Philippe Coutinho wusste nicht, was los war.
Das neue Traumduo der Bundesliga
© Getty Images
Gerade hatte er vermeintlich seinen ersten Treffer für den FC Bayern München erzielt, als er nach einer Stunde seinen selbst herausgeholten Elfmeter im Spiel gegen den 1. FC Köln (4:0) verwandelt hatte.
Der Jubel im Team und auf den Rängen brandete auf – doch dann mimte mal wieder der Videobeweis den Spielverderber. Weil zu viele Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen waren, musste der Strafstoß wiederholt werden.
Ivan Perisic klärte Coutinho auf, der auch beim zweiten Mal keine Nerven zeigte.
"Ich habe nicht so viel darüber nachgedacht. Ich wollte nur mein erstes Tor erzielen. Der zweite Elfmeter war besser", sagte ein überglücklicher Coutinho nach der Partie schmunzelnd (LIVETICKER zum Nachlesen).
Nachdem er zunächst die Mitte anvisiert hatte, setzte Coutinho den zweiten Versuch links oben ins Toreck. "Beim ersten Mal konnte er üben, beim zweiten Mal hat er ihn wieder dominant reingemacht", meinte Kapitän Manuel Neuer.
Lewandowskis Willkommensgeschenk an Coutinho
Dass es überhaupt zu Coutinhos Premiere kam, lag auch an Robert Lewandowski.
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Der etatmäßige Elfmeterschütze, der seine Saisontreffer acht und neun erzielte, überließ Coutinho seine Aufgabe – und verpasste neben einem Dreierpack damit einen alleinigen Bundesliga-Rekord: Noch nie hat ein Spieler an den ersten fünf Bundesliga-Spieltagen zehn Tore erzielt.
"Es war eine großartige Geste", zeigte sich Coutinho dankbar: "Er ist ein großartiger Spieler und ein sehr guter Typ." Trainer Niko Kovac fand es "sehr lobenswert" von Lewandowski, auch Neuer sprach von einer "super Geste."
Zwischen Lewandowski und Coutinho stimmt es, das wird deutlich. Die Bundesliga hat ein neues Traumduo.
"Sie verstehen sich sehr gut", sagte David Alaba, für den ein Einsatz wegen eines Muskelfaserrisses noch zu früh kam, bei SPORT1.
Der Pole und der Brasilianer "ergänzen sich sehr gut auf dem Platz", ergänzte Alaba: "Das tut uns allen gut."
Kovac und Alaba schwärmen von "Weltklassespieler" Coutinho
Coutinho ließ seine Qualitäten nicht nur beim Tor aufblitzen. Trainer Niko Kovac attestierte auf SPORT1-Nachfrage ein "sensationelles Spiel."
Lewandowskis 1:0 leitete er mit einem Hackentrick auf Joshua Kimmich ein. In der 14. Minute zirkelte der Neuzugang einen Freistoß an den Pfosten, nach einer guten halben Stunde setzte er Ivan Perisic nach einem starken Dribbling in Szene.
Direkt vor der Pause hätte er mit einem genialen Pass beinahe erstmals einen Treffer direkt vorbereitet, doch Lewandowskis Lupfer flog über die Torlatte.
Doch sein Assist-Debüt sollte noch gelingen: Perisic verwerte Coutinhos Anspiel in der 74. Minute zum 4:0-Endstand
"Jeden Tag im Training sieht man, was für ein Weltklassespieler er ist. Und man sieht jetzt auch in den Spielen, wie viel er drauf hat. Wir werden sehr viel Spaß an ihm haben", meinte Alaba.
Macht Coutinho Lewandowski noch besser?
Besonders Lewandowski profitiert von der Genialität seines neuen Mitspielers.
"Ich bin froh, dass sie sich so gut verstehen. Man hat das nicht nur bei den Toren gesehen, sondern auch bei den Zuspielen, die Philippe dem Lewy immer durchsteckt", sagte Kovac bei SPORT1: "Die Laufwege sind immer mehr da und wir werden noch viel Freude mit den beiden haben."
Er prognostizierte: "Robert wird von Coutinho noch so oft in Szene gesetzt werden in dieser Saison."
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Denn Coutinho will sich für sein Willkommensgeschenk revanchieren. "Er hat mir geholfen, mein erstes Tor zu erzielen. Hoffentlich kann ich ihm viele Assists geben", sagte der 27-Jährige.
Lewandowski trifft und trifft
Es ist eine beinahe beängstigende Vorstellung, dass Coutinho Lewandowski noch besser machen kann. Denn der Pole hat nach sieben Pflichtspielen bereits elf Treffer auf dem Konto.
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Lewandowski ist in einer bärenstarken Verfassung und aktuell der wohl beste Neuner der Welt. Dass er dabei an seine Mitspieler denkt, macht den 31-Jährigen noch wertvoller.
"Als Mannschaft ist es wichtig, dass jeder Spieler sich gut fühlt bei uns", sagte er mit Blick auf Coutinho: "Ich freue mich, dass er getroffen hat. Jetzt gehört er richtig zu Bayern München."