Drei Spieltage nach Rückrundenstart grüßt der FC Bayern zwar wieder von der Tabellenspitze, trotzdem ist das Meisterrennen so spannend wie lange nicht mehr. (Tabelle der Bundesliga)
Das Duell um die Torjägerkanone
Gleiches gilt für die Jagd nach der Torjägerkanone. Mit seinem 22. Saisontor wurde Robert Lewandowski am 20. Spieltag nach Gerd Müller 1972/73 zum ersten Spieler der Bundesliga-Historie mit einer solch starken Ausbeute. Das Erstaunliche: Timo Werner liegt mit seinen 20 Treffern nur zwei Tore hinter dem Superstar.
Wenn der FC Bayern am Sonntag RB Leipzig in der Allianz Arena empfängt (Bundesliga: FC Bayern - RB Leipzig, Sonntag ab 18 Uhr im LIVETICKER), steigt also nicht nur der Kracher zwischen dem Tabellenführer und dem schärfsten Verfolger, sondern auch das direkte Duell Lewandowski gegen Werner.
SPORT1 hat die Zahlen der beiden Goalgetter (Quelle: Opta) vor dem Topspiel miteinander verglichen und gibt eine Prognose ab.
Kopfballmonster vs. Konterstürmer
Lewandowski kommt für den deutschen Rekordmeister pro Spiel auf 4,8 Abschlüsse, während Werner deren 4,2 aufweist. Bei Großchancen wird der Unterschied deutlicher: Der Bayern-Knipser kommt pro Partie auf 1,9 Großchancen, der Leipziger nur auf 1,4.
Der polnische Stümer erarbeitet sich also mehr Chancen, Werner aber nutzt seine Möglichkeiten besser.
Was Lewandowski seinem Konkurrenten voraus hat, ist die enorme Qualität in der Luft. "Lewy" erzielte bereits fünf Treffer per Kopf - manchmal wirkt es so, als verweile er in der Luft. Und bei Werner? Fehlanzeige. Der deutsche Nationalstürmer hat in dieser Saison noch keinen einzigen Treffer per Kopf erzielt, sein letztes Kopfballtor liegt schon zehn Monate zurück.
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Werners große Stärke ist eine andere: sein Konterspiel. Der 23-Jährige hat bereits vier Mal nach einem Gegenangriff eingenetzt.
Diese Stärke könnte Werner gerade im Topspiel zugute kommen, da die Bayern zu Hause üblicherweise weit aufrücken und daher Raum für Konter lassen. Allerdings ließen sie bislang nur zwei Gegentreffer nach einem gegnerischen Umschaltspiel zu. Ob Lewandowski seine Kopfballstärke zum Tragen bringen kann, muss ebenfalls bezweifelt werden. Denn die Leipziger kassierten in dieser Saison nur zwei Kopfball-Gegentore und zählen damit in der Luft zu den abwehrstärksten Teams der Liga.
Lewandowski als Schnellstarter
In welchem Spielabschnitt erzielen die beiden Angreifer die meisten Tore? Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass Lewandowski ein Schnellstarter ist. Der 31-Jährige erzielte schon neun Treffer in der ersten halben Stunde. Auf dem geteilten zweiten Platz in den ersten 30 Minuten, aber schon mit großem Rückstand: Timo Werner mit fünf Toren.
Der RB-Torjäger dreht hingegen in der Viertelstunde nach der Pause so richtig auf. In diesem Zeitraum traf er satte acht Mal. Auf dem geteilten zweiten Platz: Lewandowski mit der Hälfte (vier Tore).
Werner seit über drei Stunden torlos
Mit der besseren Form geht der Bayern-Star ins Spitzenspiel. Werner ist in der Bundesliga seit 187 Minuten torlos, in der gleichen Zeit gelangen seinem großen Rivalen zwei Tore und eine Vorlage.
Auch der Gegner dürfte die Hoffnungen bei Werner auf einen erfolgreichen Auftritt nicht unbedingt steigen lassen. In 14 Pflichtspielen gegen die Bayern musste der gebürtige Stuttgarter elf Niederlagen hinnehmen. Immerhin erzielte er bereits drei Tore gegen den Rekordmeister, beim 2:1-Erfolg im März 2018 traf er sogar zum Sieg.
Über diese Zahlen könnte Lewandowski jedoch nur milde lächeln: Der polnische Knipser hat den Roten Bullen wettbewerbsübergreifend schon sieben Tore eingeschenkt - mehr als jeder andere Bundesliga-Spieler.
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Das größte Plus für Lewandowski könnte aber die Spielstätte sein.
Während er schon unzählige Tore in der Allianz Arena schoss, wartet Werner im Wohnzimmer der Bayern nach sechs Spielen mit Stuttgart und Leipzig noch auf seinen ersten Treffer.
SPORT1-Prognose:
Leistungstrend und Statistiken aus der Vergangenheit sprechen klar für Lewandowski im Kampf um die Kanone. Werner erzielte in den vergangenen fünf Bundesliga-Saisons in den letzten 14 Spielen durchschnittlich nur 3,4 Tore pro Jahr. Einmal netzte er zehn Mal, 2014/15 - damals noch im VfB-Trikot - kein einziges Mal.
Lewandowski ist hingegen ein echter Spezialist für den Saisonendspurt. Der Pole traf an den letzten 14 Spieltagen in den vergangenen fünf Saisons nie weniger als zehn Mal. Im Schnitt sind es 11,4 Tore. 2016/17 waren es sogar 15 Treffer.
Fazit: Werner wird im Duell um die Torjägerkanone gegen Lewandowski den Kürzeren ziehen.