Die Profis von Werder Bremen traten mit düsteren Mienen den Gang zu den Fans an.
Transfers sollen SVW-Krise lindern
Allerdings hielten sie Abstand, denn die Enttäuschung bei den mitgereisten Anhängern der Norddeutschen war riesengroß. Die 0:1 (0:0)-Pleite im Kellerduell beim 1. FC Köln war die vierte Niederlage in Folge.
Abstiegskampf pur ist nun für die Werderaner, die nur 14 Punkte auf dem Konto haben und noch auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen können, angesagt: "Alles andere wäre Quatsch", meinte Fin Bartels am Sky-Mikrofon und haderte, "das war heute Not gegen Elend, und den Kölnern fällt ein Ball vor die Füße und machen das Siegtor." Bremens Milot Rashica (83.) hatte vor 50.000 Zuschauern allerdings mit einem Schuss an die Latte Pech. Es scheint sich alles gegen die Bremer verschworen zu haben (LIVETICKER zum Nachlesen).
Baumann kündigt Transfers an
Trainer Florian Kohfeldt versuchte in der Schlussphase vergeblich, sein Team nach vorne zu peitschen. Am Ende stand eine neuerliche Niederlage, die Talfahrt des SV Werder geht weiter. Allerdings hatte Geschäftsführer Frank Baumann schon vor dem Anpfiff deutlich gemacht, dass an Coach Kohfeldt an der Weser nicht gerüttelt werde.
Aufsichtsratschef Marco Bode bekräftigte das nach dem Spiel und gab auch Baumann Rückendeckung: "Am wichtigsten ist jetzt, dass wir davon überzeugt sind, dass Florian Kohfeldt und Frank Baumann die richtigen Entscheidungen treffen werden und die richtigen Personen sind, um uns da wieder rauszuholen."
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Die Werder-Bosse wollen an anderer Stelle reagieren - mit Transfers. Baumann stellte zwei Neuverpflichtungen im Winter in Aussicht, Bode ergänzte: "Wir im Aufsichtsrat werden prüfen, was Sinnvolles möglich ist. Wenn es dann umsetzbar ist, werden wir auch versuchen, es umzusetzen." (SERVICE: Alle Ergebnisse im Überblick)
Kohfeldt verbreitete nach der Partie bei Sky demonstrativ Zuversicht, unter Verweis auf eine Steigerung in der zweiten Halbzeit. "Ich glaube daran, dass wir einen anderen Rhythmus bekommen werden, wenn die verletzten Spieler wiederkommen", sagte er: "Ich glaube auch an mich und an den Zusammenhalt. Wir werden nicht absteigen." Ähnlich emotional äußerte er sich in der Pressekonferenz und wiederholte sein Nicht-Abstiegs-Versprechen (SERVICE: Die Tabelle der Bundesliga).
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Kohfeldt gibt Versprechen: "Werden nicht absteigen"
Jhon Cordoba (39.) schoss den FC mit seinem vierten Saisontor zum Sieg, der Kolumbianer hatte schon am vergangenen Samstag beim 2:0 im Derby gegen Bayer Leverkusen den Führungstreffer erzielt.
Bremen dagegen enttäuschte wie zuletzt beim 0:5 unter der Woche gegen den FSV Mainz 05. Eine Reaktion nach den letzten schwachen Vorstellungen blieb auch in Köln zunächst aus. Bremen wartete ab und überließ dem FC fast ausnahmslos den Ball.
Anders die Kölner: Mit dem Selbstvertrauen aus dem Derbysieg gegen Leverkusen und dem Erfolg in Frankfurt (4:2) im Rücken drängte die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol aufs frühe Tor. Nach einem Freistoß aus der eigenen Hälfte wäre Ismail Jakobs beinahe erfolgreich gewesen, er verzog aber noch (11.). Cordobas Führungstreffer nach Vorlage von Dominick Drexler war verdient.
Köln im Hoch
Nach der Pause erwachte Bremen langsam aus der Lethargie. Vor allem Rashica versuchte nun, das Spiel an sich zu reißen. Köln stemmte sich mit vereinten Kräften dagegen, zeigte sich vorne aber selbst kaum noch.
Kohfeldt erhöhte das Risiko und wechselte für den angeschlagenen Verteidiger Ludwig Augustinsson den Offensivspieler Fin Bartels ein (67.). Auch Oldie Claudio Pizarro wurde gebracht. Doch Zählbares gab es nicht für die Werderaner.
Köln konnte nach dem starken Endspurt mit drei Siegen in der englischen Woche hingegen in besserer Laune Weihnachten feiern. Das Licht im RheinEnergie-Stadion wurde nach dem Abpfiff abgedunkelt, die Fans feierten mit den FC-Kickern, für die am Abend die offizielle Weihnachtsfeier auf dem Programm stand.
Der Aufsteiger hat als Tabellen-15. nun 17 Punkte auf dem Konto.