In der Aufstiegssaison 2018/19 war Dominick Drexler einer der Garanten für den Aufstieg des 1. FC Köln in die Bundesliga. Neun Tore und 17 Assists steuerte der offensive Mittelfeldspieler bei. Im deutschen Oberhaus läuft es für Drexler und seine Kölner noch nicht nach Wunsch. Vier Punkte nach sieben Spielen bedeuten Platz 17.
Drexler appelliert an Teamkollegen
Zuletzt fehlte der 29-Jährige mit einem Muskelfaserriss im Bundesliga-Spiel gegen Schalke 04. Warum Drexler weiter optimistisch bleibt, und was der offensive Mittelfeldspieler am 1. FC Köln so schätzt, erzählt er im exklusiven Gespräch mit SPORT1.
Kölner wollen Schwung von Schalke mitnehmen
Der 1:1-Last-Minute-Ausgleich gegen Schalke brachte die Kölner zwar in der Tabelle nicht wirklich voran. Doch psychologisch gesehen war dieser Punkt gegen die Königsblauen enorm wichtig für die kommenden Wochen. "Ich glaube, dass solche Punkte sehr gut für die Moral und den Teamgeist sind", sagt Drexler.
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Drexler sah gegen die aufstrebenden Schalker ein ausgeglichenes Spiel. "Das Spiel sollte uns sehr positiv stimmen. Wir haben gesehen, dass wir mit Bundesliga-Mannschaften mithalten können." Nach fünf Pleiten in den sechs Spielen zuvor, eine wichtige Erkenntnis für die Kölner.
Drexler fordert von der Mannschaft für die nächsten Wochen noch mehr Engagement: "Wir müssen, wie es der Trainer sagt, noch mehr investieren. Das ist die Aufgabe der nächsten Wochen."
"Trainer sehr wichtiger Faktor"
Obwohl die Punkte gegen die starken Gegner ausblieben, bleibt Drexler positiv. Der Klassenerhalt sei das Ziel. In der Tat kommen erst nach der Länderspielpause die Spiele, in denen der FC zeigen muss, dass er erstligareif ist.
Für Drexler ist der Trainer ein wichtiger Faktor, der die Stimmung im Team beeinflusst: "Man darf mit seinen Gedanken in solch einer Phase nicht in eine Negativspirale kommen. Der Trainer wirkt da schon dagegen. Das ist wichtig, damit wir den Spaß nicht verlieren."
Für Achim Beierlorzer gäbe es keine Alternative zum Optimismus. Er lebe das so vor. Als Jonas Hector auf Schalke das 1:1 erzielte, explodierte der Köln-Coach förmlich und stürmte auf den Platz. Scheint etwas Wahres dran zu sein, an Beierlorzers Optimismus.
1. FC Köln ist Drexlers "Heimatverein"
Angesprochen auf den Verein und das Umfeld schwärmt Drexler: "Ich wollte immer in so einem Verein wie dem 1. FC Köln spielen. Für mich als Bonner ist es ja auch eine Art Heimatverein. Ich bin sehr froh, hier zu sein und das alles miterleben zu dürfen."
Der 29-Jährige sieht sich selbst und die Mannschaft in den kommenden Spielen in der Pflicht, für ein gutes Vereinsgefühl zu sorgen: "In der Bundesliga werden einzelne Fehler sehr schnell bestraft. Wir müssen als Mannschaft agieren und bereit sein, den Fehler des Kollegen auszubügeln."
Ob Drexler selbst schon beim nächsten Spiel mitwirken kann, entscheidet sich erst zum Ende der Woche. Beim Kellerduell gegen den SC Paderborn soll endlich ein Sieg her. (Bundesliga: 1. FC Köln - SC Paderborn, am Sonntag ab 15.30 Uhr im LIVETICKER)
Weg in die Bundesliga war nicht einfach
Sowohl der Weg zum Zweitligaspieler als auch der zum Erstligaspieler war für Drexler kein einfacher. "Das Fußballgeschäft ist auf jeder Ebene sehr schwer, von Etappe zu Etappe hadert man auch mal mit sich", erklärt der Offensivspieler.
Viele talentierte Spieler schaffen den Sprung in die Bundesliga nicht. "Du bist immer abhängig von anderen Spielern, Trainern, auch von Verletzungen. Da gibt es immer wieder Rückschläge und nicht jeder erreicht auch sein Ziel", so Drexler und erklärt seinen kuriosen Doppel-Wechsel.
Der kuriose Doppel-Wechsel von Drexler
Für die Saison 2018/19 unterschrieb Drexler erst in Dänemark beim FC Midtjylland, um sich "finanziell abzusichern". Drei Wochen, nachdem sein Vertrag bei den Dänen begonnen hatte, wechselte er aber für 4,5 Millionen Euro zum 1. FC Köln. "Ich habe dann mit Kiel eine sehr gute Rückrunde gespielt und dann war auch das Interesse aus Deutschland groß. Ich wollte mich ursprünglich frühzeitig absichern", verrät der 29-Jährige.
Einen großen Teil seiner Karriere hat Drexler seinem früheren Trainer Markus Anfang zu verdanken: "Auch dass ich jetzt hier in Köln bin, habe ich ihm zu verdanken."
Denn auf dem Weg zum Bundesliga-Profi musste er einige Steine aus dem Weg räumen: "Diese Stolpersteine haben mich geprägt und ich bin sehr froh darüber. Ich glaube, dass mir der Verlauf meiner Karriere nach eben jener helfen wird. Auch im normalen Berufsleben ist es wichtig, hart zu arbeiten und auch mal zurückzustecken, um seine Ziele zu erreichen", erzählt Drexler.
Mittlerweile genießt der gebürtige Bonner seinen Fußballer-Traum und sei "froh, dass meine Fußballkarriere eine Art 'Happy End' genommen hat." Sein Kampfeswille hat sich letztlich ausgezahlt und diese Erfahrung könnte im Abstiegskampf der Kölner noch sehr wichtig werden.