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Uli Hoeneß über Coronavirus und Krise im Sport - CHECK24 Doppelpass

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Uli Hoeneß über Coronavirus und Krise im Sport - CHECK24 Doppelpass

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Fußballpläne? Hoeneß: Scharlatanerie

Für Uli Hoeneß ist der Fußball in der Corona-Krise zweitrangig. Pläne könne man derzeit keine machen. Im Doppelpass rät Bayerns Ehrenpräsident zum Monopoly spielen.
Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß äußert sich in einem Telefoninterview zur Corona-Krise und erinnert daran, dass die Gesundheit und nicht der Sport im Vordergrund stehen sollte.
Johannes Fischer
Johannes Fischer

Uli Hoeneß hat es sich nicht nehmen lassen, sich telefonisch in die 1000. Sendung des CHECK24 Doppelpass bei SPORT1 zuschalten zu lassen.

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Beim alles bestimmenden Thema, wie die Coronakrise den Fußball im Griff hat und welche Konsequenzen daraus gezogen werden sollen, ging der Ehrenpräsident des FC Bayern - wie man es von ihm kennt - aus dem Sattel.

Hoeneß richtete einen flammenden Appell an die Solidarität der Gesellschaft und forderte jeden einzelnen dazu auf, auf das Wesentliche zu achten - und das sei in der jetzigen Situation nicht der Fußball.

CHECK24 Doppelpass: Die 1000. Folge vom 15.03.
2:22:23
1000. Folge: Der CHECK24 Doppelpass

"Ich halte es für wichtig, dass wir jetzt innehalten und jeder sich Gedanken macht, was gerade in der Welt los ist", sagte Hoeneß. "Im Moment müssen wir alle lernen, Geduld zu haben."

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"Wir müssen jetzt auf Null fahren"

Der frühere Bayern-Chef lobt die deutschen Politiker, die derzeit "einen sensationellen Job machen. Denken Sie an Italien, wo ein Arzt darüber entscheiden muss, ob er einer 80-Jährigen das Beatmungsgerät abschalten muss, weil es für einen 55-Jährigen reserviert ist. DAS sind wesentliche Probleme - und da müssen wir uns nicht darüber ärgern, wann die Bundesliga wieder losgeht."

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Man müsse jetzt "entschleunigen und auf Null fahren, bis die Zahlen heruntergehen", fordert Hoeneß. "Bis am Ende des Tunnels wieder etwas ist, was wir wieder planen können. Dafür ist es jetzt notwendig, dass jeder Bürger auf der ganzen Welt diszipliniert mitarbeitet, denn für diese Situation gibt es kein Handbuch zum Nachschlagen."

Der 68-Jährige hält die für Montag anberaumte DFL-Sitzung über die weiteren Pläne in der Corona-Krise zwar für wichtig, "aber man kann dort fast gar nichts beschließen." Man könne darüber nachdenken, was mit den Verträgen passiert, die am 30. Juni auslaufen, das seien aber nur technische Dinge.

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Hoeneß weiter: "In einer Situation, in der man nicht weiß, wie viel Corona-Fälle es morgen oder in einer Woche gibt, kann man doch gar nichts beschließen. Ich halte es für ganz wichtig, dass jeder in seinem privaten Umfeld dafür sorgt, dass es keine Ansteckung gibt. Wenn wir diese Zahl irgendwann in den Griff bekommen, dann kann man wieder darüber reden, wann Fußball gespielt wird."

EM? Für Hoeneß völlig undenkbar

Beim Thema Europameisterschaft ist sich Hoeneß sicher, dass sie abgesagt werden muss. "Ich halte es für richtig, dass die Bundesliga und die Champions League Priorität haben", sagt das Aufsichtsratsmitglied der Bayern. "Es macht überhaupt keinen Sinn, die Europameisterschaft zu spielen. Im Juni soll in zwölf verschiedenen Städten - bei der derzeitigen Reisesituation - unter Ausschluss der Öffentlichkeit - Fußball gespielt werden!"

Hoeneß spricht Klartext: "Wir müssen endlich mal der Realität ins Auge blicken. Und die Realität heißt: Wir müssen jetzt vier Wochen warten - und dann entscheiden, wie es überhaupt weiter geht. Vielleicht können wir noch nicht einmal im Oktober Fußball spielen, das weiß ja kein Mensch!"

Und weiter: "Ich finde Scharlatanerie heute zu sagen, was man in vier Wochen machen soll. Wir müssen jetzt alle mal runterschalten. Vielleicht wird auch erst im Oktober wieder gespielt, das weiß doch keiner. Wir müssen den Wissenschaftlern jetzt Zeit geben, dass Serum zu finden. Alles andere ist doch nur Schaumschlägerei."

Auch beim Thema Solidarität hat Hoeneß eine klare Meinung: "Ich bin immer für Solidarität. Die Großen müssen den Kleinen, Deutschland muss Italien helfen. Da kann ich nicht für den FC Bayern sprechen. Wenn man mich danach fragt, halte ich die Fahne hoch."

Zum Schluss richtet Hoeneß noch einmal einen Appell an die Menschen, auf ihre Gesundheit zu achten - und die Fußballpläne für den Moment in der Schublade zu lassen. "Ich bin auch für Brot und Spiele, aber es ist doch noch gar nichts passiert. Wir können nicht die Spiele spielen, bevor das Brot aufgebraucht ist. Die Leute müssen lernen, zu Hause zu bleiben und Monopoly zu spielen. Ich kann nicht einen Plan in der Schublade haben, wenn ich nicht weiß, wann der umzusetzen ist."