein Vertrag läuft bis Sommer 2022. Eine Ausstiegsklausel gibt es nicht.
Rechtsverteidiger: Kommt Kalulu oder Dest?
In die Kategorie Toptalent fallen auch die Rechtsverteidiger Sergiño Dest von Ajax Amsterdam und Pierre Kalulu. Letzterer steht bei Olympique Lyon B unter Vertrag, sein Arbeitspapier läuft allerdings im Sommer aus. Der 19-Jährige ist dann ablösefrei.
SPORT1 erfuhr aus dem nahen Umfeld des Spielers, dass sich Kalulus Berater bereits mit Salihamidzic zu Gesprächen getroffen hat. Die Verhandlungen ruhen derzeit, könnten aber schon bald wieder aufgenommen werden.
Ein weiterer Rechtsverteidiger ist der ausdrückliche Wunsch von Flick. Käme Kalulu, wäre er vorerst aber keine Option bei den Profis.
US-Nationalspieler Dest steht bei Ajax noch bis 2022 unter Vertrag. Der 19-Jährige hat bereits Spielpraxis in der Eredivisie sammeln können, gilt als hochveranlagt.
Im Winter galten zudem Benjamin Henrichs (AS Monaco) und der Brasilianer Dodô (Schachtar Donezk) als Wunschkandidaten von Flick.
Martínez und Boateng vor dem Absprung?
Auch auf der Abgangsseite könnte sich etwas tun. Ein Kandidat für einen Sommer-Wechsel ist Innenverteidiger Jérôme Boateng (Vertrag bis 2021).
"Wenn er wirklich etwas Neues ausprobieren will, dann würde ich ihm einen Wechsel nach Spanien raten. Ich glaube, dass ihm die Spielweise dort liegen würde", sagte sein Bruder Kevin-Prince Boateng im SPORT1-Interview.
Ein weiterer Verkaufskandidat ist Javi Martínez, der aber liebend gern in München bleiben möchte.
Falls die beiden langjährigen Leistungsträger gehen sollten, bräuchten die Bayern wohl noch einen neuen Innenverteidiger, zumal unklar ist, ob David Alaba dem FCB erhalten bleibt.
Alaba flirtet mit dem FC Barcelona
Er flirtet mit dem FC Barcelona und zögert mit einer Vertragsverlängerung in München. Seine Optionen: Ein Wechsel diesen Sommer oder ein Langzeitvertrag bei Bayern.
Ein möglicher Innenverteidiger-Ersatz wäre Dayot Upamecano. Bei RB Leipzig entwickelte sich der 21-Jährige Franzose zum verlässlichen Abwehrchef.
Sein Vertrag läuft noch bis 2021, es gibt aber eine Ausstiegsklausel in Höhe von 60 Millionen Euro.
Klarer ist hingegen die Zukunft von Mittelfeldspieler Adrian Fein, der aktuell an den Hamburger SV ausgeliehen ist. Er soll im Sommer nach München zurückkommen.