Als der überragende Jhon Córdoba am 02.02.2020 das 2:0 für den 1. FC Köln gegen den SC Freiburg schoss, herrschte in der Rhein-Metropole endgültig Karnevalsstimmung - rund drei Wochen vor Beginn der Highlight-Tage für die Kölner "Jecken".
Córdoba schickt Köln in Karneval
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Am Ende stand für die Rheinländer sogar ein 4:0-Erfolg, der fünfte Sieg aus den vergangenen sechs Bundesliga-Spielen. Vor allem dank der überragenden Heimstärke hat sich das Team von Trainer Markus Gisdol vorerst aus dem Abstiegskampf ins untere Mittelfeld vorgearbeitet, das 4:0 war bereits der vierte Heimsieg in Folge. Eine solche Serie im eigenen Stadion legte der Klub zuletzt vor neun Jahren hin. (Das Spiel im Ticker zum Nachlesen)
"Für den Moment ist alles super. Wir sind sehr gut drauf und haben ein Mittel gefunden, mit dem wir uns in der Liga zurechtfinden und uns belohnen", sagte Dominick Drexler hinterher bei Sky.
Gisdol: "Eine reife Leistung"
Gisdol ergänzte: "Wir hatten großen Respekt vor Freiburg, der war auch angebracht. Aber wir haben dann bis auf Kleinigkeiten nichts zugelassen, das war eine reife Leistung. Wir haben unseren Plan durchgesetzt und sind in keiner Phase davon abgewichen."
Als Tabellen-14. beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz mittlerweile sechs Punkte, der Rückstand auf Platz neun ist nur halb so groß.
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Verteidiger Sebastiaan Bornauw (29.), Córdoba (55.), Kingsley Ehizibue (90.+1) mit seinem ersten Bundesliga-Tor und Youngster Ismail Jakobs (90.+3) trafen gegen die über weite Strecken enttäuschende Freiburger für Köln.
Streich warnt vor "negativer Tendenz"
Freiburg steht als Achter noch recht sicher da, kassierte aber eine Woche nach dem 0:2 gegen Paderborn die zweite Niederlage im neuen Jahr und weist mittlerweile genau die "negative Tendenz" auf, vor der Trainer Christian Streich noch vor dem Spiel gewarnt hatte. Die Kölner waren gut eine Woche nach dem 1:5 in Dortmund vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion um Wiedergutmachung bemüht. (Bundesliga-Tabelle)
Allerdings leistete sich der FC wie so oft in dieser Saison Unaufmerksamkeiten in der Anfangsphase und erlaubte dem Gegner frühe Großchancen - Manuel Gulde traf nach einem Eckball per Kopf die Latte (5.). Es blieb für eine ganze Weile die einzige Tor-Szene auf beiden Seiten.
"Wir haben schlecht gespielt. Die erste Halbzeit war noch ganz okay, wir hatten zum Beispiel den Lattentreffer. Vorne hatten wir nicht die Durchschlagskraft heute", sagte Freiburgs Lucas Höler. "Wir müssen aufpassen, dass wir demnächst wieder punkten, sonst rutschen wir unten rein."
Streich sagte: "Wir haben klar verloren, und wir haben verdient klar verloren. Wir waren vor allem in den Zweikämpfen schwächer, dabei wussten wir, mit welcher Überzeugung, Härte und mit welchem Durchsetzungswillen Köln das Spiel angeht. Wir haben da kein Mittel gefunden."
Horn pariert spektakulär
Freiburg wirkte tendenziell gefährlicher, für den nächsten Höhepunkt sorgte aber der FC: Córdobas Kopfball (27.) strich knapp vorbei. Die Aktion weckte die Kölner Mannschaft und das Stadion, wenig später stocherte Bornauw den Ball nach einer Ecke von Mark Uth über die Linie.
Hinterher reklamierte aber Drexler den Treffer für sich. "Ich meine, das ist mein Tor. Sebastiaan hat gesagt, dass er meinen Fuß erwischt hat. Er hat auch die ganze Halbzeit danach geschmerzt", meinte Drexler. Offiziell wurde der Treffer aber Bornauw zugeschrieben.
Die Führung änderte wenig an den Spielanteilen. Beide Teams waren engagiert, machten dabei aber viele unnötige Fehler, Freiburg blieb mindestens auf Augenhöhe. Der Südkoreaner Kwon Changhoon brachte einen Volley spektakulär aufs Kölner Tor, Timo Horn parierte ebenso sehenswert (43.). Nur eine Minute später vergab Córdoba nach einer Einladung durch die Gäste-Abwehr die nächste Großchance. (Ergebnisse/Spielplan der Bundesliga)
Córdoba nutzt Schwolow-Patzer
Erst nach der Pause kippte das Spiel deutlicher in Richtung der Kölner. Córdobas Abstauber zum 2:0 nach einem Fehler von Alexander Schwolow fiel in eine Drangphase, in der auch Uth (54./59.) und Ellyes Skhiri (57.) hätten treffen können.
Der einst als Fehleinkauf verschriene Kolumbianer Cordoba bestätigte damit erneut seinen Wert für die aktuelle Kölner Mannschaft: Er traf nun in sechs Heimspielen in Serie. In der Nachspielzeit sorgten Ehizibue und Jakobs dann sogar noch für einen Kantersieg.