Die Amazon-Doku "Inside Borussia Dortmund" gewährt dem Zuschauer tiefe Einblicke in den Verein.
Klopp und Watzke auf Hühnerlaster
© Getty Images
Neben der intensiv begleiteten Rückrunde der letzten Saison steht auch die Geschichte des Vereins im Fokus der Dokumentation. In der dritten Folge wird die Zeit des BVB unter Ex-Coach Jürgen Klopp beleuchtet.
Aljoscha Pause, der Regisseur, lässt dabei auch die Verantwortlichen zu Wort kommen.
Klopp: "Auf dem Lastwagen wach geworden"
Klopp und Hans-Joachim Watzke geben dabei eine absolute Highlight-Anekdote aus ihrer erfolgreichen Zeit preis. Rahmen dafür war die Meisterfeier 2011 - inklusive Korso durch die Stadt, bei dem auch ordentlich gefeiert wurde.
Und genau dort, am Ende des Korsos mit den dekorierten LKW beginnt die Geschichte der BVB-Helden.
"Ich bin allein auf dem Lastwagen in der Garage wach geworden", erzählt Klopp. "Daran kann ich mich erinnern. An die eineinhalb Stunden davor nicht. Es hat auch keiner nach mir gefragt. Ich bin dann runter vom LKW und über den Hof gegangen. In der Ferne sehe ich die Konturen einer Gestalt. Dann habe ich laut gepfiffen und gemerkt, die Figur bewegt sich. Als ich näher kam, erkannte ich Aki Watzke. Wir waren die einzigen beiden, die auf dem Hof standen."
Watzke bestätigt die Hangover-Story: "Jürgen war fix und fertig. Er war total am Ende und sagte zu mir: 'Aki ich kann nicht mehr. Ich muss hier weg'. Ich habe dann zu ihm gesagt, wir versuchen unser Glück laufen in diese Richtung. Irgendwann wird schon jemand kommen. Das war aber gar nicht so einfach, weil die Stadt ja abgesperrt war. Nach zehn Minuten kam dann ein Auto. Ich bin auf die Fahrbahn gesprungen."
Watzke hält Mitfahrgelegenheit an
Klopp weiter: "Aki sprang auf die Straße und hat einen alten Mercedes angehalten, in dem ein türkischer Mitbürger saß. Aki sagte, wir müssen zum Italiener. Der Fahrer sagte 'Nein, ich fahre euch da nicht hin'. Aki gab ihm, ich glaube zweihundert Euro und sagte: 'Doch'. Er schaut das Geld an und sagt okay. Wir setzen uns rein, Aki vorne ich hinten."
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"Ich bin die ganze Zeit mit dem Kopf gegen die Seite geknallt, war noch müde und hörte immer wieder ein Gock, Gock, gock. Ich denke mir, was ist das und dachte, ich träume das. Aber der Kofferraum war voll mit Hühnern", erinnert sich Klopp.
Daraufhin Watzke: "Hühner waren auch da, das stimmt. Aber es lagen auch noch drei geschlachtete Hammel im Kofferraum. Diese haben für einen durchdringenden Geruch gesorgt. Es war auch ein Ford Transit. Was ich feststellen kann, dass ich etwas nüchterner war als er."
Watzke schwärmt von Klopp
"Wir sind dann durch die Stadt gefahren, wo viel gesperrt war", führt Klopp fort. "Aki hat an jeder Straßensperre sein Kopf rausgehalten und Ja gesagt. Daraufhin haben sie uns durchgelassen. An viel mehr kann ich mich nicht mehr erinnern." Watzke lieferte den sichtlich angeschlagenen Meister-Coach schließlich bei seiner Familie ab.
In der Doku betont Watzke die enge Verbundenheit der BVB-Macher in dieser Zeit: "Da geht einfach nichts mehr darüber. Das wird bei keinem Trainer mehr so sein."
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Klopp zieht seine Lehren
Aus dem Hangover-Ausflug 2011 hat Klopp seine Lehren gezogen. "Das zweite Jahr war viel besser, da habe ich aufgepasst, dass ich nicht zu schnell zu viel trinke", berichtet der Coach.
Als der FC Liverpool den Champions-League-Triumph feierte, war er ebenfalls (so gut wie) nüchtern.
"Die Leute dachten, ich war auf dem Bus betrunken, aber das stimmt nicht. Ich hatte nur zwei Bier", stellt er gegenüber Reportern klar. "Vielleicht habe ich betrunken ausgesehen - doch die ganzen Biere, die ich eigentlich zu diesem Zeitpunkt getrunken haben sollte, hat Alisson getrunken."