Der FC Bayern ist ordentlich in die Bundesliga gestartet und hat auch in der Champions League zum Auftakt einen Pflichtsieg eingefahren.
Matthäus: Uli soll sich entschuldigen
Ex-Profi Lothar Matthäus sprach bei einem Termin der Bayern-Legenden im Gespräch mit SPORT1 und Omnisport an der Säbener Straße über den Saisonstart der Bayern und äußerte sich ebenso zur Diskussion um Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen über die Nummer 1 im deutschen Tor. Auch über das Duell von Philippe Coutinho und Thomas Müller sowie Gladbach in der Europa League spricht Rekordnationalspieler Matthäus.
Bei der Sport Bild äußerte sich der 58-Jährige auch zu den Verbalattacken von Uli Hoeneß ("Er hat überhaupt keinen Anspruch") - und gibt dem Bayern-Präsidenten einen Ratschlag.
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Lothar Matthäus bei SPORT1 und Omnisport über...
... die blamable Niederlage von Borussia Mönchengladbach in der Europa League: "Auch ich habe das Spiel gesehen und muss sagen: Ich habe mich geschämt. Mir haben vor allem die Zuschauer leid getan. Allerdings nicht die 77 Wolfsberger, die im Stadion waren, sondern der Rest. Es war beschämend, wie Gladbach aufgetreten ist. Die Wortwahl müssen sie sich gefallen lassen. Das war einer deutschen Mannschaft nicht würdig. Die Spieler müssen jetzt eine Reaktion zeigen, nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in den kommenden Spielen in der Europa League."
... den Kader des FC Bayern: "Ich sehe den FC Bayern national als Favorit - trotz des BVB und trotz RB Leipzig. Aber es wird spannend. Klar ist aber auch, die Bayern dürfen sich keine Schwächephase wie im letzten Jahr erlauben. International gehören sie für mich zu den Top fünf in der Champions League. Da gehört immer auch ein bisschen Glück dazu, das hat man auch beim FC Liverpool im vergangenen Jahr gesehen. Der FC Bayern ist gut aufgestellt und hat einige Spieler, die auf mehrere Positionen weltklasse sind. Ich denke da an Hernández, an Pavard oder auch Joshua Kimmich. Das sind Vorteile für eine Mannschaft und für einen Trainer."
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... die letzten Spiele des FC Bayern: "Sie haben gegen Leipzig eine riesige erste Halbzeit gespielt! Das war das Beste, was wir unter Niko Kovac beim FC Bayern gesehen haben. Nur das Ergebnis hat nicht gepasst. Solch eine Dominanz, solche eine Passsicherheit, so ein Selbstbewusstsein, so eine Leidenschaft, ein gutes, frühes Pressing – das war schon riesig! Der FC Bayern hat am Anfang der Saison ein bisschen gestottert, auch der Sieg gegen Belgrad war jetzt kein Glanzlicht, aber standesgemäß. Ich gehe davon aus, dass der FC Bayern während der Wiesn einiges zu feiern haben wird."
... über den aktuell besten Bayern-Spieler: "Ich denke da an Robert Lewandowski, ich bin großer Fan von ihm. Aber auch an Kimmich, weil sie einfach überragend spielen und das nicht nur zwei Mal im Monat, sondern über die gesamte Saison. Das zeichnet beide aus, auf sie kann man beim FC Bayern nicht verzichten."
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Matthäus über die Meisterschaft? "Der FC Bayern ist für mich Favorit"
... das Stammplatz-Duell von Philippe Coutinho und Thomas Müller: "Es ist ja kein Duell Eins gegen Eins. Sie sind beide total unterschiedlich, aber Weltklasse auf ihre Art und Weise. Thomas hat in den letzten beiden Partien gezeigt, als Coutinho nur von der Bank kam, wie wichtig er ist. Gegen Augsburg kam Thomas von der Bank und hat zwei Treffer vorbereitet. Er ist ein anderer Spieler, aber er ist wichtig für das System Kovac. Beide sind das. Vielleicht geht es auch irgendwann mal miteinander. Aber man hat natürlich noch vier, fünf andere Mittelfeldspieler und man braucht auch immer Sicherheit nach hinten. Coutinho hat gegen Belgrad gezeigt, was er kann. Auch wenn nicht jeder Pass angekommen ist - er sucht das Risiko, er sucht das Direktspiel. Coutinho hat die überraschenden Momente. Thomas ist mehr der Spieler, der dann mit in den Strafraum zu Lewandowski geht, während Coutinho mehr die Spieler in Szene setzt. Daher kann man beide nicht vergleichen. Aber die Saison ist noch lang und der FC Bayern wird froh sein, dass er beide Spieler hat."
... die Torwart-Diskussion im DFB-Team: "Ich könnte ja sagen, ich lebe in Ungarn und habe es nicht mitbekommen. Aber wenn Uli Hoeneß etwas sagt, bekommt man das immer mit. Meiner Meinung nach wurde die Sache ziemlich aufgebauscht. Marc-André ter Stegen hat gesagt, dass er etwas hilflos ist, weil er nicht spielt. Er ist seit zwei, drei Jahren Weltklasse. Er hat einfach mal sein Ventil geöffnet und nicht Manuel Neuer angegriffen. Er hat auch nicht Jogi Löw angegriffen. Er hat nur einen Einblick in sein Seelenleben gegeben. Das wurde dann viel falsch interpretiert und Leute haben dazu einen Kommentar abgegeben."
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... einen möglichen Wechsel zwischen Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen: "Es gibt gar keinen Grund. Manuel macht super Spiele zurzeit. Gegen Nordirland und die Niederlande war er ohne Fehler. Gegen Leipzig war er Weltklasse, letztes Jahr im Pokalfinale zeigte er auch seine Weltklasse. Es gibt keinen Anlass, ihn auszuwechseln. Wenn der Bundestrainer ter Stegen mal die Möglichkeit gibt zu spielen, dann kann er sich auch voll und ganz auf ihn verlassen. Er ist nicht weit von Neuer entfernt, vielleicht bewegen sie sich sogar auf Augenhöhe. Solange sich Neuer nichts zu Schulden kommen lässt, sollte man den Torhüter nicht auswechseln. Ich bin überzeugt, dass ter Stegen seine Einsätze bekommen wird. Es war schon nachvollziehbar, dass Neuer gegen Nordirland gespielt hat, weil Löw in der Defensive ein paar Änderungen vorgenommen hat und unter anderem auf Viererkette umgestellt hat. In so einem wichtigen Spiel ändert man nicht noch Sachen, die man nicht unbedingt ändern muss."
bei Sport Bild über ...
... den Rundumschlag von Uli Hoeneß gegen den DFB und Marc André ter Stegen: "Uli Hoeneß sagt häufig in den Emotionen Dinge, die ihm vielleicht nachher schon wieder leid tun. Auch das, was er vor 20 Jahren über mich als Greenkeeper gesagt hat, war unnötig. Ich habe mich damals geärgert. Uli hat sich danach entschuldigt. Damit war das Thema erledigt. Vielleicht wird sich Uli auch bei ter Stegen ebenfalls entschuldigen. Er sollte seine Worte zumindest nicht so stehen lassen. Vielleicht ruft er ihn an, er wird sich das überlegen, den Spruch ein, zwei Tage später nicht mehr loslassen. Vieles von den Aussagen war überflüssig. Uli Hoeneß ist Uli Hoeneß, er verteidigt seine Spieler. In diesem Fall hätte Manuel das aber nicht gebraucht."