Schlussendlich bestritt Heiko Westermann von 2010 bis 2015 insgesamt 173 Pflichtspiele für den Hamburger SV. Wie nun bekannt wurde, hätte es eigentlich zu keinem einzigen kommen sollen.
HSV wollte S04-Legende statt HW4
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Wie der einstige HSV-Sportvorstand Bastian Reinhardt im Hamburger Abendblatt-Podcast "HSV, wir müssen reden" berichtet, ging es in den Verhandlungen mit Schalke 04 im Sommer 2010 zunächst um ein Eigengewächs der Königsblauen.
Der HSV warb um den damals 22-jährigen Benedikt Höwedes. Der damalige Trainer und Vorstand Sport Felix Magath wollte den Profi allerdings nicht abgeben und machte den Hamburgern Heiko Westermann schmackhaft.
Westermann als B-Lösung
Nach der Weltmeisterschaft in Südafrika, die Westermann aufgrund eines Kahnbeinbruches verletzungsbedingt verpasst hatte, wechselte der 27-malige Nationalspieler bekanntlich für 7,5 Millionen Euro von Gelsenkirchen in den Volkspark. Als B-Lösung, wie nun über neun Jahre später herauskommt.
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"Ja, das war tatsächlich so. Heiko war zu dem Zeitpunkt verletzt. Das war ein bisschen kritisch. Sonst wäre er mit zur WM gefahren. Wahrscheinlich wäre es sonst gar nicht zu diesem Verkauf gekommen", so der frühere HSV-Verteidiger, der das Amt des Sportvorstands zu dieser Zeit innehatte und heute als U16-Trainer für die Hanseaten tätig ist.
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HSV: "Es ging eigentlich um Höwedes"
"Es ging eigentlich eher um Höwedes, und am Ende war Heiko die Option, weil wir dringend einen Innenverteidiger brauchten. Aber es war nicht so, dass ich das allein eingetütet habe. Das war bei weitem nicht so. Es war eine schwierige Gemengelage", sagt Reinhardt rückblickend.
Westermann, der immer noch einer der zehn teuersten HSV-Einkäufe aller Zeiten ist, spielte nach seinem Vertragsende im Sommer 2015 noch bei Betis Sevilla, Ajax Amsterdam sowie Austria Wien, während der heute noch aktive Höwedes verlie´ß 2017 Schalke und zog nach einem Juve-Gastspiel nach Russland zu Lokomotive Moskau weiter.