Nationalspieler Leon Goretzka wünscht sich ein stärkeres Engagement seiner Fußball-Kollegen im Kampf gegen Rassismus.
Goretzka kämpft gegen Rassismus
"Ich will ganz bewusst dazu aufrufen, dass man gegen Leute, die sich rassistisch äußern, vorgeht", sagte der Mittelfeldspieler von Bayern München im Spiegel. Es wäre schon viel geholfen, "wenn sich jeder an der Nase packt und den Mut hat, den Mund aufzumachen".
Laut Goretzka gibt es zwei Gründe, warum viele Spieler sich beim Thema Rassismus oder generell bei der Diskussion über politische Themen zurückhalten. "Erstens, dass man mit einer klaren Haltung und Position polarisiert und gerade in den sozialen Netzwerken Gefahr läuft, extremen Gegenwind zu bekommen. Da kommen dann Aussagen wie: Du bist kein Politiker! Spiel gefälligst nur Fußball."
Außerdem sei man als Fußballer vorsichtig mit öffentlichen Äußerungen, "weil wir wissen, was manchmal daraus gemacht wird von Medien und allen, die in diesem Karussell mitfahren", erklärte Goretzka, der am Abend gegen den SC Paderborn verletzt passen muss. (Bundesliga: FC Bayern - SC Paderborn ab 20.30 Uhr im LIVETICKER)
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Reus wirbt für mehr Toleranz und Weltoffenheit
Borussia Dortmunds Kapitän Marco Reus hat unterdessen nach dem Terroranschlag von Hanau für mehr Toleranz und Weltoffenheit geworben.
"Kein Tor, kein Sieg, kein Titel im Fußball bedeutet mir so viel wie eine offene und friedliche Gesellschaft", sagte der Nationalspieler dem Nachrichtenportal t-online.de.
Er wünsche sich eine "tolerante Welt", in der Rassismus und Hass keinen Platz haben. Der in Dortmund aufgewachsene Reus habe diese Werte seit seiner Kindheit verinnerlicht: "Werte wie Toleranz, Respekt und Weltoffenheit sind mir schon früh von zu Hause mit an die Hand gegeben worden."
Durch den Fußball sei er von klein auf "mit vielen verschiedenen Nationen und Religionen in Kontakt gekommen, ohne dass man es als kleiner Junge überhaupt bewusst wahrnimmt".